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K.I.Z. (BigBox Kempten, 28.11.15)

Jaja, die Shredders gehen musikalisch auch mal fremd und darum haben wir das Gucci-Bandana aufgeschnallt, den Hummer mit den 24″ Rims aus der Garage geholt und sind nach Kempten in die BigBox (eine hässliche Riesen-Allzweck-Halle im guten alten Vertreter-Kongress-Style) gefahren, um uns die Berliner „Skandal-Rapper“ K.I.Z. anzuschauen. Die haben nicht nur mit einem schicken Bühnenbild mit überlebensgroßen Statuen von sich selbst und einer DJ Kanzel im Panzer Design überzeugt, sondern auch mit einem Best of aller Ihrer Hits zu den Themen Pimmel, Koks, Scheiss Staat, Hip-Hop, Hartz 4 Lifestyle und was sonst noch so falsch läuft. Dazu haben über 6.000 (!) Fans fleissig mitgebounct (ich finde ja, so mit dem gehobenem Arm mitwippen, hat doch leider immer ein bisschen was von Reichsparteitag) und wir haben trotz unserer doch recht fortgeschrittenen Alters, die ein oder andere Breakdance-Einlage hingelegt. Ein guter Abend!

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Bane (Feierwerk, 30.11.2015)

20 Jahre waren Bane eine Bastion der Bostoner Hardcore Szene, nun lösen sie sich auf. Das letzte Konzert in München war darum ein Pflichttermin, Bane sind live immer eine Bank gewesen und wenige Bands kommen so sympathisch rüber. Darum war es auch halbwegs voll und Bane haben mit einer Abschiedsträne im Auge zum letzten Mal ihre immer extrem mitreissende Version von punklastigem Hardcore von der Kette gelassen. Was soll ich sagen? Die sind (waren) einfach saugut. Wir werden Euch vermissen!

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Adventskalender Intro

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Liebe Freunde,

 

jedes Jahr dasselbe: hinter jedem einzelnen Türchen verbirgt sich Schrott aus billiger Schokolade oder ekligem Marzipan. Damit ist jetzt Schluss. Wir bieten euch dieses Jahr etwas wirklich nützliches und dick wird man auch nicht davon.

 

Der Shredder Adventskalender besteht nämlich aus unseren 24 Lieblingsplatten, quasi als Tipp zum direkt nachkaufen, denn jedes dieser Alben ist wirklich sehr sehr gut. Den absoluten Überhit des jeweiligen Albums haben wir als Bonus (gratis!) verlinkt, damit ihr gleich reinhören und mitsingen könnt. „Stille Nacht“, das war einmal.

 

Dabei bleibt das alt hergebrachte Adventskalender-Prinzip bestehen, d.h. jeden Tag wird ausschließlich ein (!) Türchen geöffnet. So, jetzt nur noch einmal schlafen dann habt ihr’s geschafft!

 

Viel Spaß wünschen die Shredders

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Beach Slang – The Things We Do To Find People Who Feel Like Us (Polyvinyl)

Beach Slang - The Things We Do To Find People Who Feel Like Us_shreddermag

Beach Slang aus Pennsylvania sind die neue Hoffnung am Emo-Himmel (Frage an die Punker-Polizei: Darf man überhaupt noch „Emo“ sagen?). Endlich mal wieder keine kleinen Fashion-Heulsusen, sondern dichte, gefühlsbetonte Musik, die mitreisst, statt deprimiert. Erinnert mich an einen Mix aus den Liedern von Samiam (kennt die noch jemand?), der Stimme und Stimmung von Leatherface und den Melodien und dichten Gitarren von Dinosaur Jr. – was kann da noch falsch laufen? Von extrem tanzbaren Hits wie „Throwaways“ bis zur tatsächlich unpeinlichen Ballade „Too Late To Die Young“ ist alles dabei, was das Herz begehrt. Noch Fragen?

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Pisse – Mit Schinken durch die Menopause (via Bandcamp)

Pisse_shreddermagDie Band heisst Pisse und kommt aus Hoyerswerda, das weckt Erwartungen! Diese werden allerdings auf’s Feinste enttäuscht: Wir haben es hier nicht etwa mit den Ossi-Kassierern zu tun, was hier geboten wird, ist zwar ähnlich deutlich, aber deutlich cleverer und experimentier-freudiger. Also eher so Goldene Zitronen. Das fängt schon mit dem Dancehall-Intro an, das super passt, weil es garnicht passt, und geht mit der immer wieder durchblizenden Synthi-Untermalung weiter. Dazu minimales Gargenband-Geschrammel und ganz ausgezeichnetete Texte, die zwischen Unfug und Systemkritik hin und her mäandern. Fantastisch, die Jungs ziehen Euch den Stock aus dem Arsch und los geht’s! Sofort auschecken!

 

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Red Dons – The Dead Hand of Tradition

Red Dons The Dead Hand of Tradition_shredddermagRed Dons – The Dead Hand of Tradition (Taken By Surprise)

Es hat ein bisschen gedauert, bis die beiden alten Kumpels Hajji Husayn und Douglas Burns aus Oregon ihren langgehegten Plan einer gemeinsamen Band und eines neuen Albums in die Tat umgesetzt haben. Erstmal haben sie sich in alle Welt verstreut (Portland, Chicago, Hamburg, Amman, London,…) und dann auch noch die Terminkalender mit diversen anderen Bands (Clorox Girls, The Observers,…) vollgehaun. Naja, das Warten und die Reisen haben sich gelohnt: „The Dead Hand of Tradition“ ist ein echter Knaller geworden! Alles in bester Adverts & Buzzcocks Tradition mit eine Prise Spits. Allerdings setzen sie sich mit vielen unterschwelligen Dissonanzen (man höre sich nur das gandiose Intro zu „The Good Disciple“ an) und durch den immer wieder durchblitzenden politische Bezug („Amman (Before The Bomb„) statt der üblichen Teenage/Horror/Nonsense-Texte von der 100sten Retro-Garage Band ab. Sofort anhören und live nicht verpassen!

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M.O.R.A. – Halveksunnan aika (DIY)

mora_Halveksunnan aika_shreddermagM.O.R.A. – Halveksunnan aika (DIY)
Neulich im Briefkasten: Post aus Finnland! Im Paket: wuchtiger Hardcore, vorgetragen von 2 (!) extrem wütenden Sängerinnen. Das überzeugt ab dem ersten Takt und geht 14 Minuten lang geradeaus auf die Zwölf. Danach muss man erstmal eine kleine Pause einlegen, denn der Sound ist relativ brachial – dazu kommt, daß finnisch auch alles andere als eine melodische und weiche Sprache ist, die schnell ins Ohr geht. Aber egal. Das haut rein. Gut so. Und, großes Lob am Ende: Album und Artwork wurden in guter alter DIY-Tradition selber produziert, gemixt und gestaltet. Post aus Finnland? Immer wieder gerne! (Reinhören könnt ihr hier.)

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Buchtipp: The Art of He-Man and the Masters of the Universe (Dark Horse)

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Da hatte sich scheinbar einiges zusammengebraut 1982: Die Misfits bringen „Walk Among Us“ raus, Iron Maiden „The Number of the Beast“, Venom’s „Black Metal“ erscheint, Michael Jackson übt den Zombie-Aufstand mit „Thriller“, Helmut Kohl kommt an die Macht und Bad Religion fragen sich (folgerichtig) „How Could Hell Be Any Worse?“. Passend dazu haut Mattel eine neue Spielzeug-Serie raus, die nicht nur perfekt in die Zeit passt, sondern auch alle Sandkasten-Battles der nächsten 10 Jahre dominiert: He-Man und die Masters of the Universe. Wir vom Shredder Mag haben uns schon immer große Verdienste erworben (das darf man hier ruhig einmal so sagen), hinter die Kulissen von Eternia, in den Kleiderschrank der Sorceress und in die Browser-History von Man-At-Arms zu schauen. Nun kriegen wir endlich Verstärkung, denn das großartige Buch „The Art of He-Man and the Masters of the Universe“ gibt erstmal einen runden Überblick über die Entstehung und Geschichte von He-Man und Gang in Bildern. So erfahren wir, dass die Entwicklung der Masters auf folgender Erkenntnis aus der Marktforschung basierte: „When asked how these concepts could be improved boys wanted more monsters, more shooting (guns, etc.), „blood and guts“, gruesomeness, etc.“. Darüber hinaus gibt es viel alte Concept Art zu sehen, Interviews mit Designern und der alten Kampfsport-Kanone Dolph Lundgren (He-Man im Masters-Film und auch sonst ein gern gesehener Partygast) sowie jede Menge original Grafiken von Verpackungen, Postern, Comics und so weiter. Damit ist das Buch definitiv ein Muss für alle, die in den 80igern zwischen 5 und 15 waren, natürlich für alle Masters-Fans und für alle, die auf 80iger Fantasy-SciFi-Artwork stehen (= Doro, alle Metaler, Live-Rollenspieler, World-of-Warcraft-Nerds und Airbrush-Fans). Viel Spass!

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Out of Vogue – s/t EP

Out of Vogue_shreddermagOut of Vogue – s/t EP

Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, Abhinanda aus Umea haben für mich mit „The Rumble“ einen Hardcore Meilenstein hin- gelegt – und sich dann sofort aufgelöst. Seitdem Stille (nur eine Handvoll Vergissmeinicht-Shows). Nicht ganz: Der Sänger schreit sich in seiner neuen Band „Out of Vogue“ immer noch die SxE-Kehle wund. Astreiner Old-School Hardcore, mit dem Agnostic Front Fans (da soll es ja 1-2 geben) sicher gut klar kommen. Check am Besten deren erste EP aus, die gibt es hier umsonst als Download. Gratis! Geil!

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H2O, Death By Stereo (LOGO, 19.07.2015)

Bis auf die Knochen verregnet und etwas verspätet kam ich im LOGO an. Death By Stereo waren schon mitten im Zerstörungswahn und zerlegten die Bühne. Die Jungs aus Orange County hatte ich überhaupt nicht mehr auf dem Zettel, aber was heute Abend geboten wurde war sensationell (also, nicht verpassen): der Sänger verausgabte sich komplett und kam nicht mehr nach, sich ein Wasser oder Bier nach dem anderen über den Kopf zu schütten, die beiden Gitarristen spielten feinste Metal-Einlagen direkt vor der Bar und kurz vor Schluss wurde noch „Raining Blood“ von Slayer zum Besten gegeben – gesungen vom Berserker-Bassisten. Fantastisch!
Nach einer kurzen Verschnaufpause enterten H2O zu dicken Hip Hop-Beats die Bühne und spielten sich professionell durch 20 Jahre Bandgeschichte. Das LOGO bestand mittlerweile nur noch aus Schweiß und Bierdampf – die Stimmung war durchweg großartig nur gegen Ende hin wurde es leider ein bisschen zäh, da Toby Morse das Publikum vor jedem Song befragte, was denn als nächstes gespielt werden soll. Das ist ja erstmal ein netter Zug, aber die meisten waren damit komplett überfordert, bzw. nannten Songs die an diesem Abend schon einmal gespielt wurden. So zog sich das von einem Lied zum nächsten unnötig in die Länge, aber das ist meckern auf hohem Niveau. H2O-GO!

 

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Disgrace & Twitching Tongues (Rockhaus, 30.06.2015)

Ausflüge zu Konzerten ins Ausland (diesmal Salzburg) sind immer lehrreich und weil sowohl Disgrace, als auch Twitching Tongues mit den letzten Alben gut vorgelegt haben, haben wir uns eines Dienstagabends aufgemacht Richtung Süden. Das Rockhaus ist ein in den Fels gehauener Schlauch für Rockkonzerte (yeah, Wortspiel!). Es war leider recht leer, die Vorband hat schwach angefangen, sich dann aber ganz ok warm gelärmt, aber die Attraktion waren natürlich die 5 Burschen aus Kalifornien, die mit kleinem Stellungswechsel zwei großartige Band bestreiten. Disgrace waren dann auch ausgezeichnet, zwar keine Megashow, aber haben ordentlich reingebolzt und mit ihrem downtempo-Gemoshe ziemlich Gas gegeben (yeah, Wortspiel!). Der Wechsel zu Twitching Tongues geht so: Bassist und Gitarrist tauschen Instrumente, der Sänger hängt sich die zweite Gitarre um und ein anderer Sänger wird aus dem Metal-Käfig geholt. Leute, das ist mal effizent, oder? Twitching Tongues haben schon einen recht einfallsreichen Sound: Metal, Progrock aber immer im Geiste des Hardcore, ob das live mal gut geht? Tut es, die Jungs sind Profis! Bei nächster Gelegenheit unbedingt auschecken, von dieser Gang hören wir sicher noch mehr. Zu Erwähnen ist noch der lokale Tanzstil: Am Rand rumstehen, leicht mit dem Oberkörper mitmoshen und dann ca. alle 2 Lieder unvermittelt für 5 Sekunden mit Shaolin-Jumpstyle-Breakdance-Moves um sich prügelnd auf die andere Seite springen (Handstand-Überschlag mit einer Hand – ich hab’s gesehen…), dann wieder rumstehen. Warum?

 

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The Scandals – Time Machines (Gunner)

thescandals_timemachines_shreddermagThe Scandals – Time Machines (Gunner)
Die Scandals spielen melodischen Punkrock mit schicker Reibeisenstimme. Musikalisch tauchen Parallelen zu den ganz frühen The Gaslight Anthem auf – allerdings ohne deren Bruce Springsteen-Einfluss – dafür aber mit leichtem Folk- und Bouncing Souls-Einschlag. Insgesamt kommt das Album ganz solide daher, wobei ich mir noch die eine oder andere Ecke und Kante mehr gewünscht hätte. Aber vielleicht wollen die Herren das ja garnicht. Es muss ja auch Alben geben wo man nicht reflexartig auf die Straße rennt und alles anzündet, sondern faul auf der Couch sein Feierabendbier trinkt… (Und welchem Schlaumeier aufgefallen ist, daß alle genannten Bands aus New Jersey stammen und vielleicht deshalb ein Wenig ähnlich klingen, der bekommt von uns einen Sonnenblumen-Stempel ins Punker-Fleißheftchen.)

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INVSN – s/t (Unter Schafen Records)

invsn_shreddermagINVSN – s/t (Unter Schafen Records)
Dennis Lyxzén schlägt wieder zu! Nach Refused, Int. Noise Conspiracy, AC4 und unzähligen weiteren Bands ist dem Mann anscheinend immer noch nicht langweilig. Im Gegenteil: mit INVSN (sprich Invasion) wagt er sich in 80er Indierock/New Wave-Gefilde vor und präsentiert ein äußerst authentisches und vor allem stimmiges Album. Kein Wunder, denn genau genommen ist das schon Album #3 der Band – es wurde also heimlich geübt (damals noch als „Invasionen“ und mit schwedischem Gesang). Heute wird auf englisch gesungenen und theoretisch könnte damit der internationale Durchbruch gelingen, aber nur falls der feine Hr. Lyxzén parallel nicht drei andere Bands gründet und sich in Terminstress verzettelt. Anspieltipps sind „Down In The Shadows„, „God Has Left Us Stranded“ und „Distorted Heartbeats„.

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Grande Roses – Built on Schemes (Noisolution)

Grande Roses - Build on Schemes_shreddermag

Grande Roses – Built on Schemes (Noisolution)

 

Geil, Madrugarda in rau mit 80iger Indie/Goth-Pathos und -Gitarren. Klingt schlimm, ist aber super. Natürlich mal wieder aus Schweden. Der Trick ist hier, glaube ich, dass die Arrangements zwar halbwegs ambitoniert sind, aber die Band alles schön schlierig und dreckig gelassen hat und nix überproduziert. Insgesamt eine recht melodische, aber niemals triviale Veranstaltung, die man sich lieber 2-3x anhören sollte, dauert ein bisserl. Dann ist man aber drin im Sog. Sehr schön!

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The Dwarves (Strom, 05.05.15)

Weil die Dwarves schon immer ein Garant für gute Stimmung waren, mussten wir natürlich auch in München das Konzert auschecken. Einziger Haken: Ich war mit meinen 52 Jahren nicht nur der Jüngste im Publikum, es waren auch generell kaum Leute da! Wieso, verdammt?! Darum hier nochmal für unsere jungen Leser: Die Dwarves waren um die Jahrtausend-Wende der heisse Shit, haben einige legendäre Alben aufgenommen (inbesondere vorzuheben „The Dwarves come clean“ mit 12 Granaten in 21 Minuten) und sich durch allerlei Unfug (Nacktheit, masslose Übertreibung, Blut, etc.) und grossartige Kurz-Live-Auftritte definitiv einen Platz in der Punkrock Hall-of-Fame erspielt. Also, hingehen, das nächste Mal!! Das Konzert war dann auch super, besonders hervorzuheben sei hier das Outfit von Blag, das nur aus Shirt und XXS-Herrenunterhose bestand und bestens mit grauen Haaren und Wampe hamonierte. Ja, die sind super Typen, schon alles runtergebolzt, zwischen drin eine Lobhymne auf sein „enormous“ Genital gehalten und ab von der Bühne. Münchner Szenelegende Anti durfte zwei Lieder singen und Nick Oliveri (zwischenzeitlich mal für Bass, Koks und Freundin-schlagen bei Queens of the Stone Age angeheuert…) scheint auf Punkrock-Bewährung zu sein und gibt sich scheinbar ernsthaft Mühe, seine Auflagen zu erfüllen (wirkte NÜCHTERN, plaudert NETT mit Publikum nach dem Konzert und HILFT bei Auf- und Abbau).The Dwarves_shreddermag

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The Dwarves (Hafenklang, 24.04.15)

Skandal! Ein Dwarves-Konzert ohne HeWhoCanNotBeNamed? Warum nur? Wrestlingmaske in der Reinigung? Blasen-entzündung? Schreibmaschinenkurs an der VHS? Wir werden es nie erfahren. Dafür war zu meiner Überraschung Ur-Dwarves-Bassist Nick Oliveri mit am Start. Und zwar nackt. Mit Chucks. Aber moment mal, müsste der nicht gerade im Knast sitzen? Egal. Gespielt wurde 40min – keine Überraschung – und das in gewohnter Dwarves Qualität. Leider ohne Prügelei mit dem Publikum dafür mit größenwahnsinnigen Zwischenansagen von Blag Dahlia: „The Dwarves. 85 years of rock’n’roll. Much respect.“ Unter’m Strich ein kurzweiliger Auftritt mit diversen Hits und ordentlich Energie. Gerne wieder.

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Warum im Vordergrund zwei Flaschen Wasser stehen weiß niemand.
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The Brokedowns – Life Is A Breeze (Red Scare)

Brokedowns_shreddermagThe Brokedowns – Life Is A Breeze (Red Scare)

 

Großartig, was die Brokedowns auf dem schönen (?) Illinois uns hier an purer Spielfreude an den Kopf klatschen! Rau wie Against Me, Druck wie The Bronx und albern wie die Dwarves. Ausgezeichnet, was für eine Mischung! Schneller rotziger, rock’n’roll-lastiger Punkrock ist das Ergebnis, die Lieder lieber zu kurz als zu lang, so muss das sein. Dabei achten die Jungs peinlich genau drauf, sich auch nicht nur eine Sekunde zu ernst zunehmen, sondern sich lieber darauf zu konzentieren, dass das Ganze ordentlich Spass macht. Life is a breeze…

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Against Me! (Backstage Club, 21.04.15)

Against Me! waren ja um 2005 mal eine ganze Weile meine dicken Favorites und „Searching for a former clarity“ ist immer noch irgendwo ganz oben in meiner Hall-of-Fame. Danach wurden die Alben leider immer glatter und fader, so dass ich mir die letzten (gefühlten) 10 schon garnicht mehr angehört habe. Dennoch bin ich mal wieder (quasi in alter Verbundenheit) zu einem Konzert gegangen (naja, eigentlich nur, weil der Enzian-Bene noch eine Karte loswerden musste) und siehe da, war gut! Großes Thema bei Against Me! und sämtlicher Berichterstattung: Der Sänger Tom Gabel ist jetzt eine Frau („Laura Jane Grace Chantal Jaqueline„). Hört sich spektakulär an, ist es aber nicht. Der ist jetzt halt eine sie, singt genauso wie vorher, wirkt aber viel energetischer als ich (damals noch) ihn beim letzten Konzert erlebt habe (nämlich eher gequält). Gut so! Dementsprechend haben die auch ordentlich Gas gegeben, das sind schon Profis auf der Bühne und das letzte Album ist scheinbar auch wieder etwas spannender. Na gut, das nächste hör ich mir dann mal wieder an.

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Social Distortion (Sporthalle, 17.04.15)

Social Distortion (Alsterdorfer Sporthalle Hamburg, 17.04.15)

 

Von der Arbeit nach Hause gehetzt, noch schnell die schwangere Frau eingepackt und los in Richtung Sporthalle. Dort angekommen kämpften wir uns schnell durch Fischbrötchen-, Pizza– und Popcorn-Stände um einen geeigneten Sitzplatz abzugreifen. Ja, Sitzplatz, wie gesagt: die Frau ist schwanger.

 

Der shreddermag_socialdistortion_stGrund für den Ausflug: Mike Ness lud zum 25. Jubiläum des selbst betitelten Albums „Social Distortion“. Und getreu dem Konzept wurden uns auch gleich „So far away“, „Let it be me“, Story of my life“ und „Sick Boys“ um die Ohren gehauen – abgesehen vom mies abgemischten Großraumdisko– Sound – sehr, sehr schön. Nach diesem fantastischen Auftakt war jedoch schnell die Luft raus: Mike Ness verlor sich in viel zu langen Rock-Soli und einer Setlist aus mittelmäßigen Songs (wer will denn bitteschön „Misery Loves Company“ von der ersten Mike Ness-Soloplatte hören? Niemand!). Im Zenit der Langeweile prasselte ein künstlich in die Länge gezogenes „Drug Train“ auf uns herab (Gitarrensolo, ihr wisst schon) nur um zu beweisen, daß Songs, die auf Platte scheiße sind, auch live nix können. Zum Glück hatten wir Sitzplätze.

Doch weiter im Programm: Mike Ness erzählte uns,wie cool es ist in deutschen Hotels untergebracht zu sein, denn dort sind die Frühstückseier inklusive und total lecker, der spinnt doch! Kurz darauf flog ihm dank falscher Tonlage das Rolling Stones-Cover „Wild Horses“ um die Ohren, aber zum Glück hatten wir ja Sitzplätze (hatte ich das schon erwähnt?). Am Ende des zähen Programms konnte der obligatorische Hit „Don’t drag me down“ auch nix mehr retten und als Zugabe gab’s wie immer „Ring of fire“, damit auch der dümmste Fan noch einmal mitsingen darf. Heieiei. Mike Ness, du bist zwar ein cooler Hund, aber das war leider nur Mittelmaß. Das nächste Mal bitte ein paar knackigere Songs auswählen und nicht mit unnötigen Rock-Soli posen.

 

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Top #6: Power Metal Videos

Wir waren ja eigentlich schon immer eingefleischte Power-Metal-Fans! Jan steht eher so auf den heissen „Epic“-Stuff, wobei es mir eigentlich nicht „Symphonic“ genug sein kann. Und da wir eigentlich eh immer nur den ganzen Tag vor dem Internet rumhängen und Videos gucken, wollten wir Euch im Folgenden nicht die Eternal-Warrior-Hammer-Power-Metal-Video Top6 vorstellen:

 

Den Anfang machen Grave Digger (aus’m Pott) mit „Rebellion“! Ein 26-stimmiger Refrain und irgendwas über heldenhafte Schlachten sind ja eher Standard, aber heieiei, was ist denn mit dem Sänger los?

 

Wenn wir schon bei heldenhaften Schlachten sind: Sabaton sammeln dick Punkte mit dem Alu-Riffelblech-Shirt des Sängers und hektischen 50m-Bühnen-Sprints. Achja, und die Musik ist natürlich auch endgeil!

 

Wer’s eher „ein bisschen mit Gefühl mag“ und auf Krokodile steht (whatthefuck, warum ist da ein Krokodil?!), der kann ja mal schnell das Rüschenhemd überschmeissen, in die Zeitmaschine springen und sich den Schmuserock von Savatage reinziehen:

 

Die Brücke zwischen Zeitmaschine (Azteken) und neu (3D-Render-Fasching) kriegen Blind Guardian (aus’m Pott) recht gut hin:

 

Zuletzt müssen wir U.D.O. Dirkschneider (aus’m Pott) das Feld räumen. Der Mann ist einfach gut und bürgt für Qualität – damals wie heute.

 

Damals mitschnipsend im Taxifahrer-Look mit Effenberg-Gedächtnis-Frise:

 

Heute als Musical-Flöte mit Bundeswehr-Symphonic-mir-wird-schlecht in der Stadthalle Tuttlingen:

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The Dahmers – Demons (Farsot)

The Dahmers Demons_shreddermagThe Dahmers – Demons (Farsot)

 

Direkt aus dem schwedischen Kaff Bromölla kriechen die Dahmers aus Ihren Gräbern und schiessen diese Garage-Rakete in den Nachthimmel! Eine perfekte Mischung aus Randy und Jay Reatard mit einer leichten Prise Hellacopters (für den Schweden-Faktor) komprimiert auf 17 Songs in 27 Minuten. Und endlich mal wieder eine Band, die auf der einen Seite dem auf-die-12-High-Speed-Garagen-Schema zu 100% verpflichtet ist, aber nicht nach den 2x mal hören langweilt. Gut zum Tanzen und Bier trinken und extra Punkte gibt es für das saublöde Cover. Sofort kaufen!

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Tipp

Erinnert sich noch jemand an Brody Dalle? Genau. Das war diejenige, die uns eine Zeit lang mit ihrer Band den Distillers hervorragend unterhalten hat. Die Alben „Sing Sing Death House“  und „Coral Fang“ sind nach wie vor großartig, aber danach kam leider nix mehr. Ah doch, der damalige Ehemann Tim Armstrong (ihr kennt ihn vielleicht von GZSZ) wurde vor die Türe gesetzt und gegen Josh Homme (Marienhof) eingetauscht. Ende.

 

Aber das Shredder Mag wäre nicht das Shredder Mag, wenn wir keine adäquate Alternative für euch parat hätten: Louise Distras heißt die gute. Als gebürtige Engländerin hat sie sich traditionell den Protestsongs verschrieben und bietet auf ihrem Debütalbum „Dreams From The Factory Floor“ eine ordentliche Portion Kampfgeist und Wut. Die kommt dank 1a-Reibeisenstimme und Akkustikgitarre (Billy Bragg lässt grüßen) auch verdammt authentisch rüber. Selbstverständlich ist das immer schön „Working Class“-fixiert und direkt aus dem Herzen. Enjoy:

 

https://www.youtube.com/watch?v=CnveBCzuSBA

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