Konzerte
Panteón Rococó (Fabrik, 13.7.2017)
Eins steht fest: Der Sommer dieses Jahr ist eine große Pleite (zumindest in Hamburg). Deswegen marschierten wir ohne Umwege auf das Panteón Rococó-Konzert, um wenigstens ein paar Sonnenstrahlen aus Mexiko abzugreifen. Zum Glück wurden wir nicht enttäuscht, denn an diesem Abend gab es reichlich davon. Die 10-köpfige Band heizte dermaßen ein, daß ab Minute 1 eigentlich niemand mehr ruhig stehenbleiben konnte und die gesamte Fabrik zu einem riesigen Tanzlokal mutierte. Das war großartig und das bunt gemischte Publikum (hohe Frauenquote, viele viele Dreadlocks, Ü-50-Tanzbären, alternative Flohmarktstand-Betreiber und ein Typ mit Iro) machte motiviert mit. Gegen Ende hin wurde es immer wilder, unzählige Stagediver enterten die Bühne, so daß die Band irgendwann komplett verschwand und nur noch ein zappelnder Menschenhaufen übrig blieb der sich gegenseitig abfeierte. Alles in Allem ein berauschender Kurzurlaub ohne Jetlag, top!
Broilers (Sporthalle, 16.3.2017)
Hach, auf die Broilers ist live einfach Verlass. Die letzten Jahre haben wir sie uns in den verschiedensten Locations angeschaut und immer war es ein Fest. So auch heute Abend. Die Sporthalle ist ja nicht gerade bekannt für guten Sound und coole Atmosphäre, doch die Broilers zeigten sich davon herzlich wenig beeindruckt und lieferten vor über 10.000 (!) gröhlenden Menschen eine beeindruckende Profi-Show ab. Und ja, es war mega voll. Und ja, Konzerte in großen Hallen sind meistens scheiße. Und ja, bedruckte Plastikbecher im Band-Design hat man eigentlich nur AC/DC. Und ja, vor uns stand der rumpöbelnde Bobybuilding-Verein „Zum lustigen Bizeps“. Aber: Egal! Es war großartig. Super Stimmung, super Hits, super Alles. Immer wieder gerne. (Ach ja, die Tiger Army hat auch gespielt. Davon haben wir leider nur noch den Schluß mitbekommen – zum Glück konnten wir sie vor Kurzem auf der Clubtour bewundern, da passen die auch besser hin.)
Tiger Army (LOGO, 8.4.2017)
Die Tiger Army hatte uns vor ein paar Wochen ja leider erneut im Regen stehen lassen, also versuchten wir unser Glück noch einmal. Und um es kurz zu machen: Es war großartig und der Ärger vom letzten Mal schnell vergessen. Nach einer kleinen Aufwärmphase lief es richtig rund im Maschinenraum und ein motivierter und spielfreudiger Nick 13 zeigte sich von seiner besten Seite. Schön zu sehen wie nach jedem Lied das Styling und MakeUp Stück für Stück versagte, die Frisur zusammenfiel und und der Schweiß die Oberhand gewann. Zwischendrin gab es sogar die Möglichkeit für ein paar anstrengend schauende Menschen aus dem Publikum zu tanzen und ein bisschen zu rempeln. Wir hingegen waren im Rentner-Modus, tranken entspannt unser Bier und feierten den Mondschein-Heul-Gesang, der live erstaunlicher Weise sehr gut funktionierte und sich voll entfalten konnte. Das lag vermutlich auch an der Location, denn das LOGO ist ja nicht allzu groß und schnell vollgeheult. Ein Saal mit drei Meter Deckenhöhe ist ja quasi wie beim Nick 13 zu Hause in der Fledermaushöhle und im Grunde ein Heimspiel. Nun gut, am Ende fuhren wir vollkommen zufrieden nach Hause, obwohl wir uns heimlich noch mehr Songs aus der „Power Of Moonlite“-Ära gewünscht hätten. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau, das präsentierte Best Of der letzten fünf Alben war vollkommen überzeugend. Eins, zwei, drei – Tiger Army Never Die!
WIZO (Große Freiheit, 16.11.2016)
Spätzle und Gewalt! Dieser Abend war großartig: „Das goldene Stück Scheiße!“, „Die letzte Sau“, „Kein Gerede“ – nur Hits! WIZO in Höchstform. Dazu eine gehörige Portion Antifa-Propaganda und ein paar neue Songs die nicht genervt haben. Bis auf das eine oder andere verhaspelte Solo eine astreine Deutschpunk-Profi-Performance. Bis zum nächsten Mal!
Tiger Army, Blue Rockin’ (LOGO, 26.11.2017) – ABGESAGT –
Nachdem die letzte Tour 2007 aus krankheitlichen Gründen abgesagt wurde, freuten wir uns umso mehr auf die Show heute Abend. Doch zwei Schritte hinter dem Eingang grinste uns bereits ein fettes Hinweisplakat an: Show aus krankheitlichen Gründen abgesagt. Der kleine Nick 13 liegt also mit Wärmflasche im Bett und wir haben a.) einen total enttäuschenden Abend vor uns und b.) die verdammte Tiger Army immer noch nicht live gesehen. Mann!
Mittlerweile erreichte uns über Facebook diese Information hier: „Tiger Army has played over 80 shows around the world this year, with the first cancellation due to illness last night in Hamburg – it’s winter in Europe, shit happens!“
Lieber Nick 13, das nächste Mal bitte die dicken Winterstiefel einpacken und nicht immer nur die leichten Hawaii-Hemden. Gute Besserung an dieser Stelle und Mann – so eine Kacke.
Flag (Knust, 29.07.2017)
Kurzer Faktencheck: die ehemaligen (gefühlten 20) Mitglieder von Black Flag streiten sich seit Jahren vor Gericht über das Erbe der Band – die Nutzungsrechte, das Logo usw. Das Ende vom Lied: der eine Teil tourt als „Black Flag“ durch die Gegend, während der Rest (die mit dem eindeutig schlechteren Anwalt) als „Flag“ unterwegs sind. Generell sind solche Supergroup-Reunions immer zum scheitern verurteilt, aber wegen einem Mann bin ich dann doch hingegangen: Keith Morris. Der Mann hat mich vor ein paar Jahren mit Off! einfach umgehauen.
Das war heute Abend leider nicht der Fall, obwohl die Show an sich nicht schlecht war. Die Hits aus der „Damaged„-Ära sorgten für enormes Gedränge im Moshpit und auf der Bühne und machten unheimlich Spaß, aber irgendwas fehlte. So war’s am Ende leider doch nur Durchschnitt. Schade. Das nächste Mal geht’s halt wieder auf ein Off!-Konzert…
Feine Sahne Bronx
Das erfreulichste an diesem Schrottsommer sind scheinbar die Konzerte: Feine Sahne Fischfilet (8.7. Feierwerk) sind einfach korrekte Typen. Und haben bei gefühlten 200 Grad und 1000 % Luftfeuchtigkeit das Publikum ziemlich glücklich gemacht. Ebenfalls im Feierwerk (13.7. Kranhalle) haben The Bronx gezeigt, wie AC/DC klingen würden, wenn sie nach Back in Black nicht immer älter und Apres Ski, sondern schneller und punkiger geworden wären: Geil! Die Jungs aus LA meinen das einfach sehr ernst mit dem einheizen.
Yuppicide, Henry Fonda, Stand Your Ground (Cassiopeia, 28.03.2016)
Nachdem die feinen Herren von Yuppicide bei der Tourplanung einige Städte ignoriert haben (z.B. München und Hamburg), gab es kurzerhand einen Shredder-Ausflug nach Berlin. Dort angekommen griffen wir uns in der Nähe des Cassiopeia noch einen labbrigen und kalten Shawarmateller ab, das Beste daran war: im benachbarten Cupcake-Laden (!) hing Yuppicide in Vollversammlung rum und stärkte sich mit Pistazie-Himbeer-Karamell- und New York-Hardcore-Cheesecake-Törtchen für die gleich stattfindende Show.
Los ging es mit den engagierten Locals Stand Your Ground, die dem distanzierten Publikum schön einheizten und einen soliden Opener-Job hinlegten. Henry Fonda, ebenfalls Locals, lieferten als nächstes ab und das war eine helle Freude. Der Sänger betrat kein einziges Mal die Bühne sondern turnte nur davor rum und grunzte sich einen ab, während der Rest der Band auf’s Übelste drauflos prügelte. Aufgelockert wurde diese (so wie sie es selbst beschreiben) „Power Violence“ durch entertainige Ansagen des Bassisten. Teilweise ging es politisch zu (Scheiß Staat, scheiß Nazis), teilweise gab es private Anekdoten zu hören („Am liebsten würd’ ick den janzen Tag im Bett liegen und Roseanne-Folgen schauen.“). Das war höchst amüsant und vom Sound her schön dreckig.
Und jetzt: Yuppicide. Die geglückte Reunion samt neuen Album konnte uns im Vorfeld schon einmal überzeugen, aber wir waren ja schon ein Wenig misstrauisch ob das live alles (noch) so hinhaut. Hat es aber! Und zwar nicht zu knapp. Der Frontmann Jesse KFW Jones bediente die Crowd wie schon im Interview angekündigt mit einigen Verkleidungen und auch das ausgewogene Set aus alten Hits (Dr. Extermination, Yellow Journalism, Nice Guys Finish Last, Socialization, etc…) und neuen Krachern wurde in die Tat umgesetzt. Das ließ keine Wünsche offen und es machte wirklich Spaß den alten Recken auf der Bühne zuzusehen, vor allem Gitarrist Steve Karp hing sich ordentlich rein und versprühte maximale Spielfreude und Energie. Alle Bands die derzeit von der großen Reunion träumen sollen sich davon gefälligst ein (veganes) Scheibchen abschneiden!
The Aggrolites (Kranhalle, 16.05.2016)
Hervorragendes Montag Abend Entertainment von den Rocksteady & Ska Profis aus LA. Erkenntnis: Zu langsamen Liedern kann man also auch Tanzen! Dicker Sound und die Burschen machen auch ordentlich Stimmung. Bitte bald wieder!
Deafheaven (Feierwerk, 30.03.2016)
Die Jungs aus San Francisco wurden ja von der Presse ordentlich abgefeiert, doch so richtig hatte sich mir der Hype noch nicht erschlossen. Also ab auf’s Konzert und Recherche vor Ort. Los ging’s erstmal mit einer Band (irgendwas mit Runen), die bei mir im Hirn leider in der „Within Temptation“-Ecke gelandet ist. Kann ich mir gut auf einem Mittelalter-Metal-Festival vorstellen, für die etwas Härteren. Wobei, untighte Drummer sind halt immer eine haarige Angelegenheit. Und stand da wirklich ein Keyboard? Egal, Deafheaven betraten schließlich die Bühne und ja, das ist eine Wahnsinns-Band. Extrem dichte Gitarren, Harmonien zum Schneiden und hier nun eine tighte Profi-Soundwalze. Sehr schön! Aber was sollen die ständigen Black Metal-Zitate? Das wirkt auf mich sehr gewollt bis beliebig, hätte die Band doch garnicht nötig. Ich habe mich mit der US-Ambient-Nummer eh schon immer schwer getan und das endlos verhallte Gekreische des Sängers wurde mir sehr schnell fad. Schade, ansonsten alles super, aber ich glaube, die wollen den behalten.
Konzertreviews, diverse
Einige schöne Konzerte diesen März in München: Am 3. gab’s beim Togetherfest im Backstage die volle Packung. Kings des Abends für mich Modern Life Is War. Der Sänger berstet fast vor live-Energie, da heisst es entweder mit offenem Mund dastehen und lernen oder rein ins Getümmel… Ebenso gut natürlich die Elder-HC-Statesmen von Gorilla Biscuits und GWLT hauen schon sauber rein, wenn man ein bisschen Pathos abhaben kann. Weiter gings am 16. immer noch im Backstage bei Baroness, die mal ganz klar den Sympathie-Award abgeräumt haben. Das neue Album wurde live eindrucksvoll präsentiert und ja, die haben Hits! Und dann waren da noch die alten Herren von den Generators am 18. in der Glockenbackwerkstatt. Alte Schule, aber die haben nix verlernt (auch wenn sie’s in den letzen Jahren ein bisschen haben schleifen lassen), da gehe ich auch die nächsten 10 Konzerte wieder hin.
The Generators (Hafenklang, 11.03.2016)
Als erstes spielten die Toxic Vapors, von denen wir eigentlich nur eine Motörhead– und eine Tote Hosen-Coverversion mitbekamen (zum Glück nicht mehr). Danach spielten die engagierten Lamplighters, die gute 40 Minuten lang im Hafenklang einheizten und geradlinigen Punkrock aus dem Hut zauberten. Die Jungs gaben sich wirklich Mühe, aber leider wollte der Funke nicht so richtig auf’s Publikum überspringen.
Das änderte sich schnell als die Generators die Bühne erklommen und mit „Burning Ambition“ zeigten, wer live die Hosen anhat. Es reihten sich Hit an Hit („Tyranny„, „Plastic Roses“, „Dead at 16“, etc.) und spätestens bei „City of Angels“ wurde überall im Saal das Tanzbein geschwungen. Zwischendrin fiel eine Gitarre aus, der Bassist kämpfte mit Kleinigkeiten (Vitamin C-Mangel und abreißendem Bassgurt), aber alles im Allem war das eine gute Show, so wie die letzten Jahre eigentlich immer. Das obligatorische Cock Sparrer-Cover durfte auch nicht fehlen und diesmal neu im Gepäck: ein Social Distortion-Cover mit anmoderierter Anekdote, daß Mike Ness ja der Nachbar vom Sänger ist. Und wer weiß, vielleicht treffen sich die beiden ja manchmal auf einen gemeinsamen Spieleabend? Fazit: Auf die Generators ist live immer Verlass (auch wenn die letzten Studioalben ein wenig durchschnittlich daherkamen.)
Beach Slang (Milla, 07.02.2016)
Nach grandiosem Album nun noch die grandiose Tour: Wer Beach Slang am letzten Sonntag im Milla verpasst hat, solle sich hiermit in den Allerwertesten beissen! Auch wenn die Jungs auf Philadelphia viel zu bescheiden sind, das jemals zu zugeben, hier sind echte Profis am Werk. Sänger James Alex (den einige vielleicht noch von der 90iger Pop-Punk Band Weston kennen) hat an diesem Abend allen gezeigt, wie man als Frontmann das Publikum mitnimmt. Nach der Ansage „tonight I’m going to get drunk totally on purpuse“ und ein paar geexten Bier wurde der Schalk aus dem Nacken von der Leine gelassen. Solche Entertainer-Qualitäten habe ich das letzte Mal bei Biff Malibu von Gluecier erlebt. 1000 % sympatisch gab es zwischen den Lieder nun unter stetigem Gekicher konsequent Quatsch und (tatsächlich glaubwürdige) Liebesschwüre an Publikum und die eigene Band. Dazu Wahnsinns-Songs mit voller Energie (der Mann singt auch live, wie man es sich von CD nicht zu erhoffen mag, und ein Schlagzeuger, der mit viel Gefühl, sein Schlagzeug zu Kleinholz haut), schwitzend und glücklich wurde das Publikum nach diversen Zugaben nach Hause entlassen. Von Beach Slang will man in Zukunft noch viel mehr hören!
Parkway Drive, Architects, Thy Art Is Murder (Zenith, 23.01.16)
Ins Zenith komme ich nicht so oft, und das, obwohl Freimann eigentlich schon ziemlich geil ist. In diesem Fall hatten Parkway Drive geladen, die sich über die Jahre zu einer Riesenband gemausert haben, die mal eben locker 5.000er Hallen vollmacht. Das Publikum war auf unterhaltsamste Weise gemischt (von Wikinger-Metalern bis zum Turnbeutel-Hipster mit Vollbart alles da), die Tattoo-Quote hoch, nur Strech-Ohringe scheinen nicht mehr ganz so zu boomen (allein unser Verdienst!). Losgelegt haben Thy Art Is Murder, mit neuem Sänger und auf hohem Niveau. Die haben schön stumpf die Hölle heraufbeschworen, ausgezeichnet! Als nächstes kamen die Architects aus UK. Die sind bisher komplett an mir vorbeigegangen und ich weiss jetzt auch warum: Solides Metalcore-Handwerk, aber leider ohne Raffinesse. Egal, die Stimmung war gut und wurde durch die Musik in der Umbaupause (Toto, Foreigner, Journey, Bosten, Queen, etc.) soweit aufgeheizt, dass ich sogar Zeuge von 2 Polonaisen werden durfte (in meiner Erinnerung hatten alle Tänzer ein Wacken-Shirt an, aber vielleicht täusche ich mich da auch). Dann kamen endlich Parkway Drive und haben eine Profi-Mega-Rockshow mit Pyrotechnik und allem Drum-und-Dran hingelegt, wofür sie ordentlich abgefeiert wurden. Die Jungs haben sich wirklich von kleinen Hallen (remember: Vorgruppe von Shai Hulud vor 50 Leuten im Feierwerk) auf die großen Stages hochgespielt. Wohlverdient, es sei ihnen gegönnt, aber so ganz mein Ding war es diesmal nicht, bei Mitklatschen fremdl ich immer ein bisschen. Für alle Germanistik-Studentinnen unter unseren Lesern – und das sind bestimmt einige – sei mir daher ein Zitat von David Forster Wallace gegönnt: „Schrecklich amüsant, aber in Zukunft ohne mich“.
(c) Martin Liebl
K.I.Z. (BigBox Kempten, 28.11.15)
Jaja, die Shredders gehen musikalisch auch mal fremd und darum haben wir das Gucci-Bandana aufgeschnallt, den Hummer mit den 24″ Rims aus der Garage geholt und sind nach Kempten in die BigBox (eine hässliche Riesen-Allzweck-Halle im guten alten Vertreter-Kongress-Style) gefahren, um uns die Berliner „Skandal-Rapper“ K.I.Z. anzuschauen. Die haben nicht nur mit einem schicken Bühnenbild mit überlebensgroßen Statuen von sich selbst und einer DJ Kanzel im Panzer Design überzeugt, sondern auch mit einem Best of aller Ihrer Hits zu den Themen Pimmel, Koks, Scheiss Staat, Hip-Hop, Hartz 4 Lifestyle und was sonst noch so falsch läuft. Dazu haben über 6.000 (!) Fans fleissig mitgebounct (ich finde ja, so mit dem gehobenem Arm mitwippen, hat doch leider immer ein bisschen was von Reichsparteitag) und wir haben trotz unserer doch recht fortgeschrittenen Alters, die ein oder andere Breakdance-Einlage hingelegt. Ein guter Abend!
Bane (Feierwerk, 30.11.2015)
20 Jahre waren Bane eine Bastion der Bostoner Hardcore Szene, nun lösen sie sich auf. Das letzte Konzert in München war darum ein Pflichttermin, Bane sind live immer eine Bank gewesen und wenige Bands kommen so sympathisch rüber. Darum war es auch halbwegs voll und Bane haben mit einer Abschiedsträne im Auge zum letzten Mal ihre immer extrem mitreissende Version von punklastigem Hardcore von der Kette gelassen. Was soll ich sagen? Die sind (waren) einfach saugut. Wir werden Euch vermissen!
H2O, Death By Stereo (LOGO, 19.07.2015)
Bis auf die Knochen verregnet und etwas verspätet kam ich im LOGO an. Death By Stereo waren schon mitten im Zerstörungswahn und zerlegten die Bühne. Die Jungs aus Orange County hatte ich überhaupt nicht mehr auf dem Zettel, aber was heute Abend geboten wurde war sensationell (also, nicht verpassen): der Sänger verausgabte sich komplett und kam nicht mehr nach, sich ein Wasser oder Bier nach dem anderen über den Kopf zu schütten, die beiden Gitarristen spielten feinste Metal-Einlagen direkt vor der Bar und kurz vor Schluss wurde noch „Raining Blood“ von Slayer zum Besten gegeben – gesungen vom Berserker-Bassisten. Fantastisch!
Nach einer kurzen Verschnaufpause enterten H2O zu dicken Hip Hop-Beats die Bühne und spielten sich professionell durch 20 Jahre Bandgeschichte. Das LOGO bestand mittlerweile nur noch aus Schweiß und Bierdampf – die Stimmung war durchweg großartig nur gegen Ende hin wurde es leider ein bisschen zäh, da Toby Morse das Publikum vor jedem Song befragte, was denn als nächstes gespielt werden soll. Das ist ja erstmal ein netter Zug, aber die meisten waren damit komplett überfordert, bzw. nannten Songs die an diesem Abend schon einmal gespielt wurden. So zog sich das von einem Lied zum nächsten unnötig in die Länge, aber das ist meckern auf hohem Niveau. H2O-GO!
Get Dead (Unter Deck, 22.07.2015)
Astreine Vorstellung, die Get Dead hier abgegeben haben. Während die Herren aus SF es auf Platte unverzerrter und country-lastiger angehen lassen, haben sie hier live eine ordentliche Schippe Achtziger-Hardcore draufgepackt, was sehr gut funktioniert hat.
Disgrace & Twitching Tongues (Rockhaus, 30.06.2015)
Ausflüge zu Konzerten ins Ausland (diesmal Salzburg) sind immer lehrreich und weil sowohl Disgrace, als auch Twitching Tongues mit den letzten Alben gut vorgelegt haben, haben wir uns eines Dienstagabends aufgemacht Richtung Süden. Das Rockhaus ist ein in den Fels gehauener Schlauch für Rockkonzerte (yeah, Wortspiel!). Es war leider recht leer, die Vorband hat schwach angefangen, sich dann aber ganz ok warm gelärmt, aber die Attraktion waren natürlich die 5 Burschen aus Kalifornien, die mit kleinem Stellungswechsel zwei großartige Band bestreiten. Disgrace waren dann auch ausgezeichnet, zwar keine Megashow, aber haben ordentlich reingebolzt und mit ihrem downtempo-Gemoshe ziemlich Gas gegeben (yeah, Wortspiel!). Der Wechsel zu Twitching Tongues geht so: Bassist und Gitarrist tauschen Instrumente, der Sänger hängt sich die zweite Gitarre um und ein anderer Sänger wird aus dem Metal-Käfig geholt. Leute, das ist mal effizent, oder? Twitching Tongues haben schon einen recht einfallsreichen Sound: Metal, Progrock aber immer im Geiste des Hardcore, ob das live mal gut geht? Tut es, die Jungs sind Profis! Bei nächster Gelegenheit unbedingt auschecken, von dieser Gang hören wir sicher noch mehr. Zu Erwähnen ist noch der lokale Tanzstil: Am Rand rumstehen, leicht mit dem Oberkörper mitmoshen und dann ca. alle 2 Lieder unvermittelt für 5 Sekunden mit Shaolin-Jumpstyle-Breakdance-Moves um sich prügelnd auf die andere Seite springen (Handstand-Überschlag mit einer Hand – ich hab’s gesehen…), dann wieder rumstehen. Warum?
The Dwarves (Strom, 05.05.15)
Weil die Dwarves schon immer ein Garant für gute Stimmung waren, mussten wir natürlich auch in München das Konzert auschecken. Einziger Haken: Ich war mit meinen 52 Jahren nicht nur der Jüngste im Publikum, es waren auch generell kaum Leute da! Wieso, verdammt?! Darum hier nochmal für unsere jungen Leser: Die Dwarves waren um die Jahrtausend-Wende der heisse Shit, haben einige legendäre Alben aufgenommen (inbesondere vorzuheben „The Dwarves come clean“ mit 12 Granaten in 21 Minuten) und sich durch allerlei Unfug (Nacktheit, masslose Übertreibung, Blut, etc.) und grossartige Kurz-Live-Auftritte definitiv einen Platz in der Punkrock Hall-of-Fame erspielt. Also, hingehen, das nächste Mal!! Das Konzert war dann auch super, besonders hervorzuheben sei hier das Outfit von Blag, das nur aus Shirt und XXS-Herrenunterhose bestand und bestens mit grauen Haaren und Wampe hamonierte. Ja, die sind super Typen, schon alles runtergebolzt, zwischen drin eine Lobhymne auf sein „enormous“ Genital gehalten und ab von der Bühne. Münchner Szenelegende Anti durfte zwei Lieder singen und Nick Oliveri (zwischenzeitlich mal für Bass, Koks und Freundin-schlagen bei Queens of the Stone Age angeheuert…) scheint auf Punkrock-Bewährung zu sein und gibt sich scheinbar ernsthaft Mühe, seine Auflagen zu erfüllen (wirkte NÜCHTERN, plaudert NETT mit Publikum nach dem Konzert und HILFT bei Auf- und Abbau).
The Dwarves (Hafenklang, 24.04.15)
Skandal! Ein Dwarves-Konzert ohne HeWhoCanNotBeNamed? Warum nur? Wrestlingmaske in der Reinigung? Blasen-entzündung? Schreibmaschinenkurs an der VHS? Wir werden es nie erfahren. Dafür war zu meiner Überraschung Ur-Dwarves-Bassist Nick Oliveri mit am Start. Und zwar nackt. Mit Chucks. Aber moment mal, müsste der nicht gerade im Knast sitzen? Egal. Gespielt wurde 40min – keine Überraschung – und das in gewohnter Dwarves Qualität. Leider ohne Prügelei mit dem Publikum dafür mit größenwahnsinnigen Zwischenansagen von Blag Dahlia: „The Dwarves. 85 years of rock’n’roll. Much respect.“ Unter’m Strich ein kurzweiliger Auftritt mit diversen Hits und ordentlich Energie. Gerne wieder.

Against Me! (Backstage Club, 21.04.15)
Against Me! waren ja um 2005 mal eine ganze Weile meine dicken Favorites und „Searching for a former clarity“ ist immer noch irgendwo ganz oben in meiner Hall-of-Fame. Danach wurden die Alben leider immer glatter und fader, so dass ich mir die letzten (gefühlten) 10 schon garnicht mehr angehört habe. Dennoch bin ich mal wieder (quasi in alter Verbundenheit) zu einem Konzert gegangen (naja, eigentlich nur, weil der Enzian-Bene noch eine Karte loswerden musste) und siehe da, war gut! Großes Thema bei Against Me! und sämtlicher Berichterstattung: Der Sänger Tom Gabel ist jetzt eine Frau („Laura Jane Grace Chantal Jaqueline„). Hört sich spektakulär an, ist es aber nicht. Der ist jetzt halt eine sie, singt genauso wie vorher, wirkt aber viel energetischer als ich (damals noch) ihn beim letzten Konzert erlebt habe (nämlich eher gequält). Gut so! Dementsprechend haben die auch ordentlich Gas gegeben, das sind schon Profis auf der Bühne und das letzte Album ist scheinbar auch wieder etwas spannender. Na gut, das nächste hör ich mir dann mal wieder an.
Social Distortion (Sporthalle, 17.04.15)
Social Distortion (Alsterdorfer Sporthalle Hamburg, 17.04.15)
Von der Arbeit nach Hause gehetzt, noch schnell die schwangere Frau eingepackt und los in Richtung Sporthalle. Dort angekommen kämpften wir uns schnell durch Fischbrötchen-, Pizza– und Popcorn-Stände um einen geeigneten Sitzplatz abzugreifen. Ja, Sitzplatz, wie gesagt: die Frau ist schwanger.
Der Grund für den Ausflug: Mike Ness lud zum 25. Jubiläum des selbst betitelten Albums „Social Distortion“. Und getreu dem Konzept wurden uns auch gleich „So far away“, „Let it be me“, Story of my life“ und „Sick Boys“ um die Ohren gehauen – abgesehen vom mies abgemischten Großraumdisko– Sound – sehr, sehr schön. Nach diesem fantastischen Auftakt war jedoch schnell die Luft raus: Mike Ness verlor sich in viel zu langen Rock-Soli und einer Setlist aus mittelmäßigen Songs (wer will denn bitteschön „Misery Loves Company“ von der ersten Mike Ness-Soloplatte hören? Niemand!). Im Zenit der Langeweile prasselte ein künstlich in die Länge gezogenes „Drug Train“ auf uns herab (Gitarrensolo, ihr wisst schon) nur um zu beweisen, daß Songs, die auf Platte scheiße sind, auch live nix können. Zum Glück hatten wir Sitzplätze.
Doch weiter im Programm: Mike Ness erzählte uns,wie cool es ist in deutschen Hotels untergebracht zu sein, denn dort sind die Frühstückseier inklusive und total lecker, der spinnt doch! Kurz darauf flog ihm dank falscher Tonlage das Rolling Stones-Cover „Wild Horses“ um die Ohren, aber zum Glück hatten wir ja Sitzplätze (hatte ich das schon erwähnt?). Am Ende des zähen Programms konnte der obligatorische Hit „Don’t drag me down“ auch nix mehr retten und als Zugabe gab’s wie immer „Ring of fire“, damit auch der dümmste Fan noch einmal mitsingen darf. Heieiei. Mike Ness, du bist zwar ein cooler Hund, aber das war leider nur Mittelmaß. Das nächste Mal bitte ein paar knackigere Songs auswählen und nicht mit unnötigen Rock-Soli posen.
The Peacocks (Gei, 06.12.2014)
Auf nach Oberösterreich, den Peacocks kann man getrost hinterher reisen, das lohnt sich immer. Und was gibt es Schöneres als ein kalt-nebliges Wochenende im Dezember am Attersee (ohne Schnee)? Das Rahmenprogramm erspare ich Euch, auf nach Timelkam (halb Dorf, halb Gewerbegebiet) und rein ins GEI, der Konzertdisse der Wahl, ein ganz sympathischer Konzertkeller mit großer Bar und kleiner Bühne, wir lassen uns überraschen. Die Stimmung war gut, aber ein hoher Halbstarkenfaktor (den man bei Rockability Veranstaltungen ja gerne vorfindet) war nicht ganz zu übersehen. Was wir nicht wussten: Timelkam ist ein beliebter Fight-Cage für die Bauernsöhne des Umlandes – aber dazu später mehr. Die erste Vorband war fad, hat dafür aber sehr lange gespielt. Als nächstes kamen die Hellabama Honky Tonks, die nun auch ihre Instrumente beherrschten und zu unserer Freude schon deutlich mehr Gas gegeben haben. Vor der Bühne hatte sich dann auch schon langsam eine Meute junger Männer mit nackten Oberkörpern versammelt, die sich tanzend und rempeln aneinander rantasteten (eine gewisse Homoerotik ließ sich nicht leugnen). Endlich kamen die Peacocks, was soll ich sagen, waren die jemals nicht super? Unser schwyzer Lieblinge haben mal die Rockabiliy-Punkrock-Messlatte mal wieder nach oben verschoben wie eh und je, was bei unserer Crew große Freude, bei der Halbstarkenfraktion eine gewisse Eskalation erzeugte und zwar ganz klassich: A rempelt B, B rempelt zurück, A pöbelt als Beweis seiner Maskulinität ein bisschen mehr zurück, B setzt nocheinen Drauf, es kommt zu ersten Handgreiflichkeiten, C, D, E und F (und in diesem Fall auch G, H, I und J) stellen sich A und B zur Seite, es gibt die erste Watschen und schwupps 10 halbnackte Männer reiben ihre verschwitzten (von der Feldarbeit gestälten, von „Schorsch’s Tattoo’s“ dekotierten und von Bier und Samenstau aufgeputschten) Körper aneinander bis der Türsteher kommt. Dann gibt es eine übertriebene „dann machen wir es draussen aus“-Hatz nach – Ihr ahnt es – draussen und im Club ist wieder Ruhe. Sehr gut, weil: Die Peacocks waren mega gut und bekamen wieder vollste Aufmerksamkeit. Soviel Aufmerksamkeit, dass wir ein erneutes Aufflammen der Revierkämpfe erst wahrnahmen, als hinter uns ein blutverschmierter Fleischberg ohne Körperspannung detonierte. Also, wieder Türsteher, diesmal auch Notarzt, Leute, habt Ihr eigentlich gemerkt, dass da gerade eine Wahnsinnsband auf der Bühne spielt? Wir haben es gemerkt: Die Peacocks waren super! Und die Blutspritzer hinten auf Martin’s Shirt gingen bei 30° Buntwäsche auch wieder sehr gut raus.
Konzertreviews (Hamburg)
The Movement, Top Buzzer (27.09.14, Knust)
Da ich The Movement bisher immer verpasst habe ging ich an diesem Abend mit besonders hohen Erwartungen ins Knust. Und wurde leider völlig enttäuscht. Das gesamte Konzert fühlte sich wie ein internes Battle zwischen Sänger/Gitarrist Lukas Scherfig (als Solo-Soul-Künstler unter „Lukas Sherfey“ unterwegs) und dem Rest der Band an. Der feine Herr preschte munter mit 200 km/h voran, während seine Kollegen müde hinterher hechelten. Dementsprechend holprig war der Sound. Eigentlich bin ich ja ein großer Fan von „Band spielt ihre Songs live doppelt so schnell wie auf Platte“, aber das war leider nix. Beim heimlichen belauschen eines „Experten-Gesprächs“ an der Bar erfuhren wir, daß der aktuelle Bassist gar nicht vom original Line-Up ist, sondern eher eine Art Schülerpraktikant darstellt (zumindest optisch). Na gut, vielleicht war das mit ein Grund für das wackelige Zusammenspiel – die Hauptschuld liegt meiner Meinung nach aber eindeutig bei Mr. Scherfig. Der spinnt doch. Der kann doch nicht einfach das gesamte Set an sich reißen und einen auf Alleinunterhalter machen. Das nächste Mal bitte einen Gang runter schalten und ein bisschen mehr Teamgeist mitbringen.
OFF!, Cerebral Ballzy (14.10.14, LOGO)
Meine Herren, in letzter Zeit konnte man ja viel über die Live-Performance der Hype-Teenies aus New York lesen, aber was an diesem Abend geboten wurde spottet jeder Beschreibung. Das war ein dermaßen planloses und untightes Rumgebolze – kaum auszuhalten. Die einzelnen Bandmitglieder spielten ihren jeweiligen Stiefel autistisch runter (Motto: schnell und unkoordiniert) und der Sänger hätte am Besten direkt zu Hause bleiben sollen. Da macht es ja nix wenn man dicht auf dem Bett liegt und nix auf die Reihe kriegt – vor einem Publikum eher schlecht. Schade eigentlich, denn die Band überzeugt mich auf Platte eigentlich schon. Aber egal, denn nach den ersten 10 Sekunden OFF! sah die Welt wieder anders aus: Routine meets Power meets Entertainment. Keith Morris und seine Mannen enterten die Bühne und ließen den Bluthund von der Kette: Hardcore zum Anfassen, laut, echt und geradeaus. Sehr, sehr gut. Schöne Anekdote: die Band spielte die ersten 10 Sekunden von Wasted an, nur um im selben Atemzug klarzumachen: „Tonight no Black Flag, no Circle Jerks, no Redd Kross.“ Vielen Dank dafür. Es gibt einfach zu viele Bands sich das Leben zu leicht machen und sich auf dem Ruf und Erfolg von „damals“ ausruhen.
Pascow, Disco Oslo, Fluten (01.11.14, Knust)
Im Kartenvorverkauf gepennt und direkt bestraft worden. Also keine Mini-Clubtour für mich, sondern ein halbes Jahr warten und ab ins Knust (was ja von der Größe eigentlich auch noch vertretbar ist). Dort angekommen gab es erstmal keine Überraschungen: Vorband(s) wie so oft verpasst, im Publikum viele Tagtraum-, Turbostaat- und Feine Sahne Fischfilet-T-Shirt-Träger und hier und da ein paar Meter Dreadlocks die im Raum verteilt rumhingen. Dann ging’s auch schnell zur Sache, denn Pascow ließen sich nicht lange bitten den Saal zu sprengen. Hier wurde durchgehend das Gaspedal durchgedrückt und einmal quer durch die Bandhistorie geballert. Das Publikum feierte dementsprechend mit, die Bühne war voll von Stagedivern, der Moshpit schön gefüllt und das Bier floss in Strömen. Also für jeden etwas dabei!
Ausflug
Am 17. März dieses Jahres, machte sich die Shredder Redaktion auf nach Stuttgart in die Röhre, um die grossartigen Dwarves einmal live zu begutachten. Fazit: 2 1/2 h Hinfahrt, 1/2 h (!) Konzert (incl. beinaher Schlägerei dank HeWhoCanNotBeNamed, geiles Tennis-Outfit vom Bassisten), 15 Bier (aber leider keins für den Fahrer), 2 1/2 h Rückfahrt – Super! Genauso hatten wir’s uns vorgestellt, weiter so!
…verrät Euch, was sonst noch so los war!
Drei weitere brandheisse Infos wollen wir Euch nicht vorenthalten. Zuerst einmal soll hier das grandiose Konzert von Converge am 9. April im Backstage Erwähnung finden. Im ausverkauften Club zeigten die Jungs, was Hardcore-Energie wirklich bedeutet. Wahnsinn, hatte Probleme, nach dem Konzert den Mund wieder zu zu kriegen. Als nächstes sei darauf hingewiesen, dass in Schwabing in der Blütenstrasse eine neue Kneipe aufgemacht hat, die uns gut gefällt: das Tumult. Geht da mal hin und schaut es Euch an. Und zuletzt noch die Info, welche Bands am Southside-Festival am übelsten gerockt haben (1. Queens Of The Stone Age, 2. Turbonegro, 3. System Of A Down, 4. Nine Inch Nails) und dass Rammstein nichts können (nun gut, das ist nicht neu, muss aber einfach mal wieder gesagt werden)!
Konzert Reviews
Seit unserer letzten Ausgabe war ja ganz schön was los: Zuerst mal zu Turbo A.C.’s, Briefs und Tiger Army (24.3. im Backstage). Die sind ausgefallen. Super!
Dann ein paar Sätze über das Konzert von Darkest Hour und Anti-Flag (7.3. im Backstage): Sowohl Darkest Hour als Vorband, als auch Anti-Flag haben ihr Bestes gegeben, was dann auch sehr gut war. Das Konzert war ausverkauft und die Halle dementsprechend sauvoll – leider zu einem hohen Prozentsatz mit peinlich-prolligen bis klassich-dummen Pubertätspunks, doch der Jugend gebührt ein Recht auf Nachsicht und in ein paar Jahren haben die auch raus, was gut und was schlecht ist. Hoffentlich.
Nun zu Billy Talent (21.3. wieder Backstage): Als erstes stach uns die omnipräsente Antenne Bayern Promotion ins Auge. Was soll das denn bitteschön? Die Vorband haben wir verpasst und der Sänger von Billy Talent hat beim ersten Lied noch wie ein kleines Mädchen auf einem Küblböck-Konzert gekrischen, nach dem er sich dann aber eingesungen hatte, Hut ab, Billy Talent haben übelst gerockt! Bis… ja bis nach 45 Minuten das Konzert plötzlich vorbei war (die Zugabe hat man vorsichtshalber schon mal am Anfang des Konzertes gegeben). Sowas! Das ist doch scheiße, wenn man auf einem Konzert 2 Euro pro Lied zahlt. Darum ich fordere die Band hiermit offiziell auf, noch mal umsonst im Shredder-Hauptquartier aufzutreten! Und weil wir bis dahin noch stinksauer sind, hier noch ein paar abfällige Worte über die Frisur des Gitarristen: Die sieht nämlich scheiße aus.
Zuletzt noch ein dreifaches Hoch auf Gluecifer (die beste live-Band der Welt!) und Monster Magnet (sehr sehr gutes Rock-Entertainment), die am 26. März die Elserhalle zum Beben gebracht haben.