Reviews

Munich Band Special (Teil 1)

Es ist an der Zeit endlich mal alle die Deppen, die uns durch „München ist scheiße“ und „Hier ist nix los“-Genöle auf die Nerven gehen, eines Besseren zu belehren. Dass in München nix los ist, ist eine Lüge, wenn man sich ein bisschen Mühe gibt, zu Suchen, geht’s ab wie Sau. Zu nicht geringem Teil ist dies den vielen Münchner Bands zu verdanken, die seit Jahren ihr ganzes Taschengeld und ihre ganze Zeit investieren, uns mit feinstem Rock’n’Roll-Entertainment zu versorgen. Wir haben uns also die prächtigsten Exemplare rausgesucht und wollen sie Euch nun vorstellen. Außerdem baten wir jede Band, noch ein paar Fragen zu beantworten, um ihnen ihre intimsten Geheimnisse zu entlocken. Diese waren zum Teil so umfangreich, dass wir sie leider manchmal etwas kürzen mussten (natürlich haben wir persönlich dafür Sorge getragen, den Sinn dabei so stark wir möglich zu verfälschen). In diesem Sinne: support your local scene!

 

Paint The Town Red

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Nachdem Münchens Hardcore Hoffnung sich letztes Jahr aufgelöst hatte gibt es jetzt eine neue Band, der der ehemalige MHDT-Frontmann seine Stimme schenkt. Das Debüt von Paint The Town Red ist gerade auf JOIN THE TEAM PLAYER erschienen und versteht es auf ganzer Linie zu überzeugen. Mitreißender Hardcore neuer Schule, im Vergleich zu My Hero Died Today weniger vertrackt, dafür mit voller Rock’n’Roll-Breitseite mitreißend. Das hier Profis am Werk sind merkt man sofort. Ordentlich live-Erfahrung hat PTTR auch schon sammeln können, kann eigentlich nix mehr schief gehen. Haltet die Augen offen!

Einflüsse/Vorbilder: Alle Bands, die authentisch sind, mitreissen und bei denen Leidenschaft zu spüren ist. Rocken müssen sie natürlich auch noch, Style ist egal.
Lieblingsclub/-kneipe: Kafe Kult, Nuovo Italia (Kurfürstenplatz), Bagel Shops Leopoldstraße, Backstage
Größtes Hardcore-Erlebnis: Die erste echte Hardcore-Show, wegen der Intensität, der mitreißenden Power und der positiven Stimmung, bzw. 1991 Gorilla Biscuits in der Kulturstation (Marco)
Peinlichste Lieblingsband/-Lied: Denen ist nix peinlich und wenn, dann Strife nach der Reunion-Tour.
PTTR 2010: Sie sind alt gehen bowlen und machen Jazz. PTTR besteht mit anderm LineUp als Boygroup weiter. Vielleicht machen Sie auch als Retro-Emo-Band weiter, scheißen auf ihre Ideale der Jugend und machen ab und an eine Reunion-Tour, wenn sie Geld brauchen.

 

Constraint

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Zu meiner großen Freude wurde mir das Debüt-Album der Münchener Constraint in die Hände gespielt. Melodischer Punkrock, der seine Sympathie zu Bands wie Pennywise und Bad Religion nicht verhehlen kann, aber dennoch nicht als billige Kopie langweilt, ist darauf zu hören. Alles schon straight und ohne eine Sekunde Langeweile. Sehr gut!
Einflüsse/Vorbilder: alter West-Coast Punkrock, East Coast Hardcore
Lieblingsclub/-kneipe: Backstage, Aloah Bar, Flex, U-Schall, s’Stüberl…
Größtes Punkrock-Erlebnis: Die Captain-Smolek Zahnlücke vom Mace
Peinlichste Lieblingsband/-Lied: EAV „Coppacabana“, David Hasselhoff „I’ve been looking for freedom“
Constraint 2010: Still fighting for law and order

 

A Tribute To Mister Betonohr

A_tribute_to_mister_betonohr_shreddermagJeder, der in den letzten Jahren mal in München auf einem Punkkonzert war, hat ihn gesehen, den Typen mit langem Bart, langen Haaren, Cap, Bier in der Hand und den einzigartigen Zebra-Basketballschuhen, der immer vorne rechts vor der Box stand. Mr. Betonohr, eine feste Institution der Münchner Punkrock-Szene. Im Schnitt auf 200 Konzerte pro Jahr bracht er es. Leider wurde er im Juli 2001 tot in seiner Wohnung gefunden. Als wohlverdientes Andenken und würdiges Denkmal haben sich nun mehrere Münchner Bands auf dem „A Tribute to Mr. Betonohr“-Sampler zusammengetan. Diesen bekommt Ihr über die Homepage der (übrigens auch positiv zu erwähnenden) Münchner Band Ya-Hoo (www.ya-hoo-music.de) für 10 €.

 

 

Jetsaidready

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Nachdem sie einige Zeit im Bandproberaum verbracht hatten, beschlossen vier Burschen mit Erfahrungen aus diversen Münchner Bands Anfang 2001 die Band Jetsaidready zu gründen. Daraufhin investierte man ein paar Monate, um einen eigenen Sound zu entwickeln, un so nahmen Sie Ende 2001 ihre erste EP auf. Jetsaidready spielen eine Mischung aus melodischem Punkrock und Indy-Rock mit leichten Hardcore-Einflüssen. Seitdem konnten sie sich bei zahlreichen Auftritten in und um München fit machen und gehen im Herbst wieder in Studio. Wir sind gespannt!

Vorbilder/Einflüsse: Maradonna, Slayer, Kenny von South Park, Sachsen Paule
Lieblingsclub/-Kneipe in München: Harthof-Einkehr, P1, Pille Mille(in der Pilgersheimerstr.)
Größtes Punkererlebnis: KISS im Madison Square Garden 1977, ein Treffen mit GG Allin 1988
Peinlichste Lieblingsband/-lied: Jetsaidready, Anal Cunt
Jetsaidready 2010: In der Harthof-Einkehr mit Lemmy von Motörhead

 

The Lucky Punch

theluckypunch_shreddermagWelche Münchner Band kann sich schon damit brüsten, Vorgruppe für Motörhead gewesen zu sein? The Lucky Punch sind die bayerischen Spezialisten, wenn es um 70ies-lastigen Rock’n’Roll geht. Wer jetzt einen weiteren Hellacopters-Klon erwartet, kann beruhig werden. Auch wenn es natürlich Parallelen gibt, haben die Jungs schon längst ihren ganz eigenen Stil, der auch live seine Wirkung nie verfehlt – gute Show mit solidem branchenüblichem Posing. Sie blicken schon auf mehrere zu empfehlende Veröffentlichungen zurück, spielen ständig vor allerlei crediblen Rock’n’Rollern (zu viele, um es aufzuzählen) und ich bin mir sicher, der Zenit ist längst nicht erreicht. For those about to rock, we salute you!

Vorbilder: AC/DC (mit Bon Scott), Motörhead (mit Eddie Clark), Lynard Skynard, MC5
Lieblingsclub/-kneipe: Aloha Bar!
Größtes Rock’n’Roll-Erlebnis: Motörhead zu supporten !
Peinlichste Lieblingsband/-Lied: Schwierige Frage, gute Freunde von Franz Beckenbauer!
The Lucky Punch 2010: Wir werden AC/DC auf ihrer großen Abschieds-Welttournee supporten

 

Slamdamn

slamdamn_shreddermagWohl mit die älteste noch existierende Hardcore-Band München ist Slamdamn (est. 1993). Seit Jahren die Münchner Garantie für mitreißende Hardcore-Shows. Zwei CDs haben sie schon in Eigenregie herausgebracht und sind die jährlichen Veranstalter des „Munich Hardcore Festivals“. Musikalisch befinden sie sich irgentwo zwischen OldSchool-Hardcore und Punk mit vielen Abwechlungen. Ihre Texte wollen ohne erhobenen Zeigefinger, political correctness oder Verurteilung aller nicht StraightEdger ein Ansporn zum selbstständigen Denken und Handeln sein. Sie standen wohlverdient schon mit fast jeder Hardcore-Größe auf der Bühne (Agnostic Front, Refused, Earth Crisis, Madball um nur ein paar zu nennen) und wer sie schon mal live erlebt hat, wird sich sicher dran erinnern.

Einflüsse/Vorbilder: Superman (der einzig wahre Anarchist), alle Menschen, die mit der Natur leben und sich nicht von anderen vorschreiben lassen, was sie zu denken haben, bzw. gar keine
Lieblingskneipe/-club in München: A5, Kafe Kult, auf gar keinen Fall der Kunstpark Ost
Größtes Hardcore-Erlebnis: Conflict (Theaterfabrik, 1989), HC-Festival (A5)
Peinlichte Lieblingsband/-lied: Peinlich, was ist das?
Slamdam 2010: Auf der Bühne, für Leute, die nicht aufgehört haben HC zu hören und zu fühlen, also so wie jetzt auch

 

The Reekys

thereekys_shreddermagAnno 1995 entschlossen sich die Reekys, ihre Matchboxautos, Masters und Pogosticks gegen Gitarre, Bass und Schlagzeug einzutauschen. Seitdem spielen sie ungehobelten „Live Action Punkrock“, der ordentlich bolzt und ordentlich Ramones beeinflusst ist. Ihre LiveActionPunkrockShows durfte man schon in ganz Europa unter anderm mit den SonicDolls, Chixdiggit! und den Queers bewundern. Ein paar 7inches haben sie schon vollbracht und für den Herbst ist das Debüt-Album des dynamischen Trios geplant. Wir freuen uns schon drauf!

Vorbilder/Einflüsse: Ramones, Dead Boys, Rocks, Johnny Thunders & The Heartbreakers, The Sonics, Head, Riverdales, The Queers, Screeching Weasel
Lieblingsclub-Kneipe in München: Aloha Bar, Friedshof, Substanz
Größtes Rock’n’Roll-Erlebnis: Ramones live, TRBNGR live und als nachdem wir auf unserer ersten Tour auf Versehen Diesel in die Trinkwassertank unseres Busses getankt hatten…
Peinlichste Lieblingsbands/-lied: Hank Spinalzo & The Surf Detectives, The Bionics, G.V.K

 

Tipp:
Das Munich Band-Special Teil 2 gibt es hier!

Gossip

Scheißtattoo-Report

Wir haben knallhart recherchiert und herausgefunden, dass Tattoowierungen nicht mehr von alleine weg gehen! Umso verwunderlicher ist es, was sich Leute für eine Scheiße tattowieren lassen. Ich meine jetzt noch nicht mal so 08/15-Kram wie Delfin oder das Herz mit “Mutti” drinnen, sondern Tattoos, wo es einem wirklich schwer fällt nachzuvollziehen, was sich derjenige dabei wohl gedacht haben muss. Nachfolgend findet Ihr ein paar traurige Beispiele! Da kann man sich doch gleich einen Dosenöffner oder ein Butterbrot stechen lassen. Also, überlegt’s Euch gut, was Ihr Euch tattowieren lasst, damit was Gescheites dabei rauskommt, und bitte nicht mehr erst saufen gehen und dann noch mal schnell auf’n Sprung im Tattoo-Shop vorbeischauen…

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Interviews

Stylerkarren-Special: Interview mit Roger Miret

Stylerkarren-Special: Interview mit Roger Miret

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Dieses Mal gibt’s keine Stylerkarre, sondern wir haben Roger Miret interviewt, der neben seiner Tätigkeit als Hardcore-Legende und Frontman von Agnostic Front auch noch maßgeblich am New Yorker Autoclub “The Rumblers” beteiligt ist, und in seiner Freizeit gerne an seinen Karren rumschraubt.

S: What was your first car?

RM: My 1st car was a 1966 Dodge Duster.

S: What cars do you own today?

RM: Today I own a 1950 Ford Custom and a 1932 Chevy Hot Rod Coupe.

S: Tell us about the rumblers.

RM: The Rumblers CC is greaser rock n roll club with no cars later than 1965. We consider ourselves Hot Rod Hooligans. Check out the website at www.rumblersNYC.com

S: Ever thought of buying a 2002 model? What would it be?

RM: Probably the new Renault Mini.

S: What is your personal dreamcar?

RM: I own it already. 1932 Hot Rod Coupe.

S: Horsepower – how much is enough?

RRM: realistically, it all depends on what weight it needs to push. I am very happy with my vintage Rocket 303 engine in my ’32 Coupe.

S: What do you think is the fascination in cars?

RM: I am a motorhead. I always loved bikes and cars. That is why I work for Harley Davidson also. I just like the outcast lifestyle and the attitude that these bad ass machines reflect Hardcore!

S: Automatic or manual transmission?

RM: Manual.

 

Interviews

Lebenshilfe

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Das Leben steckt voller Fallen und Unsicherheiten. Immer wieder muß man Hürden überwinden und oft scheint es kein Ein noch Aus zugeben. Für einige besonders schwere Probleme des Alltags konnten wir einen echten Experten gewinnen, uns Tipps für das richtige Vorgehen zu geben. Kein geringerer als Blag Dahlia, der Sänger der Dwarves, gab uns Antworten auf dringliche Fragen, die das Tor für ein einfaches und erfolgreiches Leben bilden:

S: If there’s a girl I really like but she doesn’t even look at me, what can can I do to make her think I’m the coolest guy ever?

BD: Completely change your personality omitting any hint of your actual thoughts, feelings or desires.

S: At a party I call a guy „funkin‘ asshole“. One second too late I realize, that he’s 7 ft tall and heavyweight-boxer. What can I do to save my life?

BD: Explain that he is actually appearing on your new hidden camera reality show, laugh it off and get him a drink. Then run.

S: How do I become a real punk?

BD: Go to prison and get fucked up the ass.

S: Tell us some original Dwarves-Sextricks?

BD: Never perform cunnilingus for any reason. Lie alot.

S: What’s the best excuse when I don’t want to go to work/school in the morning?

BD: Taxoplasmosis.

S: What records should I play on a romantic rendevous?

BD: Johnny Mathis Greatest Hits or God Bless Tiny Tim.

S: There is a big party and everyone is invited – but me, cause I puked on the hostess on last year’s party. How do manage to get in?

BD: Blackmail.

S: My parents force me to go to church every sunday. What can I do to make these 2 hours more entertaining?

BD: Fantasize about the comely young lass two pews down.

S: What can I do to get rich?

BD: Get off the internet.

Gossip

Insektenkunde

Die Plustech Forest Walking Machine
Eine riesengroße Ameise hat die finnische Firma Plustech sehr zu unserer Freude entwickelt. Eigentlich zum Waldboden-schonenden Holztransport in unwegsamen Gelände gedacht, kann der Walker auf seinen sechs Hydraulik-Beinen vorwärts, rückwärts und seitwärts gehen und sich sogar auf der Stelle drehen. Hindernisse sind kein Problem, der Walker steigt einfach drüber hinweg und obendrein ist die Steuerung über einen Joystick auch noch kinderleicht – viel zu schade also, um in irgendwelchen finnischen Wäldern zu versauern! Wir denken, dass er auch perfekt für extremes Posing in der Stadt geeignet ist, auch wenn er auf blanken Asphalt eigentlich total unterfordert ist.

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Gossip

Alkohol-Merchandising

kleiner feigling_shreddermagIhr alle kennt doch den „Kleinen Feigling“, den lustigen Party-Schnaps der auf keiner Proll-Veranstaltung fehlen darf, oder? Wer jetzt nein sagt, der lügt denn mit 13 hat sich jeder doch mal einen Rausch mit den beschissensten Alkoholika á la Omas Schokotraum oder Apfelkorn besorgt. Nun gut, wir sind inzwischen älter und weiser geworden, die Erfinder vom „Kleinen Feigling“ nicht. Diese Erkenntnis beruht auf einem Merchandising-Katalog, dessen Herkunft leider unbekannt ist, wir können uns selbst nicht erklären wo dieses Ding herkommt. Aber nun zum Inhalt: Die dort angepriesenen Produkte haben eins gemeinsam, sie sind alle total überflüssig, sinnlos und oberdrein noch sauteuer. Der Regenschirm „Umbrella-Bar“ kostet zum Beispiel 25,55€, der Vorteil hier, ein kleines Säckchen im „Kleiner Feigling“-Format hängt zusätzlich noch an der Stange. Kann mir das einer erklären? Das ist doch total hirnlos, erstens baumelt der einem ständig vor dem Gesicht herum, zweitens siehts scheisse aus, drittens kann ich auch Schnaps ohne blödes Säckchen mit mir herumtragen und trinken und viertens gehe ich bei Regen sowieso nicht extra aus dem Haus, um lustig herumzulaufen und Schnaps zu trinken. Also was soll das? Genauso der „Hat“ mit „Depot-Täschchen“ för schlappe 10,20€. Wenn man mit dem irgendwo auftaucht wird man doch nur ausgelacht, es sei denn man befindet sich am Ballermann wo man mit grosser Wahrscheinlichkeit ohne so einen Hut „megaout“ ist. Oh jeh… Zu guter letzt noch der Merchandising-Artikel schlechthin: Die Hosenträger Modell „Hosen-Holders“ mit je einem Vorratsfach pro Träger. Dazu fällt mir wirklich nichts mehr ein. Ein zusätzliches Schmankerl bei allen Produkten sind die streng eingehaltenen „Kleiner Feigling“-Hausfarben lila und neongrün, die dem ganzen noch so richtig die 80’ies-Note verpassen. Sollte Euch mal jemand mit so einem lächerlichem Accessoire über den Weg laufen einfach auslachen und mit dem brandneuen Jägermeister-Stirnband oder dem Augustiner-Schal aufposen und dem Kerl zeigen wo’s langgeht. Prost!

 

Gossip

Diss des Monats

Der Diss des Monats geht dieses Mal eindeutig an das gute alte Backstage! Vielen Dank für Euren grandiosen Umzug samt falschen Versprechen und gigantischer Fehlplanung. Wir vom Shredder Mag waren ja samt Anhang treue Besucher und Fans des Backstage. Egal ob Konzert in der Halle, im Club, Samstag abends im Koma oder sonst irgendwann im Biergarten: dort war es sehr cool, bis eben auf diesen grossartigen Umzug! Jetzt aber eins nach dem anderen: wir kamen am frühen Abend an und es regnete wie Hölle (wohl das einzige, wofür das Backstage nichts konnte), dementsprechend Spaß machte es, eine 3/4 Stunde anzustehen, um dann kurz vor dem vermeintlichen Ziel den Kommentar vom Türsteher „Bei dem Eingang kommt jetzt keiner mehr rein.“ zu ernten. Plötzlich konnte man nicht mehr hier zahlen, sondern musste sich erst an einem Container einen Stempel holen, dort noch mal angestanden, mittlerweile pitschnass, die Stimmung war schon mal im Keller. Drinnen stürzten wir uns in die Menge und freuten uns auf dass gross angekündigte Mit-Pfandmarken-bezahlen-Special. Doch das erwies sich als schwierig. Denn obwohl das Backstage so voll wie nie war, hatte man vorsichtshalber eine Bar weniger als sonst, somit war das verbliebene Personal dem Ansturm nicht gewachsen. Also musste man für den Umtausch seiner mühsam zusammengesoffenen Pfandmarken, sowie für das Bier-1-Euro- und Alle-Getränke-müssen-ab-elf-saubillig-weg-Special, das auf jedem gottverdammten Plakat und Flyer in der Stadt angepriesen wurde, übelste Bar-Quetscher- & Schlägerei in Kauf nehmen. Zwei Bier in vier Stunden zu ergattern, war da Maximum, es sei denn, man ließ sich zu DDR-Assi-Hamsterkäufen herab. Total genervt vom fehlenden Umzugs-Riesen-Rausch gingen punkt Mitternacht obendrein noch die gesamten Lichter, sowie die Musik aus. Eine gute Idee, denn zu diesem Zeitpunkt hatten wir bereits die Info, dass es im neuen Backstage schon ordentlich voll sei, jetzt aber noch die 10.000 Leute aus dem alten Backstage rausflogen (obwol sie gerade erst Eintritt bezahlt hatten) und sich auch noch dorthin auf den Weg machten. Ob man in den Shuttlebussen einen Platz bekam oder eher nicht, dürft Ihr raten. Nach einiger Zeit im Backstage angekommen erwartete uns das Grauen. Eine Milliarde Menschen, eine Schlange einmal um den Altstadtring und zurück und als wir die Ansteherei tatsächlich auf uns genommen hatten, der Kommentar vom überforderten Türsteher „Das Backstage is’n Club, wo nicht jeder reinkommt.“! Fantastisch. Großartig. So jetzt also. Unsere Geduld war zu Ende, also schnell mit der Meute nach Hause und da Party gemacht, um wenigstens noch irgendwas von dem Abend zu haben. Hätten sich die Planer vorher vielleicht ein paar Gedanken gemacht, das es vielleicht voll werden könnte, hätte man das schon managen können, aber muß ja auch nicht sein…

Gossip

Kanzlerkandidat

Für alle, die noch nicht wissen, was sie am 22. September wählen sollen, hier kommt der Kanzlerkandidat des Shredder Medienimperiums:

kanzlerkandidat_shreddermag
Adi Gschwentner, 43 Jahre, Schlachtermeister aus Altötting

Erste Maßnahmen nach einem Wahlsieg: Verkürzung der Sperrstunde auf 21:30 Uhr, Wiedereinführung des Scheiterhaufens, Berufung von Dr. Peter Gauweiler zum Jugend- & Sozialminister, generelles Demonstrationsverbot, mind. 10 Jahre Kerker für Graffiti, Abschaffung der Mineralölsteuer, Einführung der 10 Tage Woche, Katholizismus wird zur Staatsreligion und das Shredder Mag wird endlich verboten!

Gossip

Sportteil

GAP 1328 Summercamp 2002 (Zugspitze)

Blöd. wenn’s einen reisst und man im Juni Snowboarden will. Da bleibt einem keine andere Wahl, als auf ein Summercamp zu fahren. Wir waren auf der Zugspitze, die ist schön nah, aber sauteuer (40 €), wenn man nur einen Tag Zeit hat (ab zwei Tagen wird’s deutlich billiger) und nicht wirklich früh los ist. Aber huift ja nix, also schnell auffe Piste und ordentlich losgeballert!! Natürlich habe ich mich gleich mal von den vielen Pros vor Ort anstecken lassen und mir eingebildet, ich müßte auch mal Schuß über einen der großen Kicker. Nunja, die Pros machen dann immer was mit vielen Drehungen, ich zog (natürlich nur aus Style-Gründen) ein paar ausgerenkte Wirbel nebst leichter Gehirnerschütterung (trotz Helm) vor. Als Alternative zu den zig Schanzen und Rails gab’s noch zwei Halfpipes. Angeblich eine normale und eine Superpipe. Bei näherer Betrachtung aber nur eine normale und eine sehr niedrige. Aber kein Gemecker, schließlich hatte es im Tal 28 Grad. Leider stellten die Lifte bereits um kurz vor drei Uhr den Betrieb ein und der ganze Schneebrettln war auch schon wieder vorbei. Alles im allen ein cooles Camp, nur sollte man früh aufstehen, für zwei Tage fahren und dummen Verletzungsspaß vermeiden, dann ist es ein solider Saison-Ausklang!

Gossip

Editorial #10

Editorial
Zehn Ausgaben und viele Jahre ist es her, dass das erste Shredder Mag das Licht der Welt erblickte. Nur zu genau erinnern wir uns an diese gute alte Zeit. Jung und voller Tatendrang brachen wir damals unsere Lehren als Gerber bzw. Glockengiesser ab, um unseren Traum von einer besseren Welt ohne Werbeunterbrechungen und Hunger umzusetzen. Die Idee des Shredder Mags wurde geboren, doch bevor wir sie verwirklichen konnten, mussten wir erstmal mit Leierkastenspiel und Schaustellerei ein paar Groschen verdienen, mit denen wir ein alten windigen Schuppen, einen Xerographen und zwei Paar notdürftig geflickter Winterstiefel mieten konnten. Frierend und am Hungertuch nagend (Schmalhans war Küchenmeister) fertigten wir die erste, heute schwer gesuchte Ausgabe an.

Heute ist das anders, wir sitzen dick und fett im Shredder Building an modernster Büroelektronik und blicken mit Stolz auf das, was wir uns mit eigenen Händen und im Schweiße unseres Angesichts erarbeitet haben. Viel Spaß damit!

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Gossip

Interview: Die Rosi vom Backstage

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Das Backstage muss umziehen. Wir haben mit Rosi Buchner vom Backstage nach der Zukunft befragt:

S: Nach ewigen Gezeter mit der Bahn, habt Ihr nun doch noch ein Gelände bekommen. Seid Ihr zufrieden, oder war das eine Art Notlösung?

RB: Wir haben nur dieses Gelände bekommen. Das ist die einzige Möglichkeit, das BST weiter zuführen. Die Stadt mietet das Gelände von der bahn und vermietet an uns weiter. Die Stadt hat uns als Vertrag einen ziemlichen Knebelvertrag unterbreitet. Die wissen natürlich, daß es bei uns sehr eilt undwir eigentlich keine Zeit für weitere Verhandlungen haben. Ausserdem dürfen wir ja nur 3 Jahre auf dem Gelände bleiben, dann wird es überplant. Deshalb haben wir auch massive Probleme mit der Finanzierung, denn die Stadt schmeißt zwar Muffathalle und Feierwerk das Geld hinterher, aber das Backstage bekam und bekommt keinerlei Subventionen. Wir müssen alles selber finanzieren und das ist natürlich jeder Bank zu riskant. Es gibt ja noch nicht mal eine Kanalisation auf dem neuen Gelände, das müssen wir alles selber erschliessen.

S: Erzählt uns doch mal, was für Räumlichkeiten erwarten uns? Wieder eine große und eine kleine Halle? Und der Biergarten? Wie groß wird das ganze im Vergleich zum alten Backstage?

RB: Es gibt ne grosse Halle, nen Club, einen Biergarten, einen überdachten Innenhof, einen Dachgarten (über Club und Innenhof). Halle und Club werden etwas grösser, sind aber abtrennbar, damit’s kuschelig bleibt.

S: Habt ihr da gescheite Klos?

RB: Ja klar, die Klos werden um einiges mehr und natürlich neu.

S: Wird das Bier billiger? Und gibts endlich auch Augustiner Helles, Absinth und Beton-Maß?

RB: Das Bier ist mit dem Euro billiger geworden, andere Getränke auch. Augustiner bleibt wohl erst mal beim Edelstoff.

S: Bleibt beim Programm alles beim Alten? Und bleibt uns das RiotRiotUpstart erhalten?

RB: Das Programm wird mehr werden, mehr Konzerte natürlich, wobei wir hauptsächlich von Fremdveranstaltern gebucht werden. Riot gibts natürlich weiterhin, dafür werde ich schon sorgen.

S: Wird es eine Halfpipe oder ein paar Obstacles neben dem Backstage geben? Damit man erst Skaten und danach Bier im Backstage saufen kann…

RB: Momentan ist dergleichen noch nicht geplant, aber das BST lebt davon, daß sich ständig alles ändert, neues dazu kommt, etc man wird sehen… Auf alle Fälle ist Einiges in Planung.

S: Wie ist das neue Backstage an den MVV angebunden?

RB: Es liegt direkt zwischen 2 Trambahn-Linien, die auch Nachtlinien sind. Von der S-Bahn Donnersberger Br. sinds ca. 15 min zu gehen.

S: Wir freuen uns schon auf die Eröffnung! Wann ist es denn soweit und was für Specials wird es geben?

RB: Ab Mitte März werden wir wohl soweit sein, wenn uns nicht noch Knüppel zwischen die beine geworfen werden, wie sooft. Das es ein grosses Fest geben wird, kann man sicher sein!

S: Habt Ihr sonst noch was, was Ihr loswerden wollt?

RB: Dass wir trotz der widrigen Umstände mit Stadt und Bahn eine coole Location hinbekommen und mit den Gästen genauso geniale Feste feiern, wie auf dem alten Gelände.

 

 

Reviews

AC/DC – Stiff Upper Lip (Eastwest)

acdc_shreddermagAC/DC – Stiff Upper Lip (Eastwest)
Oh mei, AC/DC hat ein neues Album gemacht (übrigens das 49ste). Leider hatte keiner von uns Bock es anzuhören oder gar zu kaufen, daher schreiben wir diese Kritik nur über das Cover: der komische Kurze-Hosen-Kerl als Bronze-Staute vor Plastik-Hochhäusern. Sieht irgendwie scheiße aus.

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Gossip

Top Ten „Madige Sportler“

Top Ten „Madige Sportler“

Carlo Thrähnhardt
Kathrin Krabbe
Grit Breuer
Jan Ullrich
Niki Lauda
Michael „Der Albatros“ Groß
Jens Weißflog
Armin Bittner
Dietmar Mögenburg
Tommi Haas

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