Mittlerweile schon eine feste Institution im weiß-blauen Punkrock-Himmel mußten sie den Verlußt beider Gitarristen, die sich nun in anderen Regionen dieser Welt tummeln, wegstecken. Davon aber keineswegs entmutigt, viel mehr angestachelt tritt die Band nun nur noch zu dritt auf. Große Bands haben sie schon supportet (The Living End, Strung Out, U.S. Bombs…) und sich Ihre live-Lorberen längst verdient. Gerade ist ein neues Mini-Album fertig geworden, das ich jedem ans Herz legen möchte (so wie das 2000 erschiene Debüt-Album).
Einflüsse/Vorbilder: nix, bzw. AC/DC, Ramones, The Clash, Stray Cats, The Pogues
Lieblingsclub/-kneipe: Aloah Bar, Backstage
Größtes Punker-Erlebnis: Flo hat vor einem Konzert bei einem gemütlichen Schaumbad sich selbst und die halbe Badewanne vollgekotzt.
Peinlichste Lieblingsband/-Lied: Denen ist nix peinlich und wenn, dann Puddle of Mudd und Tocotronic
Stimilion 2010: Stimilion läßt die ganze Punkrockscheiße bleiben, und macht Karriere mit Wies’n- und ApresSki-Hits. Auf dem Zenit ihrer Karriere werden sie allerdings wegen alter Geschichten von der Boulevard-Presse zermetzelt. Flo K. wird von Gläubigern zerstückelt und tiefgefrohren als Lachssteak in Entwicklungsländer verscheurt, Flo L. wird wegen Pädophilie verhaftet und kommt in Frauengefängnis und DJ Chrissi flüchtet nach Cuba, um dort in Ruhe Crack rauchen zu können.
Die Jungs um den charismatischen Frontmann mit dem prächtigen Gential Karl Anal fingen als Motörhead-, AC/DC-, Ramones- und Misfits-Coverband an, waren nun aber nach einer Menge Konzerten und ebenso vielen personellen Umbesetzungen gerade mit eigenen Liedern und einer festen und eingespielten Crew im Studio, um Ihren ersten Longplayer mit dem spitzen Wortspiel „We Call You“ einzuspielen. Bei Don’t Call Us Elvis wird Rock’n’Roll noch groß geschieben, das heißt neben schmutzigen Gitarren hängt auch eine ordentliche Portion Whisky-, Bier-, Kippen- und Benzinduft in der Luft. Dazu die mit durchzechten Nächten und ungesunder Ernährung (Augustiner, FourRoses und geschnorrte Kippen) gepflegte Stimme – sehr erfreulich!
Leider haben wir kein Interview machen können (Karl im Urlaub), darum haben wir uns einfach ein paar Antworten ausgedacht…
Vorbilder: Lemmy Kilmister, Charles Bukowski
Lieblingsclub/-kneipe: Flex, V-Markt-Restaurant
Größtes Rock’n’Roll-Erlebnis: Die erste allein geleerte Flasche Four-Roses
Don’t Call Us Elvis 2010: Nach einer Tournee durch alle großen Stadien der Welt, steigt Karl auf dem Höhepunkt des Erfolges aus, wird fanatischer Modelleisenbahner, ernährt sich nur noch von Trennkost und hört ausschließlich NewAge und Weltmusik. Erst als er nach einer Dinkel-Vergiftung das Gedächtnis verliert, hat er die Chance, seine Öko-Vergangenheit hinter sich zu lassen. Leider hat er auch vergessen, dass es den Bandnamen schon mal gab und gründet hoffnungsvoll die Band „Motörhead„. Mit angeblich selbstgeschriebenen Hits wie „Ace Of Spades“ tingelt er ab dann durch Bahnhofsgastätten und Kindergärten.
Durch den oldschool Deutschpunk-Namen schon etwas voreingenommen wurde ich vor zwei Jahren zum ersten Mal Zeuge eines Konzerts der Band Entartet. Hatte ich schon „No Future“-, „Scheiß Staat“-, „Ich mach meine Hausaufgaben nicht“-Pubertätspunk erwartet, musste ich bereits beim ersten Lied meine Vorurteile revidieren. Kein 08/15-Punk sondern sehr abwechslungsreiche Punksongs, gefühls- und energiegeladen, postiv und mit ordentlich Power waren zu hören. Sogar eine Punkballade haben die Jungs auf Lager und schaffen es, diese schwere Disziplin ohne Peinlichkeit zu meistern. Auch beim zweiten Mal, wo ich sie live gesehen habe, eine coole Show. Schön zu sehen, dass es auch noch Deuschpunk-Bands gibt, die ihre eigene Version von Punk live und auf Platte unter die Leute bringen zu können!
Einflüsse/Vorbilder: Backyardbabies, Vasco Rossi, Pennywise, Nirvana, Guns ’n’ roses, und viele mehr, denn es gibt doch mittlerweile viel gute Musik unter dem ganzen anderen vielen Dreck.
Lieblingklub: Es war das Liberty (welches ja leider Tod ist) und ist das Backstage, wo eigentlich eh alle guten Konzerte in München laufen.
Größtes Punkererlebnis: Waren eindeutig die absolut krass eskalierenden Chaostage 2002 in München oder ???????????????????????
Peinlichste Lieblingsband: Bon Jovi, Ferris MC, Die Spice Girls, und wie unsere Idole auch sonst noch alle heißen mögen………..
Entartet 2010: Die Rockenroll Übermenschen beherrschen das LAND!!!!!
Die Hardcore-Heroen 089 gründeten sich Anfang 1999. Alle Bandmitglieder verfügten zwar über langjährige Banderfahrung, aber die verschiedenen Musikrichtungen unter einen Hut zu bringen war anfangs nicht ganz einfach. Nachdem diese Hürde gemeistert wurde, begannen die Jungs ihre ersten eigenen Songs zu schreiben und erste Auftritte (mit Braovur) zu meistern. Rückschläge, wie der Rausschmiss aus ihrem Proberaum (Der Bahn seid gedankt…) hielten sie nicht davon ab und so nahmen sie 2001 ihre erste eigene CD auf. Darauf gibt es munteres Hardcore-Gebolze, wie man es liebt, eher oldschool und längst der Amateurliga entstiegen. Weitermachen!
Einflüsse/Vorbilder: Integrity, Slayer, (Malcom Young) AC/DC, Entombed, Kyuss, Damnation A.D., SOIA, Warzone, Judge, Sepultura, RHCP, Robert Trujillo (Suicidal Tendencies), Nine
Lieblingsclub/-Kneipe in München: Favorit-Bar, Bachbett, Kafe Kult, Ballroom (R.I.P.), altes backstage
Größtes Hardcoreerlebnis: Integrity (Osnabrück, 1998), Rykers (Leipzig, Conne Island), 089 CD-Präsentation (New Backstage 2002)
Peinlichste Lieblingsband/-lied: Sugarbabes, Stars & Stribes, Korn
089 2010: Hoffentlich in guter Erinnerung oder als Headliner auf`m WithFullForce, aber nicht da wo die Bulls jetzt sind
Jettison wurde von Mitgliedern der beiden Hardcorebands My Hero Died Today und Sabeth geründet, als diese auf gemeinsamer Europa-Tour ihre Vorliebe zu ruhiger Rockmusik entdeckten, wer will kann Jettison also in die Emo-Schublade schmeißen. Die Band macht mitreißende wie gefühlvolle Rocksongs jenseits von MTV-Kitsch und vermag diese – jeder Menge live-Erfahrung aus alten Hardcore-Zeiten sei dank – auch live rüberzubringen (u.a. mit Jimmy Eat World, The Stereo oder Fireside). Nach mehreren veröffentlichten 7″s und EPs warten wir nun gespannt auf das erste Album!
Einflüsse/Vorbilder: Charlie Watts, Ringo Starr, John Lennon, Mick Jagger Lieblingsclub/-Kneipe in München: Atomic Café vs. Pacha
Größtes Punkererlebnis: Uwe & Dirk (die ältesten Punks Bielefeds) bitten mit schlechten Zähnen nach der Show um einen gebrauchten und kaputten Schlagzeugstick
Größtes Emoerlebnis: Eigene Cocktailbar im Backstage Raum. Was haben wir gelitten, als keine Drinks mehr da waren.
Peinlichste Lieblingsband/-lied: Mr Oizo, All Saints, Dimmu
Jettison 2010: 4 Entertainer in der Süddeutschen Oberliga der gepflegten Hochzeitsmusik
Die mächtigen Rancors gibt’s seit drei Jahren. Nachdem die sich zusammengesammelt, bzw. aus anderen Bands zusammengestohlen hatten, ging es los (samt Waschbecken als Schlagzeug). Die Rancors fühlen sich, wenn überhaupt irgendwem, dann dem guten alten ’77er-Punk verpflichtet. Sie haben schon ordentlich Live-Erfahrungen sammeln können (u.a. mit Loikaemie und den Generators) und eine 7″ bei Spirit of ’69 rausgebracht.
Vorbilder/Einflüsse: Als Punkband haben wir natürlich keine Idole. Wir wollen aber auch möglichst unseren eigenen Stil bilden. Wenn, dann The Clash und Major Accident.
Lieblingsclub/-Kneipe in München: Friedshof, mit Abstrichen Atomic Café; zum Kotzen: Neues Backstage, Flex (erst jahrelang Stammkunde, dann kommt irgendsoein Hanswurst und sagt, dass hier Glatzen nicht mehr bedient werden)
Größtes Punkererlebnis: Trutnov, unsere Singlereleaseparty (extremer Vollsuff, riesen Spass, Massenschlägerei, großes Bullenaufgebot, Krankenwageneinsatz und „versuchter Mord“), Wurzen (totale Drecksauparty mit Natursekt-Action)
Peinlichste Lieblingsband/-lied: David Hasselhoff „Looking for Freedom“, Vadder Abraham „Schlumpflied“ Ted Herold (alles)
Rancors 2010: Entweder auf der Bühne, ultrafett und am Tropf hängend oder gut verdienende Beamte oder einfach arbeitslos. Aber in jedem Fall Alkoholiker.
Shredder Mag – Anmerkung:
Wenn Ihr nähere Informationen wollt, schaut mal auf unsere Homepage. Dort findet Ihr Links zu jeder Band. Wer beleidigt ist, weil seine Band in diesem Special nicht erwähnt wurde,soll nicht rumheulen, sondern sich lieber mal die Mühe machen, uns Infos und eine Demo-CD zuschicken!