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Fiva MC & DJ Radrum – Spiegelschrift (Buback)

fiva-spiegel_shreddermagFiva MC & DJ Radrum – Spiegelschrift (Buback)
Wenn wir schon mal über unseren Schatten springen und ein HipHop-Album reviewen, muß das schon was ganz besonderes und gutes sein und vor allem weit aus dem ganzen HipHop-Müll herausstechen. Genau das ist bei diesem Album der Fall, denn der Münchner Female MC beweist, dass man auch intelligente Texte schreiben kann und sich nicht der Ich-battle-Dich-meine-Beats-sind-dicker-und-ich-kenne-total-viel-HipHop-Fachbegriffe-Raps, die man ansonsten zu 99% hört, bedienen muß. Fiva MC schafft dies höchst poetisch und immer kompromißlos tight. Tighter ist hierbei nur noch die musikalische Untermalung von DJ Radrum, die sich nicht aufdrängt, sondern zu jedem Text den richtigen Ton findet.

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Infinite Justice – Black Intervention

infinitejustice_shreddermagInfinite Justice – Black Intervention
„We want war!“ steht im Booklet zu lesen und das klingt doch höchst vielversprechend, also schnell in den CD-Player geschmissen und schon kriegt man exakt 50% Ska mit 50% Metal zu hören, das heißt Offbeat, DoubleBassdrum, Metal-Riffs, Assi-Stimme, und zahlreiche Moshparts. Am ehesten ist das Ganze vergleichbar mit Hellcat’s Leftöver Crack. Näheres unter: www.iloveinfinitejustice.com!

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Don’t Call Us Elvis – We Call You!

dontcalluselvis_shreddermagDon’t Call Us Elvis – We Call You!
Die Band unseres Lieblings-Schmuddelkindes Karl Anal hat ihr erstes Album rausgebracht und siehe da, nix mehr mit covern, ab sofort gibt es nur noch eigene Lieder zu hören und zwar mit deutschen Texten. Das ist anfangs recht ungewohnt, da man aber dem guten alten Dreck-Rock treu geblieben ist, gewöhnt man sich schnell. Einziger Wermutstropfen ist die Budget-Produktion. Schnell bei Amazon anhören und kaufen!

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The Hellacopters – By The Grace Of God (Universal)

hellacopters-grace_shreddermagThe Hellacopters – By The Grace Of God (Universal)
Eigentlich wollten wir dieses Album wegen seinem Titel aus diesem Satanismus-Special verbannen, aber dafür ist es einfach zu gut. Allerdings handelt es sich mal wieder um eines dieser Alben, die man erst 10x hören muß, um sich in etwa ein Urteil bilden zu können. Beim ersten hören klingt alles sehr erfreulich – die Hellacopters gehen weiter in die 70ies-Rockstar-Ecke – , aber auch nicht eben gerade aufregend, der Sound ist fast etwas zu aufgeräumt. Wie beim großartigem Vorgänger „High Visibility“ fallen einem ab dann bei jedem weiteren Hören neue Details auf, und man merkt erst nach und nach, wie viel Eier die einzelnen Songs wirklich haben. Also nicht abschrecken lassen, es lohnt sich.

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Transplants – s/t (Hellcat)

transplants_shreddermagTransplants (Hellcat)
Dieses Album ist eine große Überraschung und wüsste man nicht, wer dahinter steckt, würde man nie drauf kommen: Tim Armstrong (Rancid), ein unbekannter Typ aus dem AFI-Umfeld und der Blink-Drummer Travis Barker, wobei letzterer wohl den kleinsten Teil beigetragen hat. Auf diesem Album dominieren nämlich Drumloops, zu denen gesungen und gerappt (sic!) wird. Musikalisch schwankt das ganze zwischen alten BeastieBoys, Rancid, Drum&Bass und Sucidal Tendencies (diese Umschreibung ist genauso schwammig, wie das Album abwechslungsreich). Die AFI-Tattoo-Shouter-Assel entpuppt sich hierbei als echtes Talent. Ist das der Shape of Punk to Come? Von mir aus gerne!

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The Revolvers – A Tribute To Chliches (People Like You)

revolvers_shreddermagThe Revolvers – A Tribute To Chliches (People Like You)
Diese Fraktion aus dem Ruhrpott entstieg der Asche der Public Toys und den Überresten von District, falls es jemand interessiert. Fakt ist jedoch, dass dieses Album mächtig rockt und alle die auf Rock’N’Roll-Glampunk und Leopardenfell stehen, glücklich macht. 13 Songs die im Backyard Babies-Format nach vorne gehen, versüssen einem den verregneten Sonntag, ein schönes Artwork sorgt obendrein für gute Stimmung. Tracks wie „Rock’n’Roll Babylon“ oder „Do You Have The Time“ könnten bald schon zu Rennern auf dem Riot-Dancefloor avancieren, eine Kleinigkeit stört mich allerdings: die Revolvers haben zwei Sänger, von denen es nur einer gut beherrscht. Ausserdem kommt manchmal auch versteckt der Deutschland-Bonus dazu, wenn es um die Texte und die Aussprache geht – Ruhrpott-Realschul-English rules! Das alles rückt durch den hervorragenden, handwerklich sauber bewältigtem Sound aber wieder in den Hintergrund und macht dieses Album zu einem ernst gemeinten Kauftipp!

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The Suicide Machines – Steal This Record (Buena Vista Entertainment)

suicidemachines_shreddermagThe Suicide Machines – Steal This Record (Buena Vista Entertainment)
Das vierte Album released und das Chaos ist auf den ersten Blick wieder mal sehr gross. Beim ersten Mal durchhören bleibt irgendwie garnichts hängen, nur die „It’s the end of the world as we know it“-Coverversion mit Background-Gebrüll von Toby Morse (H2O) zieht seine unaufhörlichen Bahnen im Grosshirn. Der Rest, ein Mix aus etlichen Jarhren Bandgeschichte und 3 Alben, entwickelt sich erst nach mehrmaligen Hören zu einer gelungenen Zusammenstellung. Die Jungs aus Detroit machen es einem auch wirklich nicht leicht, von agressiven High-Speed-Punkrock, Hardcore-Einflüssen, Ska, „Hard Rocking Sounds“ bis hin zu Raggae ist alles vertreten und wild durchgeinandergewürfelt. Das offizielle Statement auf ihrer Homepage: „…we summarized all sound to one big recipe…“ ist in diesem Fall sehr treffend. Eins haben alle Songs aber definitiv gemeinsam: grossartigen Melodien werden hier präsentiert die im Unterbewusstsein immer wieder auftauchen, entsprechende Größe zeigen und nicht mehr so leicht abzuschütteln sind. Alles in allem ein verwirrtes, wenn doch cooles Album. Neueinsteiger lieber mal mit „Destruction By Definition“ anfangen.

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Motörvershleith – Ride Kill Die (Gasolin Damnation)

motoerversleith_shreddermagMotörvershleith – Ride Kill Die (Gasolin Damnation)
Nach längerer (musikalischer) Abstinenz sind die Urgesteine des Auto-Proleten-Rock zurück. Das seit mindestens Anfang der Achtziger Jahre Alkohl-abhängige und bis auf wenige cm² zutätowierte Trio aus South Dakota schlägt mit der vollen Kraft der 32 Ventile zu. Eine Mischung aus Schweinerock, Lärm, Öl und Vergaser-Rasseln kommt da mit mindestens 100 mph über der Geschwindigkeitsbegrenzung aus dem Lautsprecher auf einen zugerast! Schön auch zu merken, dass der Sänger immer noch nicht singen kann, dafür besser denn je einen kaputten Auspuff imitiert. Das Album kann zwar das legendäre Debüt „Divinity through Speed“ nicht toppen, ergattert aber einen grandiosen Platz zwei.

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Thursday – Full Collapse (Victory)

thursday_shreddermagThursday – Full Collapse (Victory)
Was beim ersten Reinhören doch stark an einen BoySetsFire-RipOff erinnert, entpuppt sich bei genauerem Hinhören, doch als eigenständiges Album. Klar, die Idee einen Sänger mit Goldkehlchen zu Hardcore- und Emo-Songs singen und schreien zu lassen kommt bekannt vor, aber erstens kann man die genialen BoySetsFire eh mit nix vergleichen und außerdem wahr’s das auch schon wieder mit den Gemeinsamkeiten. Also von vorne. Ein Album, das musikalisch etwas an das letzte HotWaterMusic-Album erinnert, aber einen Sänger hat, der dem Ganzen durch seine klare Stimme, abgewechselt mit leidenschaftlicherei Shouterei etwas ganz eigenes gibt, wechseln sich hier getragene Parts mit Gänsehaut ab. Anhören.

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BILD-Leser beschimpfen die Titanic (Titanic)

bild-titanic_shreddermagBILD-Leser beschimpfen die Titanic (Titanic)
Ein gleichermaßen amüsantes wie erschreckendes Zeitdokument kann man bei der Zeitschrift Titanic kaufen. Es entstand, nachdem die Titanic im Laufe der WM-Bewerbung durch Franz Beckenbauer gefakte Bestechungsbriefe an Fußball-Funktionäre faxte. Das Zentralorgan des guten Geschmacks, die BILD-Zeitung, hielt das für einen Skandal und Nestbeschmutzerei, schrieb einen fetten Artikel und bat ihre werten Leser, persönlich bei der Titanic-Redaktion anzurufen, um Ihre Meinung kund zu tun, und Scharen vollkommen retardierter BILD-Leser folgten dem Ruf. Die Titanic hat die Anrufe aufgezeichnet und flux als CD veröffentlicht. Ein Beispiel: „Sind sie Deutsche, oder sind sie alles Arschlöcher?!“…

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Radio 69 – Reality Punk (Knock Out)

radio69_shreddermagRadio 69 – Reality Punk (Knock Out)
Diese Band beweist, das Schweden mehr als nur Knäcke-Brot, Burning Heart und ABBA zu bieten hat. Nicht das eben genanntes schlecht wäre (vor allem ABBA…), aber der jeweilige Zenit scheint doch schon leicht überschritten zu sein. Nicht hingegen der von Radio 69, denn die Jungs präsentieren mit ihrem 2 Album ein frisches, wenn aber auch traditionelles Stück Musik, das sich mit Oi! oder Streetpunk wohl am besten beschreiben lässt. Man könnte auch sagen Musik zum Biertinken und mitgröhlen! Die Mannen aus Oxledsvägen machen auf „Reality Punk“ alles richtig, textlich Anti-sehr-viele-Sachen, musikalisch an älteren Dropkick Murphys orientiert würde ich sagen. Mit „Someone’s Gotta Die“ von Blitz wird die kostenlose, auf Punkplatten immer gern gesehene, Bonus- Coverversion abgehakt. Artwork stimmt auch, was will man mehr? Jetzt müssen die Jungs nur noch live beweisen das sie ihr Handwerk verstehen, worüber man sich keine grossen Gadanken machen müsste.

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Takin Back Sunday – Tell All You Friends (Victory)

takinbacksunday_shreddermagTakin Back Sunday – Tell All You Friends (Victory)
Ein Band, die mir vorher nicht bekannt war, hat sich seit einem Monat in meinem CD-Player festgebissen. Takin Back Sunday ist das und gerne tue ich, wie mir der Album-Titel aufträgt. Ihre Musik zu beschreiben ist nicht ganz einfach. Es geht schon so ein bisschen in Richtung Emo (iih, das böse Wort), aber dank der zu gleichen Teilen aufmüpfigen, leidenschaftlichen, rotzigen, aber auch verzweifelten Stimme, klingt das ganz nicht nach Collegerock für verregnete Sommer oder traurige kleine Mädchen. Sehr frisch, mit sehr abwechlungs-reichen Arrangements und nicht zuletzt wegen gelegentlich Shouterei erhebt sich die Band über eineinziges Genre hinaus. Auf jeden Fall zu empfehlen.

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Munich Band Special (Teil 2)

Stimilion

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Mittlerweile schon eine feste Institution im weiß-blauen Punkrock-Himmel mußten sie den Verlußt beider Gitarristen, die sich nun in anderen Regionen dieser Welt tummeln, wegstecken. Davon aber keineswegs entmutigt, viel mehr angestachelt tritt die Band nun nur noch zu dritt auf. Große Bands haben sie schon supportet (The Living End, Strung Out, U.S. Bombs…) und sich Ihre live-Lorberen längst verdient. Gerade ist ein neues Mini-Album fertig geworden, das ich jedem ans Herz legen möchte (so wie das 2000 erschiene Debüt-Album).

Einflüsse/Vorbilder: nix, bzw. AC/DC, Ramones, The Clash, Stray Cats, The Pogues
Lieblingsclub/-kneipe: Aloah Bar, Backstage
Größtes Punker-Erlebnis: Flo hat vor einem Konzert bei einem gemütlichen Schaumbad sich selbst und die halbe Badewanne vollgekotzt.
Peinlichste Lieblingsband/-Lied: Denen ist nix peinlich und wenn, dann Puddle of Mudd und Tocotronic
Stimilion 2010: Stimilion läßt die ganze Punkrockscheiße bleiben, und macht Karriere mit Wies’n- und ApresSki-Hits. Auf dem Zenit ihrer Karriere werden sie allerdings wegen alter Geschichten von der Boulevard-Presse zermetzelt. Flo K. wird von Gläubigern zerstückelt und tiefgefrohren als Lachssteak in Entwicklungsländer verscheurt, Flo L. wird wegen Pädophilie verhaftet und kommt in Frauengefängnis und DJ Chrissi flüchtet nach Cuba, um dort in Ruhe Crack rauchen zu können.

 

Don‘ Call Us Elvis

Die Jungs um den charismatischen Frontmann mit dem prächtigen Gential Karl Anal fingen als Motörhead-, AC/DC-, Ramones- und Misfits-Coverband an, waren nun aber nach einer Menge Konzerten und ebenso vielen personellen Umbesetzungen gerade mit eigenen Liedern und einer festen und eingespielten Crew im Studio, um Ihren ersten Longplayer mit dem spitzen Wortspiel „We Call You“ einzuspielen. Bei Don’t Call Us Elvis wird Rock’n’Roll noch groß geschieben, das heißt neben schmutzigen Gitarren hängt auch eine ordentliche Portion Whisky-, Bier-, Kippen- und Benzinduft in der Luft. Dazu die mit durchzechten Nächten und ungesunder Ernährung (Augustiner, FourRoses und geschnorrte Kippen) gepflegte Stimme – sehr erfreulich!

Leider haben wir kein Interview machen können (Karl im Urlaub), darum haben wir uns einfach ein paar Antworten ausgedacht…

Vorbilder: Lemmy Kilmister, Charles Bukowski
Lieblingsclub/-kneipe: Flex, V-Markt-Restaurant
Größtes Rock’n’Roll-Erlebnis: Die erste allein geleerte Flasche Four-Roses
Don’t Call Us Elvis 2010: Nach einer Tournee durch alle großen Stadien der Welt, steigt Karl auf dem Höhepunkt des Erfolges aus, wird fanatischer Modelleisenbahner, ernährt sich nur noch von Trennkost und hört ausschließlich NewAge und Weltmusik. Erst als er nach einer Dinkel-Vergiftung das Gedächtnis verliert, hat er die Chance, seine Öko-Vergangenheit hinter sich zu lassen. Leider hat er auch vergessen, dass es den Bandnamen schon mal gab und gründet hoffnungsvoll die Band „Motörhead„. Mit angeblich selbstgeschriebenen Hits wie „Ace Of Spades“ tingelt er ab dann durch Bahnhofsgastätten und Kindergärten.

 

Entartet

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Durch den oldschool Deutschpunk-Namen schon etwas voreingenommen wurde ich vor zwei Jahren zum ersten Mal Zeuge eines Konzerts der Band Entartet. Hatte ich schon „No Future“-, „Scheiß Staat“-, „Ich mach meine Hausaufgaben nicht“-Pubertätspunk erwartet, musste ich bereits beim ersten Lied meine Vorurteile revidieren. Kein 08/15-Punk sondern sehr abwechslungsreiche Punksongs, gefühls- und energiegeladen, postiv und mit ordentlich Power waren zu hören. Sogar eine Punkballade haben die Jungs auf Lager und schaffen es, diese schwere Disziplin ohne Peinlichkeit zu meistern. Auch beim zweiten Mal, wo ich sie live gesehen habe, eine coole Show. Schön zu sehen, dass es auch noch Deuschpunk-Bands gibt, die ihre eigene Version von Punk live und auf Platte unter die Leute bringen zu können!

Einflüsse/Vorbilder: Backyardbabies, Vasco Rossi, Pennywise, Nirvana, Guns ’n’ roses, und viele mehr, denn es gibt doch mittlerweile viel gute Musik unter dem ganzen anderen vielen Dreck.
Lieblingklub: Es war das Liberty (welches ja leider Tod ist) und ist das Backstage, wo eigentlich eh alle guten Konzerte in München laufen.
Größtes Punkererlebnis: Waren eindeutig die absolut krass eskalierenden Chaostage 2002 in München oder ???????????????????????
Peinlichste Lieblingsband: Bon Jovi, Ferris MC, Die Spice Girls, und wie unsere Idole auch sonst noch alle heißen mögen………..
Entartet 2010: Die Rockenroll Übermenschen beherrschen das LAND!!!!!

 

089

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Die Hardcore-Heroen 089 gründeten sich Anfang 1999. Alle Bandmitglieder verfügten zwar über langjährige Banderfahrung, aber die verschiedenen Musikrichtungen unter einen Hut zu bringen war anfangs nicht ganz einfach. Nachdem diese Hürde gemeistert wurde, begannen die Jungs ihre ersten eigenen Songs zu schreiben und erste Auftritte (mit Braovur) zu meistern. Rückschläge, wie der Rausschmiss aus ihrem Proberaum (Der Bahn seid gedankt…) hielten sie nicht davon ab und so nahmen sie 2001 ihre erste eigene CD auf. Darauf gibt es munteres Hardcore-Gebolze, wie man es liebt, eher oldschool und längst der Amateurliga entstiegen. Weitermachen!

Einflüsse/Vorbilder: Integrity, Slayer, (Malcom Young) AC/DC, Entombed, Kyuss, Damnation A.D., SOIA, Warzone, Judge, Sepultura, RHCP, Robert Trujillo (Suicidal Tendencies), Nine
Lieblingsclub/-Kneipe in München: Favorit-Bar, Bachbett, Kafe Kult, Ballroom (R.I.P.), altes backstage
Größtes Hardcoreerlebnis: Integrity (Osnabrück, 1998), Rykers (Leipzig, Conne Island), 089 CD-Präsentation (New Backstage 2002)
Peinlichste Lieblingsband/-lied: Sugarbabes, Stars & Stribes, Korn
089 2010: Hoffentlich in guter Erinnerung oder als Headliner auf`m WithFullForce, aber nicht da wo die Bulls jetzt sind

 

Jettison

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Jettison wurde von Mitgliedern der beiden Hardcorebands My Hero Died Today und Sabeth geründet, als diese auf gemeinsamer Europa-Tour ihre Vorliebe zu ruhiger Rockmusik entdeckten, wer will kann Jettison also in die Emo-Schublade schmeißen. Die Band macht mitreißende wie gefühlvolle Rocksongs jenseits von MTV-Kitsch und vermag diese – jeder Menge live-Erfahrung aus alten Hardcore-Zeiten sei dank – auch live rüberzubringen (u.a. mit Jimmy Eat World, The Stereo oder Fireside). Nach mehreren veröffentlichten 7″s und EPs warten wir nun gespannt auf das erste Album!

Einflüsse/Vorbilder: Charlie Watts, Ringo Starr, John Lennon, Mick Jagger Lieblingsclub/-Kneipe in München: Atomic Café vs. Pacha
Größtes Punkererlebnis: Uwe & Dirk (die ältesten Punks Bielefeds) bitten mit schlechten Zähnen nach der Show um einen gebrauchten und kaputten Schlagzeugstick
Größtes Emoerlebnis: Eigene Cocktailbar im Backstage Raum. Was haben wir gelitten, als keine Drinks mehr da waren.
Peinlichste Lieblingsband/-lied: Mr Oizo, All Saints, Dimmu
Jettison 2010: 4 Entertainer in der Süddeutschen Oberliga der gepflegten Hochzeitsmusik

 

The Rancors

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Die mächtigen Rancors gibt’s seit drei Jahren. Nachdem die sich zusammengesammelt, bzw. aus anderen Bands zusammengestohlen hatten, ging es los (samt Waschbecken als Schlagzeug). Die Rancors fühlen sich, wenn überhaupt irgendwem, dann dem guten alten ’77er-Punk verpflichtet. Sie haben schon ordentlich Live-Erfahrungen sammeln können (u.a. mit Loikaemie und den Generators) und eine 7″ bei Spirit of ’69 rausgebracht.

Vorbilder/Einflüsse: Als Punkband haben wir natürlich keine Idole. Wir wollen aber auch möglichst unseren eigenen Stil bilden. Wenn, dann The Clash und Major Accident.
Lieblingsclub/-Kneipe in München: Friedshof, mit Abstrichen Atomic Café; zum Kotzen: Neues Backstage, Flex (erst jahrelang Stammkunde, dann kommt irgendsoein Hanswurst und sagt, dass hier Glatzen nicht mehr bedient werden)
Größtes Punkererlebnis: Trutnov, unsere Singlereleaseparty (extremer Vollsuff, riesen Spass, Massenschlägerei, großes Bullenaufgebot, Krankenwageneinsatz und „versuchter Mord“), Wurzen (totale Drecksauparty mit Natursekt-Action)
Peinlichste Lieblingsband/-lied: David Hasselhoff „Looking for Freedom“, Vadder Abraham „Schlumpflied“ Ted Herold (alles)
Rancors 2010: Entweder auf der Bühne, ultrafett und am Tropf hängend oder gut verdienende Beamte oder einfach arbeitslos. Aber in jedem Fall Alkoholiker.

 

Shredder Mag – Anmerkung:
Wenn Ihr nähere Informationen wollt, schaut mal auf unsere Homepage. Dort findet Ihr Links zu jeder Band. Wer beleidigt ist, weil seine Band in diesem Special nicht erwähnt wurde,soll nicht rumheulen, sondern sich lieber mal die Mühe machen, uns Infos und eine Demo-CD zuschicken!

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Munich Band Special (Teil 1)

Es ist an der Zeit endlich mal alle die Deppen, die uns durch „München ist scheiße“ und „Hier ist nix los“-Genöle auf die Nerven gehen, eines Besseren zu belehren. Dass in München nix los ist, ist eine Lüge, wenn man sich ein bisschen Mühe gibt, zu Suchen, geht’s ab wie Sau. Zu nicht geringem Teil ist dies den vielen Münchner Bands zu verdanken, die seit Jahren ihr ganzes Taschengeld und ihre ganze Zeit investieren, uns mit feinstem Rock’n’Roll-Entertainment zu versorgen. Wir haben uns also die prächtigsten Exemplare rausgesucht und wollen sie Euch nun vorstellen. Außerdem baten wir jede Band, noch ein paar Fragen zu beantworten, um ihnen ihre intimsten Geheimnisse zu entlocken. Diese waren zum Teil so umfangreich, dass wir sie leider manchmal etwas kürzen mussten (natürlich haben wir persönlich dafür Sorge getragen, den Sinn dabei so stark wir möglich zu verfälschen). In diesem Sinne: support your local scene!

 

Paint The Town Red

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Nachdem Münchens Hardcore Hoffnung sich letztes Jahr aufgelöst hatte gibt es jetzt eine neue Band, der der ehemalige MHDT-Frontmann seine Stimme schenkt. Das Debüt von Paint The Town Red ist gerade auf JOIN THE TEAM PLAYER erschienen und versteht es auf ganzer Linie zu überzeugen. Mitreißender Hardcore neuer Schule, im Vergleich zu My Hero Died Today weniger vertrackt, dafür mit voller Rock’n’Roll-Breitseite mitreißend. Das hier Profis am Werk sind merkt man sofort. Ordentlich live-Erfahrung hat PTTR auch schon sammeln können, kann eigentlich nix mehr schief gehen. Haltet die Augen offen!

Einflüsse/Vorbilder: Alle Bands, die authentisch sind, mitreissen und bei denen Leidenschaft zu spüren ist. Rocken müssen sie natürlich auch noch, Style ist egal.
Lieblingsclub/-kneipe: Kafe Kult, Nuovo Italia (Kurfürstenplatz), Bagel Shops Leopoldstraße, Backstage
Größtes Hardcore-Erlebnis: Die erste echte Hardcore-Show, wegen der Intensität, der mitreißenden Power und der positiven Stimmung, bzw. 1991 Gorilla Biscuits in der Kulturstation (Marco)
Peinlichste Lieblingsband/-Lied: Denen ist nix peinlich und wenn, dann Strife nach der Reunion-Tour.
PTTR 2010: Sie sind alt gehen bowlen und machen Jazz. PTTR besteht mit anderm LineUp als Boygroup weiter. Vielleicht machen Sie auch als Retro-Emo-Band weiter, scheißen auf ihre Ideale der Jugend und machen ab und an eine Reunion-Tour, wenn sie Geld brauchen.

 

Constraint

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Zu meiner großen Freude wurde mir das Debüt-Album der Münchener Constraint in die Hände gespielt. Melodischer Punkrock, der seine Sympathie zu Bands wie Pennywise und Bad Religion nicht verhehlen kann, aber dennoch nicht als billige Kopie langweilt, ist darauf zu hören. Alles schon straight und ohne eine Sekunde Langeweile. Sehr gut!
Einflüsse/Vorbilder: alter West-Coast Punkrock, East Coast Hardcore
Lieblingsclub/-kneipe: Backstage, Aloah Bar, Flex, U-Schall, s’Stüberl…
Größtes Punkrock-Erlebnis: Die Captain-Smolek Zahnlücke vom Mace
Peinlichste Lieblingsband/-Lied: EAV „Coppacabana“, David Hasselhoff „I’ve been looking for freedom“
Constraint 2010: Still fighting for law and order

 

A Tribute To Mister Betonohr

A_tribute_to_mister_betonohr_shreddermagJeder, der in den letzten Jahren mal in München auf einem Punkkonzert war, hat ihn gesehen, den Typen mit langem Bart, langen Haaren, Cap, Bier in der Hand und den einzigartigen Zebra-Basketballschuhen, der immer vorne rechts vor der Box stand. Mr. Betonohr, eine feste Institution der Münchner Punkrock-Szene. Im Schnitt auf 200 Konzerte pro Jahr bracht er es. Leider wurde er im Juli 2001 tot in seiner Wohnung gefunden. Als wohlverdientes Andenken und würdiges Denkmal haben sich nun mehrere Münchner Bands auf dem „A Tribute to Mr. Betonohr“-Sampler zusammengetan. Diesen bekommt Ihr über die Homepage der (übrigens auch positiv zu erwähnenden) Münchner Band Ya-Hoo (www.ya-hoo-music.de) für 10 €.

 

 

Jetsaidready

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Nachdem sie einige Zeit im Bandproberaum verbracht hatten, beschlossen vier Burschen mit Erfahrungen aus diversen Münchner Bands Anfang 2001 die Band Jetsaidready zu gründen. Daraufhin investierte man ein paar Monate, um einen eigenen Sound zu entwickeln, un so nahmen Sie Ende 2001 ihre erste EP auf. Jetsaidready spielen eine Mischung aus melodischem Punkrock und Indy-Rock mit leichten Hardcore-Einflüssen. Seitdem konnten sie sich bei zahlreichen Auftritten in und um München fit machen und gehen im Herbst wieder in Studio. Wir sind gespannt!

Vorbilder/Einflüsse: Maradonna, Slayer, Kenny von South Park, Sachsen Paule
Lieblingsclub/-Kneipe in München: Harthof-Einkehr, P1, Pille Mille(in der Pilgersheimerstr.)
Größtes Punkererlebnis: KISS im Madison Square Garden 1977, ein Treffen mit GG Allin 1988
Peinlichste Lieblingsband/-lied: Jetsaidready, Anal Cunt
Jetsaidready 2010: In der Harthof-Einkehr mit Lemmy von Motörhead

 

The Lucky Punch

theluckypunch_shreddermagWelche Münchner Band kann sich schon damit brüsten, Vorgruppe für Motörhead gewesen zu sein? The Lucky Punch sind die bayerischen Spezialisten, wenn es um 70ies-lastigen Rock’n’Roll geht. Wer jetzt einen weiteren Hellacopters-Klon erwartet, kann beruhig werden. Auch wenn es natürlich Parallelen gibt, haben die Jungs schon längst ihren ganz eigenen Stil, der auch live seine Wirkung nie verfehlt – gute Show mit solidem branchenüblichem Posing. Sie blicken schon auf mehrere zu empfehlende Veröffentlichungen zurück, spielen ständig vor allerlei crediblen Rock’n’Rollern (zu viele, um es aufzuzählen) und ich bin mir sicher, der Zenit ist längst nicht erreicht. For those about to rock, we salute you!

Vorbilder: AC/DC (mit Bon Scott), Motörhead (mit Eddie Clark), Lynard Skynard, MC5
Lieblingsclub/-kneipe: Aloha Bar!
Größtes Rock’n’Roll-Erlebnis: Motörhead zu supporten !
Peinlichste Lieblingsband/-Lied: Schwierige Frage, gute Freunde von Franz Beckenbauer!
The Lucky Punch 2010: Wir werden AC/DC auf ihrer großen Abschieds-Welttournee supporten

 

Slamdamn

slamdamn_shreddermagWohl mit die älteste noch existierende Hardcore-Band München ist Slamdamn (est. 1993). Seit Jahren die Münchner Garantie für mitreißende Hardcore-Shows. Zwei CDs haben sie schon in Eigenregie herausgebracht und sind die jährlichen Veranstalter des „Munich Hardcore Festivals“. Musikalisch befinden sie sich irgentwo zwischen OldSchool-Hardcore und Punk mit vielen Abwechlungen. Ihre Texte wollen ohne erhobenen Zeigefinger, political correctness oder Verurteilung aller nicht StraightEdger ein Ansporn zum selbstständigen Denken und Handeln sein. Sie standen wohlverdient schon mit fast jeder Hardcore-Größe auf der Bühne (Agnostic Front, Refused, Earth Crisis, Madball um nur ein paar zu nennen) und wer sie schon mal live erlebt hat, wird sich sicher dran erinnern.

Einflüsse/Vorbilder: Superman (der einzig wahre Anarchist), alle Menschen, die mit der Natur leben und sich nicht von anderen vorschreiben lassen, was sie zu denken haben, bzw. gar keine
Lieblingskneipe/-club in München: A5, Kafe Kult, auf gar keinen Fall der Kunstpark Ost
Größtes Hardcore-Erlebnis: Conflict (Theaterfabrik, 1989), HC-Festival (A5)
Peinlichte Lieblingsband/-lied: Peinlich, was ist das?
Slamdam 2010: Auf der Bühne, für Leute, die nicht aufgehört haben HC zu hören und zu fühlen, also so wie jetzt auch

 

The Reekys

thereekys_shreddermagAnno 1995 entschlossen sich die Reekys, ihre Matchboxautos, Masters und Pogosticks gegen Gitarre, Bass und Schlagzeug einzutauschen. Seitdem spielen sie ungehobelten „Live Action Punkrock“, der ordentlich bolzt und ordentlich Ramones beeinflusst ist. Ihre LiveActionPunkrockShows durfte man schon in ganz Europa unter anderm mit den SonicDolls, Chixdiggit! und den Queers bewundern. Ein paar 7inches haben sie schon vollbracht und für den Herbst ist das Debüt-Album des dynamischen Trios geplant. Wir freuen uns schon drauf!

Vorbilder/Einflüsse: Ramones, Dead Boys, Rocks, Johnny Thunders & The Heartbreakers, The Sonics, Head, Riverdales, The Queers, Screeching Weasel
Lieblingsclub-Kneipe in München: Aloha Bar, Friedshof, Substanz
Größtes Rock’n’Roll-Erlebnis: Ramones live, TRBNGR live und als nachdem wir auf unserer ersten Tour auf Versehen Diesel in die Trinkwassertank unseres Busses getankt hatten…
Peinlichste Lieblingsbands/-lied: Hank Spinalzo & The Surf Detectives, The Bionics, G.V.K

 

Tipp:
Das Munich Band-Special Teil 2 gibt es hier!

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AC/DC – Stiff Upper Lip (Eastwest)

acdc_shreddermagAC/DC – Stiff Upper Lip (Eastwest)
Oh mei, AC/DC hat ein neues Album gemacht (übrigens das 49ste). Leider hatte keiner von uns Bock es anzuhören oder gar zu kaufen, daher schreiben wir diese Kritik nur über das Cover: der komische Kurze-Hosen-Kerl als Bronze-Staute vor Plastik-Hochhäusern. Sieht irgendwie scheiße aus.

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NOFX / Rancid – Split (BYO)

rancid_nofx_shreddermagNOFX / Rancid – Split (BYO)
Ein Split-Album dieser beiden Bands wäre unter normalen Umständen ganz nett aber sicher nicht weltbewegend. Die Tatsache das sie sich jeweils gegenseitig covern macht die Sache doch wesentlich spannender. NOFX starten mit „I’m The One“, nach und nach folgen „Olympia WA“ und „Tenderloin“ auf der Reise durch den Fat Mike-Fleischwolf. Heraus schiessen überzeugende flotte Punksongs, der Geniestreich gelingt jedoch mit Covern von „Corozon De Oro“ und „Radio“: bei beiden Songs wird nämlich der Spiess umgedreht, das eine erwacht als Punkrockzombie, das andere als lockere Reggae-Version. Dann tauchen Rancid auf die mal wieder beweisen das sie zur assligeren Sorte Punkern in Californien gehören. Es macht schon Spass „Moron Brothers“ oder „Bob“ als dreckigen Rancid-Bastard zu erleben, dazu kommt ein „Don’t Call Me White“ mit der Jägermeisterstimme von Matt Freeman der auch Fat Mikes Bassparts in Grund und Boden spielt. Ein Highlight unter vielen auch „The Brews“, bitte schnell kaufen und unbedingt ans Neongrüne-Low Budget-Cover denken!

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The Distillers – Sing Sing Death House (Hellcat)

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The Distillers – Sing Sing Death House (Hellcat)
Komm mit mir ins Abenteuerland, der Eintritt kostet dein Verstand! Die Vereinigten Staaten, das Land des „American Dream“ haben ein neues Traumpärchen! Anstelle von Kleidchen und Anzug beide jedoch in zerfetzten Jeans und mit Iro auf’m Kopf. Das alles ist kein Märchen denn Distillers-Frontfrau ist tatsächlich die Ehefrau von Hellcat-Labelboss und Rancid-Gründer Tim Armstrong. Doch halt! Viele von Euch werden jetzt sagen: „Ach deswegen der Plattendeal…“. Dies könnt ihr getrost vergessen denn „Sing Sing Deathhouse“ muss sich keineswegs hinter irgendjemand verstecken, das Album besitzt meiner Meinung nach durchaus die Kraft es zum Hellcat-Zugpferd zu machen. Eine knappe halbe Stunde feinster Streetpunk servieren einem die californischen Alkoholiker/innen da. Schöne rauhe Gitarren, ein geiler krächtzender, kratziger Gesang und hervorragende Gröhlpassagen. Wenn man beachtet das sich Mrs. Armstrong verantwortlich für das gesamte Songwriting zeigt, dann mal Hut ab. Bin mal auf das Kind gespannt…

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Barbapapa – Die Lustigen Lieder Der Fernsehserie (Europa)

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Barbapapa – Die Lustigen Lieder Der Fernsehserie (Europa)
Wer kennt sie nicht die lustige Barbapapa-Familile aus der lustigen Fernsehserie. Wir haben exklusiv ein Exemplar des lustigen Soundtracks dazu bekommen. Für eine Fernseh-Serie, die unter Garantie unter starkem LSD-Einfluss entstanden ist, hätten wir uns eigentlich auf dem Soundtrack Bands wie Monster Magnet oder die Backyard Babies erwartet oder wenigstens ein ein paar Drogen-Klassiker vom guten alten Jimi oder den Doors. Statt dessen dies: Im Soundtrack wird die Drogen-Verwandtschaft der Serie schlichtweg geleugnet und es gibt nur biedere und langweilige, womöglich noch pädagogisch wertvolle, Kinder-Spaß-Musik zu hören und nichts Abgefahrenes. Eine herbe Enttäuschung!

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Gluecifer – Basement Apes (SPV)

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Gluecifer – Basement Apes (SPV)
Alben von Gluecifer kaufe ich eigentlich immer blind, darum war ich zu Hause beim ersten durchhören auch nicht schlecht erstaunt, denn das hätte ich nicht erwartet. Als erstes fällt auf, dass die bekannte wir-bolzen-einen-Poser-Rock-Smasher-nach-dem-anderen-runter-Homogenität fehlt. Neben klassichen Gluecifer-Hymnen gibt es u.a. noch einige dreckige Garagen-Stücke, Balladen-Mutanten, sowie ebenfalls langsame schwer zu beschreibende, eigenartige Sücke zu hören, bei denen ich nicht drauf gekommen wäre, dass sie von Gluecifer sind. Nach ein paar mal hören stellt sich dann zum Glück heraus, dass alle Lieder eigentlich sehr cool sind und so lässt es sich mit dieser Weiterentwicklung gut leben.

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Fu Manchu – California Crossing (Mammoth)

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Fu Manchu – California Crossing (Mammoth)
Diese Band weiss halt worauf’s ankommt: Auf dem Cover eine einfache, aber gute Kombination aus Strand, Babes und Auto, auf der CD schnörkelloser und wie immer sau-fetter Rock. Der Vorgänger war zwar noch ein bischen fetter, auf California Crossing gibt es dafür wieder etwas mehr Bewegung, wenn auch die bleischweren Riffs, die man an Fu Manchu liebt, selbstverständlich nicht fehlen. Der Sänger arbeitet sich auf diesem Album von seiner Shouterei wieder ein Stückchen mehr in Richtung Gesang vor, was glänzend funktioniert. Dieses Album ist übrigens das letzte, bei dem der mittlerweile ausgeschiedene Brant Bjork mit gemacht hat. Kurz und gut: Anhören und dann kaufen!

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Nekromantix – Return Of The Loving Dead (Hellcat)

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Nekromantix – Return Of The Loving Dead (Hellcat)
Ein Hoch auf die Nekromantix! Für die Idee, sich einen Bass in Sarg-Form zu bauen, für das geile neue Album, für die 1000 Möglichkeiten mitzugrölen, die dieses bietet, dafür dass der Gitarrist auf einer Schaufel spielt, für den Song-Titel „Gargoyles Over Copenhagen“ und dafür, dass sie für ein Album mit knüppeldicken Country-Anleihen einen Plattenvertag bei Hellcat ergattern! Aber langsam und von vorne: Die Jungs kommen aus Dänemark und machen – wer hätte es bei den Frisuren erwartet – Psychobilly. Die Texte stecken das immer wieder gern gesehene Gruselrepertoire rund um Halloween und Hölle ab und die Musik dazu ist eine wahre Brutstätte für Ohrwürmer. Oooh Ooooh, Oooh Ooooh, Yeaah, Yeahh…

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Nerd-Ecke

state-of-emergency_shreddermagEin neues Gewalt-Spiel wird von den allseits beliebten Rockstar Games (GTA3, Thrasher) auf den Markt geworfen und mit State Of Emergency (PlayStation 2) übertreffen sich die NewYorker mal wieder selbst. Das Spiel ist eine Art Straßenkampf- oder Riot-Simulation, bei der es darum geht verschiedene Missionen zu erfüllen, was unter Strich aber immer darauf hinaus läuft, dass man alles (und jeden) kaputt hauen muß, was sich einem in den Weg stellt. Als Bewaffnung steht einem von Schlachtermesser, Baseballschläger über Polizstenkopf, Parkbank bis Kalaschnikow und Flammenwerfer so ziemlich alles zur Verfügung, was das kranke Hirn sich ausmalen kann. Damit ist dieses Spiel so dermaßen pädagogisch wertlos, dass es nur so eine Freunde ist.

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Konzert Review: Die Kassierer, Scheisse

Die Kassierer spielen mit Scheisse, Backstage 04.04.02

Das ein grosses Deutschpunk-Ereigniss uns erwarten würde war klar, die Höhe des Ausmasses übertraf jedoch sämtliche Vorstellungskraft.

Zunächst erst mal zur Vorband Scheisse, die übrigens ihrem Namen alle Ehre machten. Ein Haufen Alkoholiker samt Junkie am Bass brachten wirklich gar nichts auf die Reihe: Billiger Punksound mit Quietsch-Metaleinlagen, der nur noch von den Ansagen des Sängers („…esst mehr Pilze“…) unterboten wurde, stand auf der Tagesordnung. Am besten war: „Alle Junkies sind scheisse“, schön zu sehen, was die Band von ihrem Bassisten hält… Neben dumm texten konnte der Frontmann auch noch eins sehr gut: schlecht singen. Egal ob hektisches Schreien oder „gefühlvolles“ Trällern, der Biersau am Mikro mochte an diesem Abend gar nichts gelingen.

Nach ihrem Abgang dachten wir uns „kann ja nur noch besser werden“, weit gefehlt, denn Die Kassierer enterten die Bühne. Die Jungs sahen zwar aus wie Muttersöhnchen, abgesehen vom Sänger der nur aus einem dicken Bierranzen und einem Wasserkopf bestand, waren aber super asslig. Intelektuelle Songs wie „Sex mit dem Sozialarbeiter“, „Ausserirdischer zeig mir deinen After damit ich ihn auslecken kann“, „Zeig mir die Titten, denn ich will wichsen“ und „Vati war ein Hurenbock“ tönten aus den Boxen und animierten damit sofort alle anwesenden D-Punks zum Mitsingen. Der zweite Teil der armseligen Ruhrpott-Säufer begann folgendermassen: „Entledigt euch eurer gammeligen Kleidung“, worauf die Biersau nicht lange fackelte, sich auszog und sich als „gutes Beispiel“ feiern lies. Ein paar Songs später kam „Mein Glied ist zu gross, du bist zu eng“, es bedarf jedoch nur eines schnelles Blickes um zu sehen das der Track sicher nicht vom Sänger geschrieben wurde… Zwischendurch verfeinerten Die Kassierer ihre Show, beispielsweise mit der 20 sek Ballade „Die Scheide von Angela Merkel“ oder sinnlosen „Wir zeigen euch jetzt mal wie man im Ruhrpott Spass mit einem Eimer haben kann“-Einlage des Bassisten, der mit einem leeren Senfeimer und Blasmusik auf der Bühne herumalberte. Noch vor dem Ende des letzten Lieds verliessen wir das Backstage mit offenen Mündern. Kann so was überhaupt sein? Gibt es wirklich so grosse Asseln (ich vergass den Arschfick auf der Bühne…)? Naja, auf der einen Seite war es schon schön zu sehen, wie tief man die Messlatte in Sachen D-Punk setzen kann, auf der anderen Seite langt’s jetzt auch mal wieder mit Fäkalhumor. Damit man sich ein ungefähres Bild der Show machen kann, sage ich nur noch eins: In Sachen D-Punk sind die Terrorgruppe gegen Die Kassierer brave Klosterschüler, die heimlich auf dem Klo rauchen.

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Buchecke für Christen (Teil2)

Fernando Salazar Bañol – Die okkulte Seite des Rock

christenbuch2_shreddermagEin weiterer Christ beim Versuche unsere verdorbenen Seelen zu retten. In diesem lausig recherchierten Buch erfährt man alle Zusammenhänge zwischen Rockmusik und dem Bösen. Als fiese Satanisten werden hier z.B. entlarvt: Der gute alte Alice Cooper, Mick „das Böse“ Jagger, die Ritter des Satans KISS und natürlich AC/DC. Belegt wird das mit allerlei wirren Zitaten und einer Tonne noch wirrerer Verschwörungstheorien. Verschlüsselte Satan-Botschaften findet man so z.B. in Liedern von Queen, Led Zeppelin oder Pink Floyd und Punkrock ist eine „gewalttätige und sadomasochistische Version des Rock“. Mit zahlreichen Bilder, wird einem hier verdeutlicht, dass derartige Musik einen unverzüglich in den Wahnsinn, die Dorgensucht oder gleich die Hölle treibt. Höchst amüsant zu lesen!

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Buchecke für Christen (Teil 1)

Schwester Teresa Zukic – Das Skateboard Gottes
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Hier wird mal wieder der Beweis angetreten, wie jugendlich und flippig das Christentum so ist. Die Autorin dieses Buches zum Beispiel fährt angeblich leidenschaftlich gern Skateboard (man beachte die Körperhaltung), schreibt Rock-Musicals (ich muss kotzen), diskutiert in Talkshows mit Margarete Schreinemakers (hey, das ist ja echt spitze) und nimmt auch sonst kein Blatt vor den Mund, wie uns der Klappentext dieses Buches aufklärt. Ein echter Albtraum also. Ich habe nur mal kurz reingelesen (mehr ist echt zu viel verlangt), doch was ich da so erfahren habe, wirft ein dermaßen schauriges Bild über eine fancy-jung-gebliebene und nicht eben wenig selbstgefällige Nonne auf, dass ich dieses Buch als Grusel-Lektüre durchaus empfehlen kann!

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Zeke – Death Alley (Aces& Eights Records)

zeke_death_alley_shreddermagZeke – Death Alley (Aces& Eights Records)
Die Stinker aus Seattle outen sich wieder einmal mehr als Riesenasseln, der erste Blick ins Booklet verrät warum: Hier wird übelst mit Messern, Äxten, Schwertern, Motorsägen und sonstigen Kriegs-Accessoires gepost! Ich weiss nicht ob es der debile Blick von Sänger „Mark Of The Beast“, oder das Riesenmaul mit den dazugehörigen gelben Riesenzähnen von „Abe Zannuel Riggs III“ ist, die mir irgendwie ein wenig Angst machen, aber ich habe mich dennoch ans Album rangewagt. Dauert ja eh nicht lang: 16 Songs werden in 28 min runtergerotzt, so wie man«s mag! Im Angebot heute: Hardcore-Highspeed-Rock’N’Roll, wer das Album noch nicht besitzt, bitte schnell zugreifen! Eine unvergessliche Reise mit 500km/h quer durch die ganze Welt, im Rückspiegel außer Staub und verbrannter Erde nichts zu sehen. Motörhead x2, voll auf die Zwölf! Ich weiss auch nicht, wie Zeke es schaffen, so einen professionellen Sound zu schmeissen, so koordiniert muß man erstmal sein, um Killerriff, Drum-Gebolze und Geschrei auf 10-facher Geschwindigkeit zu vereinen! Respekt.

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Breach – Kollapse (Burning Heart)

breach-kollapse_shreddermagBreach – Kollapse (Burning Heart)
Diese Schweden! Ich glaube wir haben es hier mit genialen, jedoch schizophrenen Musikern zu tun. So auch das Album: Beinahe zweigeteilt wirkt es. Einerseits unglaublich aggressive Wutausbrüche mit herzzereissendem Geschrei, andererseits ruhige Passagen mit akkustischen Gitarrenparts, langen Trommelsessions und versteckten Synthie-Einlagen. Doch gerade diese beiden Extreme machen das Album so spannend. Im ersten Moment noch in irgendwelchen Sphären schwebend, umgarnt von leicht runtergespieltem Gitarrengeplänkel im nächsten wieder ein bitteres, zorniges Schrei-Inferno, unterlegt von nervigen noisigen Riffs, die manchmal leicht an Refused erinnern. Doch das alles wird von den folgenden ruhigen Parts aufgefangen und gutgemacht. Dieses Album steckt wirklich voller Überraschungen, ich denke nur an das plötzlich auftauchende düstere Glockenspiel, welches die Grundstimmung abschließend unterstreicht und den Hörer in die wohlverdiente Freiheit enlässt.

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Slayer – God Hates Us All (American Recordings)

slayer_godhatesusall_shreddermagEin kleines Rätsel: Das Album heisst „God Hates Us All“. Das Cover wurde zensiert, da sich eine blutverschmierte, zugenagelte Bibel samt Slayer-Branding in den Plattenläden nicht gut macht. Die Tracks heissen zum Teil „Darkness Of Christ“, „God Send Death“ oder „Here Comes The Pain“, nicht zu vergessen „Bloodline“ oder „War Zone“. Der Schreihals am Mikro heisst immer noch Tom Araya, sein böser Scherge, der ihn bis zum Weltuntergang hin mit Killer-Riffs füttern wird, Kerry King. Habt ihr die leiseste Ahnung ob sich Slayers mittlerweile zehntes Album eher lustig oder böse anhört? Nein? Böse, sehr sehr böse… 40 min Metal-sauschnell-sauhart-in-deine-Fresse-bis-du-kotzt-nicht-mehr-aufstehen-kannst-den-CD-Player-nicht-mehr-auskriegst-Satans-Jünger-dich-holen-deinen-Körper-zerfetzen-und-fressen. Kaufen. Schnell. Amen.

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Duane Peters and the Hunns – Unite (Disaster)

thehunns_shreddermagDuane Peters and the Hunns – Unite (Disaster)
Unser Lieblingspirat scheisst mit seinen Hunnen deren zweites Album auf den Markt. Musikalisch keine Überraschungen, g’standener Punkrock, an alten englischen 77er-Helden orientiert, nur auf amerikanisch. Die 14 Songs plätschern so dahin, hier und da ein paar Highlights, aber insgesamt betrachtet nicht so der Hammer. Durchschnitt. Saufen hier, Probleme da, ein wenig Knast, unfaire Welt und ein kleiner Diss an alle Offspring-Kids: Standardthemen also. Der gute Herr Peters sollte seine Kreativität mal ein wenig bündeln, und nicht alles gleich raushauen, was er aufnimmt. Dies gilt nebenbei auch für das letzte Album seiner Hauptband, den U.S. Bombs. Vielleicht sollte er mal wieder anfangen, zu trinken, naja wir warten mal ab und hoffen auf einen neuen Hammer á la „The World“!

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Dover – I Was Dead For 7 Weeks In The City Of Angels (Chrysalis)

dover_shreddermagDover – I Was Dead For 7 Weeks In The City Of Angels (Chrysalis)
Wenn ich mir mein CD-Regal so anschaue, fällt mir auf, dass es fast eine reine Männerdomaine ist. Schade, wo ich Frauen doch eigentlich viel besser finde, als Männer. Um so erfreuter war ich, als mir die neue CD der spanischen Band Dover in die Hände fiel. Denn hier hört kriegt man endlich mal eine weibliche Stimme zu hören, die auch in Verbindung mit Gitarren gut klingt und ziemlich süß obendrein. Untermalt wird das ganze von guten altem Rock, der mal ein bißchen mehr in Richtung Punk geht, mal in die 70ies zurückschaut und manchmal auch etwas grungig klingt, nie aber langweilig. Zusammen gibt das eine geballtes Paket ziemlicher Ohrwürmer, dass ich jedem empfehlen kann.

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