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The Casualties – On The Frontline (Side One Dummy)

casualties_shreddermagVor gut einem halben Jahr schmissen die Casualties ihr 5tes Album auf den Markt und da die Konkurrenz in Sachen Nieten- und Iropunk anscheinend schläft, reden wir doch nochmal drüber! Wie gewohnt geht man hier musikalisch mit dem Kopf durch die Wand, d.h.14 Songs werden in 34 Minuten runtergeschrubbt, ohne auch nur einmal anzuhalten und Luft zu holen. Ein gelungenes, dreckiges Album, ohne grosse Überrsaschungen, so wie man es mag. Laut, rauh und kompromislos ging man hier zu Werke, mitschuldig ist hier sicher auch Produzent Bill Stevenson (Black Flag, Good Riddance). Wer es wirklich asslig mag, der soll sich bitte das komplette Album am Stück reinziehen, für daraus resultierende Ohrenschäden oder Wutanfälle übernehmen wir jedoch keine Verantwortung.

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Spermbirds – Set An Example (Common Thread)

spermbirds_shreddermagUnsere alten Herren aus Kaiserslautern haben sich wieder mal aufgerafft und knallen uns in Originalbesetzung, d.h. Lee Hollis darf wieder ins Mikro brüllen, ein dermaßen gutes Album vor’n Latz, so daß man aus dem Staunen nicht mehr rauskommt. Die in den 80’ern mit „Something to Prove“ und „Noting is Easy“ in schwindlige Höhen katapultierte Messlatte in Sachen Hardcore/Punkrock kann hier durchaus erreicht werden, der alte Zorn und die Energie sind auf jeden Fall noch vorhanden. Endlich mal eine Runion, die nicht stinkt, oder nur auf die offensichtlich schnell verdiente Mark schielt. Das Ganze erscheint auf Common Thread Records, dem bandeigenen Label, das einmal mehr ein 100%iges Spermbirds-Brett garantiert, und nicht eine von „Musik-Marketig-Experten“ kalkulierte, weichgespülte Kacke. Haut ordentlich rein, kaufen bitte jetzt!

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The Hives – Tyrannosaurus Hives (Universal)

tyrranosaurushives_shreddermagViel wurde über dieses Album geschrieben, hier kommt endlich die einzig gültige Meinung (unsere)! Vier Jahr hat’s gedauert und hier erstmal die Entwarnung: Ja, das Album ist gut, der einzigartige Hives-Style erhalten geblieben! Da fällt einem doch schon mal ein Riesen-Stein vom Herzen. Man merkt, dass viel Zeit im Studio verbracht wurde, das Album wirkt stärker „produziert“, als der mit 1000 km/h hingerotzte Vorgänger. So klingt es nicht mehr ganz so wie aus einem Guss, dafür aber auch abwechslungsreicher. Dennoch, auf die klassischen straighten aus-der-Gitarre-in-die-Beine-Stücke muss man nicht verzichten. Und auch Grössenwahnsinn und Riff-Lastigkeit sind geblieben. Alles bestens also, es leben die Hives!

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Wilde 13 / Volksverätzung Split CD (Superhero)

wilde13_volksverätzung_shreddermagDie Wilde 13 schimpft wieder mal auf die CSU und das ist gut so, denn einer muss es ja tun! Insgesamt bekommen wir hier 4 Tracks geboten, wobei abwechselnd auf deutsch und auf englisch gesungen wird. Solider Rosenheimer Punkrock mit Einschlägen á la Good Riddance könnte man sagen, sehr schön. Was die zweite Hälfte der CD angeht: kann man sich getrost sparen. (Volxverätzung bieten 80’er Deutsch-Punk, den man schon 100x gehört hat.) Aber so ist es ja öfters mit Split CDs…

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Los Fastidios – Siempre Contra (Mad Butcher)

losfastidios_shreddermagMit diesem Album sollte der Durchbruch der italienischen Vorzeige Oi-Streetpunks wohl gesichert sein. Die feine Mischung aus treibendem Punkrock, tanzbaren Ska-Tanznummern und breiten Backgroundchören bietet genügend Hitpotential, um ganz vorne mitspielen zu können. Ganz egal ob auf italienisch, französisch oder englisch: die politisch linke Message und der Kampfgeist kommt an und animiert. Genauso das solide Artwork, daß dieses Album schön abrundet und auf weiteres Matrial hoffen lässt.

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Abuela Coca – El Ritmo Del Barrio (Übersee)

abuelacoca_shreddermagEs begann 1991 in Montevideo, Uruguay: 9 MusikerInnen rafften sich auf, um die damals noch betitelten „Asesinos De La Abuela Coca“ zu gründen. Nach unzähligen Shows und mit gekürztem Namen stehen sie nun endlich, dank der Hilfe von Übersee Records, auch hier im Plattenregal. Zahlreiches Touren durch Südamerika verhalf ihnen zwar zu „regionalem“ Erfolg, allerdings schafftens es La Vela Puerca, Uruguays Exportschlager Nr.1, eher, in unseren Breitengraden Fuß zu fassen. Doch das soll sich ändern! Der hier gebotene Stilmix aus Reggae, Rocksteady, Jazz, Latin bis hin zu Rock funktioniert und eignet sich bestens zum Abschalten und Relaxen. Nur die Tracks mit den typischen Latino-Rap-Anleihen tanzen ein wenig aus der Reihe, die kommen immer so motivationslos daher, aber insgesamt ein entspannendes ordentliches Album. Anspieltipp: „Santa Soledad“.

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Sex Positions (Death Wish)

sexpositions_shreddermagWer zum Teufel steckt hinter dieser Band? Name noch nie gehört, keine Anhung, wo die herkommen, nur die Info, dass Kurt Ballou (Converge) als Produzent tätig war, lässt sich dem Booklet entlocken. Die Musik ist am ehesten als Hardcore zu bezeichnen, allerdings mit diversen Einflüssen von Deathmetal bis Punk und mit zeitweise starkem experimentellen Charakter (nicht zuletzt dank diversen Interludes aus allerlei digitalen Störgeräuschen). Ziemlich klar hingegen ist, dass diese Band ohne Ende bolzen kann, wenn ihr danach ist – was häufiger vorkommt… Auf jeden Fall lässt dieses Debüt Grosses erhoffen, erinnert es doch nicht selten an Bands wie Refused oder At The Drive-In. Wir bleiben dran…

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Buchtipp: Peace Signs

peacesigns_shreddermagIn diesem Buch werden über 200 Poster und Graphiken, von internationalen Künstlern aus insgesamt 22 Nationen, gegen den Krieg im Irak, präsentiert. Die eine oder andere Idee kennt man vielleicht schon aus dem Fernsehen, aus Zeitschriften oder von Bannern auf Anti-Kriegs-Demos, angefangen hat alles jedoch im Internet. Der Kriegsgegner Adam Faja rief die Homepage MiniatureGigantic.com ins Leben, auf der jeder Künstler sein Werk ausstellen und sich so seinem Ärger über George „Pimmel“ Bush und seinen Schergen Luft machen konnte. Das Buch erschien erst später, man kann es als gebundene „Best-Of“-Variante betrachten. Sehr vielvältig und kreativ gehen hier die Künstler mit dem Thema Krieg um: mal schockierend und brutal, mal nachdenklich, deutlich leiser, oder mit einem einfachen Augenzwinkern den Betrachter um den Finger gewickelt. Sehr schön geworden!

 

„Peace Signs“ – The Anti-War Movement Illustrated, Edition Olms Zürich, ISBN 3-283-00487-0

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Fanzine Corner

littlegigantor2_shreddermagWieder mal das grossartige „Little Gigantor“! Mittlerweile gibt’s schon die Ausgabe #5, diesmal mit folgendem Inhalt: Interviews mit den Bricats, Revolvers und der Rosi von Ballroomconcerts, ein Chixdiggit Tourbericht, dem Vagina und Penis-Praxisbericht, massig Konzert- und CD-Reviews, Comics und weiterer persönlicher Schmarrn. Bitte weiter so. Wer’s immer noch nicht begriffen hat: das Ding gibt’s hier: boandlkramerbooking@web.de oder am Tresen vom Kings’N’Queens. Noch Fragen?

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Horrorpops – Hell Yeah! (Hellcat)

horrorpops_shreddermagHorrorpops – Hell Yeah! (Hellcat)
Ganz besonders hat uns diese Platte gefreut! Nein, nicht wegen dem Hellcat Discovery Price, sondern wegen ihrer Frische und Lockerheit. Hier musizieren hauptsächlich der Nekromantix-Frontmann und seine Frau, die den Kontrabaß bearbeitet und nebenbei noch erstaunlich gut singt. Psychobilly meets Punkrock meets R’n’R meets Surf konsequent zum eigenen Stil verwurstet und abwechslungsreich gestaltet, ohne dabei die nötigen Klischees außer acht zu lassen! Hell yeah – das gefällt doch!

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Paint The Town Red / Rise & Fall – Weapons (JTTP)

pttr_riseandfall_shreddermagPaint The Town Red / Rise & Fall – Weapons (JTTP)
Als kleiner Vorgeschmack auf die kommenden Alben der Bands gibt es diese Split-EP. PTTR starten mit zwei für sie typischen NewSchool-Hardcore-Brechern. Keine Überraschungen, aber viel Power. Rise & Fall lassen lieber ein wenig Komplexität weg und setzen dafür auf mehr Geschwindigkeit und Metalriffs, was ebendfalls voll aufgeht. Na, dann können wir uns ja mal entspannt zurücklehnen und auf die Alben freuen…

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Bonecrusher – The Good Life E.P. (Class War)

bonecrusher_shreddermagBonecrusher – The Good Life E.P. (Class War)
Der Bonecrusher-Panzer rollt wieder! Im Tank vier schwer verbleite Tracks, die ihm die Power geben, auf den selben Pfaden wie beim richtungsweisenden Meisterwerk „Working For Nothing“ zu wandeln. Dabei bleiben sie ihren Motto: „Was nicht passt wird platt gemacht“ wieder mal treu, textlich wird wie so oft der gute alte Stinkefinger ausgepackt. Hier wird mit Möchtegern-Punks abgerechnet, sowie der bösen Industrie – Bonecrusher wehen einmal mehr mit der Working-Class Fahne! Musikalisch eingezwängt in der rauhen Streetpunk-Schublade, nix dazugelernt, sehr schön! Insgesamt ein schöner Vorgeschmack auf das hoffentlich bald erscheinende Album, ich weiss nur nicht, ob die gesamte Band mal wieder im Knast sitzt und sich alles ein wenig verkompliziert…

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Brainless Wankers – Consider Yourself Rocked (Rockhit)

brainlesswankers_consider_shreddermagBrainless Wankers – Consider Yourself Rocked (Rockhit) 
Endlich mal wieder eine Band aus deutschen Landen, die beim hohen amerikanischen Standard mithalten kann. Die Berliner machen mitreissenden Punk mit solider (und angenehm unnerviger) Bläserunterstützung etwa in Richtung Goldfinger. Die Musik ist dabei aber weder Kopie, noch überflüssig oder gar langweilig, denn innerhalb der engen Grenzen des Genres Punk-mit-Bläsern-der-auch-Spaß-machen-darf haben sie ihren eigenen Sound gefunden. Die Texte sind amüsant und nicht unnötig tiefschürfend, was Sinn macht – wer braucht schon Hirn zum Wichsen? Auf jeden Fall wird hier jede Menge Gas gegeben und zum Mitsingen gibt’s auch genug. Was will man mehr?

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Are We Electric – No Voc. (Red Can)

weareelectric_shreddermagAre We Electric – No Voc. (Red Can)
Hier gehts mal ordentlich zur Sache! Das Stuttgarter Trio fegt mit seinem 35-minütigen, nicht leicht zu definierenden Orkan aus wildem Surfsound, Rock und kräftigem Indie-Gitarrengeschrammel dermaßen übers Land, das man sich schon mal dezent verneigen muss. Von vorne bin hinten überzeugt der zweite Longplayer, keine Schwächen im Gepäck – im Gegenteil: die Schwaben-Fraktion beantwortet selber ihre Fragestellung im Bandnamen. Are We Electric? Yes you are! Dieses Album entspricht dem Mittelfinger in der Steckdose, wobei ungewöhnlicherweise der Gesang komplett fehlt. Ein paar Samples reichen hier aus, um einen Sänger zu ersetzen, die Message kommt hier sowieso allein über die Musik. Das gelungene Artwork unterstütz weiter die Geradlinigkeit der Mannen, wenn das alles live auch so knallt, dann mal los! Unbedingt antesten, mal was anderes

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Voice Of A Generation – The Final Oddition (Burning Heart)

voag_shreddermagVoice Of A Generation – The Final Oddition (Burning Heart)
Jahrelang gab es das unausgesprochene Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden schwedischen Streetpunk-Größen Bombshell Rocks und VOAG, wobei für mich immer BR das Rennen für sich entscheiden konnten. Heute, wir schreiben das hr 2004, sieht das ganz anders aus: BR sind durch den Weggang des Sängers Marten Cedergan erheblich geschwächt und lassen seit längerem auf neues Material warten, während VOAG eine Aufholjagt starten, die sich gewaschen hat. Mit „The Final Oddition“ liefern sie ein unglaubliches Brett ab, welches offiziell sogar das letzte reguläre Album sein sollte. Zum Glück wurde diese Überlegung von Bord geworfen, denn mit einem derartigen Knall wäre das Begraben der Band einfach nur dumm gewesen. 1a Streetpunk, versetzt mit einer Ecke Hardcore, fein ausgegröhlten Backgroundchören und der nötigen Portion Abwechslung katapultieren dieses Meisterwerk definitiv an die skandinavische Spitze der harten Gitarrenunterhaltung, was auch die Konkurrenz aus den U.S.A. bleich aussehen lässt. Deutlich politischer engagiert ging man hier zur Sache, sehr schön. Wenn das live auch so knallt – Ohrenstöpsel mitnehmen…

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The Bronx (White Drugs)

the_bronx_shreddermagThe Bronx (White Drugs)
Ja, was ist das denn Feines? Gitarren wie wir sie von unseren liebsten schwedischen Poserrock– und Deathmetal-Bands kennen und dazu Gesang, der ganz eindeutig seinen Ursprung im Hardcore hat. The Bronx aus Los Angeles (jaja…) machen sehr dichte, intensive und vor allem glaubwürdige Musik, die keine Gefangenen macht, sondern lieber alles kurz und klein schlägt. Aus den Liedern entspringen sowohl Verzweiflung und Hass, als auch Hoffnung und Stolz. Weniger lyrisch ausgedrückt: Bolzt wie Sau, hat musikalisch und textlich Substanz und ist dabei auch noch authentisch. Dabei beherrschen The Bronx sowohl ruhigere Wutausbrüche, als auch straighte Rocksongs. Ein sehr schönes Album!

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The Mansfields – Loud, Fast, Punk, Trash, Rock’N’Roll (Blast Off)

mansfields_shreddermagThe Mansfields – Loud, Fast, Punk, Trash, Rock’N’Roll (Blast Off)
Die Mansfields aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten erfreuen uns mit bodenständiger Punkrock-Hausmannskost. Ja, genau so muss es schmecken, wenn man mit dem 3-Akkorde-Kochlöffel schwingt. Da gibt es keine unnötig langen Soli, vertrackten Rhythmen oder etwa Songs über das Wetter. Hier wird geradlining im Sinne der Ramones (ja ja, alle Mitglieder der Mansflields heißen „Manfield“ mit Nachnamen, so ein Zufall…) abgerockt, textlich geht’s ganz klassisch über Pleiten, Pech & Alkohol. Ob sich die Jungs damit den altbekannten American Dream realisieren und es vom Tellerwäscher zum Millionär schaffen, bezweifle ich zwar, dennoch sind einem 14 Tracks und 39 min. Unterhaltung, incl. 2 Coverversionen (unter anderem von Billy Idol), sicher. Wie schon gesagt: Hausmannskost die einen zwar nicht vom Hocker haut, dennoch weiter motiviert auf diesem länger sitzen zu bleiben und weitere Biere zu bestellen!

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Computerecke

manhunt_shreddermagManhunt heißt die neueste Errungenschaft von Rockstar Games, bei der es ausschliesslich nur uns Töten geht. Also mit Töten meine ich jetzt nicht einfach nur dumm auf Raumschiffe ballern oder als Super Mario auf Schildkröten treten, nein, hier muss man auf brutalste Art und Weise Menschen ins Jenseits befördern. Die Story in Kurzform: Du wirst zum Tode verurteit, ein Mann hilft Dir bei Deiner Flucht, dafür mußt Du Dich durch Ghettos fighten und wirst dabei von seinen versteckten Kameras gefilmt. Diese blutgetränkten Snuff-Filme verkauft der gute Herr (illegal versteht sich) für viel Geld und als Belohnung, nach unzähligen Kämpfen, winkt die Freiheit. Na super. Um seine Gegner kalt zu machen, gibt’s die guten Klassiker wie Plastiktüte (!), Glasscherbe, Messer, Baseballschläger, Nagelpistole und vieles mehr. Es kommt allerdings selten zu offenen Kämpfen, die Grundidee des Spiels ist, sich zu verstecken, dem Gegner aufzulauern, um ihn dann kaltblütig von hinten zu ermorden. Je länger man ihm hinterher schleicht und abwartet, umso grausamer die Mordszene, die dem Spieler sehr authentisch im HandyCam-Format serviert wird. Vor dem Spielen gibt’s von dem Machern noch einen guten Tipp: einfach Licht im Kinderzimmer ausmachen, damit alles noch ein bisschen ätzender rüberkommt. Wie krank muss man sein, um sowas zu programmieren? Wir haben’s fast durchgespielt, mussten dann aber sofort aufhören, sonst hätten wir uns bei der kleinsten falschen Bewegung aus Versehen gegenseitig brutalst abgeschlachtet…
Scheiß Psycho-Spiel!

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Konzert Reviews

Seit unserer letzten Ausgabe war ja ganz schön was los: Zuerst mal zu Turbo A.C.’s, Briefs und Tiger Army (24.3. im Backstage). Die sind ausgefallen. Super!
Dann ein paar Sätze über das Konzert von Darkest Hour und Anti-Flag (7.3. im Backstage): Sowohl Darkest Hour als Vorband, als auch Anti-Flag haben ihr Bestes gegeben, was dann auch sehr gut war. Das Konzert war ausverkauft und die Halle dementsprechend sauvoll – leider zu einem hohen Prozentsatz mit peinlich-prolligen bis klassich-dummen Pubertätspunks, doch der Jugend gebührt ein Recht auf Nachsicht und in ein paar Jahren haben die auch raus, was gut und was schlecht ist. Hoffentlich.
billy_talent_guitarist_shreddermagNun zu Billy Talent (21.3. wieder Backstage): Als erstes stach uns die omnipräsente Antenne Bayern Promotion ins Auge. Was soll das denn bitteschön? Die Vorband haben wir verpasst und der Sänger von Billy Talent hat beim ersten Lied noch wie ein kleines Mädchen auf einem Küblböck-Konzert gekrischen, nach dem er sich dann aber eingesungen hatte, Hut ab, Billy Talent haben übelst gerockt! Bis… ja bis nach 45 Minuten das Konzert plötzlich vorbei war (die Zugabe hat man vorsichtshalber schon mal am Anfang des Konzertes gegeben). Sowas! Das ist doch scheiße, wenn man auf einem Konzert 2 Euro pro Lied zahlt. Darum ich fordere die Band hiermit offiziell auf, noch mal umsonst im Shredder-Hauptquartier aufzutreten! Und weil wir bis dahin noch stinksauer sind, hier noch ein paar abfällige Worte über die Frisur des Gitarristen: Die sieht nämlich scheiße aus.
Zuletzt noch ein dreifaches Hoch auf Gluecifer (die beste live-Band der Welt!) und Monster Magnet (sehr sehr gutes Rock-Entertainment), die am 26. März die Elserhalle zum Beben gebracht haben.

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Buchtipp: American Hardcore

american_hardcore_shreddermagWas der Autor Steven Blush hier auf über 300 Seiten niederschreibt, sollte definitiv in keiner Hardcore/Punk-Sammlung fehlen. Die Hochphase des amerikanischen Hardcore Punk, die sich zwischen 1980 bis 1886 abspielte, wird aus den Augen des damaligen Konzertveranstalters, College-Radio-DJs und Indie-Label-Besitzers detailliert zusammgengetragen und, den Umständen entsprechend, glaubwürdig kommentiert.
Das Buch besteht aus vier großen Unterkapiteln, das umfangreichste, zweite Kapitel, behandelt die einzelnen lokalen Szenen wie L.A. (+ Orange County), San Francisco, Washington D.C., Boston, New York, Texas und den mittleren Westen. Hier durchleuchtet der Autor insbesonders die Geschichten der einzeln „Szenegrößen“, wie die der Misfits, Black Flag, Bad Brains oder der Dead Kennedys, was mich besonders freut. Man bekommt ausserdem die Chance, sein Wissen über die Philosophie des Hardcores, die Einstellung der damaligen Kids und weiteren, nicht wegzudenken Themen, wie z.B. „D.I.Y.“ aufzufrischen. Eine kleine Geschichtsstunde also. Selbstverständlich kommen auch unzählige Beteiligte von damals zu Wort und berichten aus längst vergangenen, aber dennoch legendären Tagen. Sehr lobenswert, weil mit viel Mühe zusammengsammelt: die umfangreiche Diskographie am Ende des Buches. Ein weiters Schmankerl bieten die zahlreichen Abbildungen rarer Photos, Plakate und Flyer aus der guten alten Zeit, das alles klassisch in schwarz/weiss gehalten. Wer Henry Rollins in jungen Jahren mit Vollbart, oder Glenn Danzig mal ohne Bierbauch und Lederkluft sehen möchte, dem kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen! „American Hardcore – A Tribal History“ – Feral House, ISBN 0-922915-71-7

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Fanzine-Reviews

little_gigantor_shreddermagEndlich, die Ausgabe #4 des „Little Gigantor – Ultraviolent Fanzine about Comics and Ass-Kick-Music!“ ist draussen! Mit an Bord ist ein langes Interview mit den Monsters sowie weitere mit Comic-Zeichner Erik Kirek, der Leistungsgruppe Maulich, Aphasie und irgendwelchen Deppen vom Shredder Mag. Dazu wie immer massig Platten- und Konzert-Reviews, Infos über Comics, lustige Reportagen (z.B. über das Schwein „Attitude“) persönlicher Kram der Autoren und ein grosses Edmund Stoiber-Gedenkposter im Mittelteil. Was will man mehr? 1 Euro und Du bist dabei! Kontakt: boandlkramerbooking@web.de

 

Dialz_shreddermage erste Ausgabe des ALZ (Arbeitsprojekt Leben Z) gibts im handlichen A5-Format für schlappe 0,5 Euro. Die jungen Schreiberlinge aus München kümmern sich hier in Interviews um Tagtraum, Kein Signal und Angelika Express. Angereichert wird das ganze mit einigen Konzert- sowie Plattenreviews, politischen Beiträgen und lustigen persönlichen Erlebnissen, wie z.B. das Bierturnier. Zusätzlich bekommt der Käufer ein Bombensammelbild im Mittelteil, wobei mir das bekannt vorkommt, so ein Sammelbild in Fanzines…nun gut, wir hoffen das es nicht bei dieser Ausgabe bleibt, weiter so! Kontakt: chris-schroeder@t-online.de

 

Es geht dbeerzine_shreddermagoch was in München: uns liegen die Ausgaben #3 und #5 des Beerzine vor, heute betitelt als das „Old Peoples Magazine From the Retirement Home“ früher noch ein „Roman-Catholic Lifestyle Magazin“. Vom Christen zum Rentner also, sehr gut! Im A4-Format gibt es hier überwiegend Interviews, z.B. mit Murphy’s Law, Agnostic Front, Good Riddance, Slapshot, Madball oder Peter & The Test Tube Babies. Platten- und Konzertreviews fehlen natürlich auch nicht, Spezialberichte über das „Kafe Kult“ oder „Der nackte Koch“ sind als Schmankerl dabei, jedoch könnte davon noch mehr drin sein. Das ganze kostet 1 Euro glaube ich, kontaktiert bitte diesen Herrn: daniel@drunkass.de oder schaut auf: www.drunkass.de. Prost!

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Strike Anywhere – Exit English (Jade Tree)

strike_anywhere_shreddermagStrike Anywhere – Exit English (Jade Tree)
Die Jungs aus Richmond haben es sich mit ihrem Debüt-Knalleralbum selber schwer gemacht. Wie sollten sie das noch toppen? Sehr schwierige Frage, die sie mit ihrem zweiten Album leider nicht beantworten können. Zwar wird hier auch auf das Patenrezept „Heavy Punkrock meets Explosive Hardcore“ zurückgegriffen, die etwas glatt ausgefallene Produktion bremst allerdings ein bisschen. Spielen aber immer noch in der 1. Liga, keine Angst!

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Attaque 77 – Trapos (Übersee)

attaque77_trapos_shreddermagAttaque 77 – Trapos (Übersee)
Dickes Livealbum der argentinischen Urpunks aus Buenos Aires! Hier gehts munter und spielfreudig zur Sache, 23 Tracks aus über 15 Jahren Band-geschichte werden auf dem 77’er Punkrock-Tablett serviert, man braucht sich nur noch zurückzulehnen und es reinlaufen zu lassen! Exzellente Live-stimmung, super Soundqualität, über 73min Spielzeit und ein schön gestaltets Booklet sprechen für sich! This live piece definately kicks some serious ass!

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Anti Flag – The Terror State (Fat Wreck)

antiflag_terrorstate_shreddermagAnti Flag – The Terror State (Fat Wreck)
1 Album, 13 Tracks und 4 Mannen gegen Mr. Bush himself – hier wird abgerechnet mit der amerikanischen Politik der letzten Jahre! Anti-Flag schnüren ein vorbildliches Polit-Punk-Paket an zahlreichen Hits, insbesondere gegen die Irak- und „Anti-Terror“-Poitik. Produziert vom Tom Morello, präsentiert sich das Album aus einem Guss und stotzt nur so von Tatendrang und Euphorie! Während dem Anhören möchte man am liebsten aufspringen und irgendwas bewegen, nach Washington fahren und mit Georges Skalp zurückkehren, vielleicht. Im Booklet findet man weitere, gut recherchierte Informationen, zu brisanten Themen wie z.B. die Emordnung des Demonstranten in Genua oder Schanddtaten des FBIs und der WTO. Sehr gut gemacht, Faust nach oben, weiter so!

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Billy Talent – s/t (Atlantic)

billytalent_shreddermagBilly Talent – s/t (Atlantic)
It’s time for some action! Es ist definitiv die freigesetzte, pure Energie, die mich am Debütalbum der Kanadier so fasziniert! Trotzdem ist es nicht so einfach zu erklären, was da genau vor sich geht. Eins steht jedoch fest: hier gibts druckvolle, harte Gitarrenmusik, darüberhinaus unglaublich abwechslungsreich, vielschichtig und ausgezeichnet arrangiert. Heiseres Gekreische á la Refused, die ähnliche „von 0 auf 100 Power “ wie wir es von At-The-Drive-In kennen, durchgeknalle Blood Brothers-Soundmutationen und eingestreute Melodien wie es System Of A Down nicht besser von der Hand gehen würden, bilden den Grundstein dieser Rockshow. Trotz den vielen Vergleichen besitzten BT eine grosse Eigenständigkeit, bin gespannt was da noch so kommt. Amen.

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Joe Strummer & The Mesacleros – Streetcore (Hellcat)

joestrummer_mescaleros_shreddermagJoe Strummer & The Mesacleros – Streetcore (Hellcat)
Streetcore, so nennt Joe Strummer diese Mischung aus Punk, Country, Rock, Reggae, Pop & Folk. Dabei ist das Ganze nicht wirklich aus einem Guss, sondern jedes Lied scheint aus einem Genre genommen zu sein. Das ist zwar abwechslungsreich, aber man sucht nach einem roten Faden – und findet ihn: Joe Strummer’s unvergleichlicher Gesang, aus der die Entdeckung des Punks, zwei Jahrzehnte Clash und 100 Jahre Lebenserfahrung zu spechen scheinen. Ich glaube ja nicht, dass dieses Album ohne Joe Strummer’s Stimme funktionieren würde, doch mit ihm bekommt jeder Song Tiefe und berührt einen spätestens nach dem zweiten Takt. Das ist dann wohl das letzte mal, das wir etwas von ihm hören werden. Joe Strummer rest in peace.

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Muff Potter – Heute wird gewonnen, bitte. (Huck’s Plattenkiste)

muffpotter2_shreddermagMuff Potter – Heute wird gewonnen, bitte. (Huck’s Plattenkiste)
Musik mit deutschen Texten ist kein leichtes Unterfangen, meistens regt es einen doch auf, wenn man alles versteht. Vor allem, wenn eine Rammstein- oder Reinhard Mey-Sülze aus den Boxen quillt. Nicht so bei Muff Potter. Schon beim Vorgänger „Boardsteinkantengeschichten“ bewiesen sie ihr Händchen für fesselnde Texte: teils fast schon philosophisch, stets dominiert von Melancholie und Gefühl, vor allem aber ehrlich und glaubwürdig. Die Texte gehen einfach unter die Haut und in genau diese Kerbe wird auch wieder mit dem aktuellen Album geschlagen. Man muss sich das Album öfter mal anhören, um die Größe der Texte zu begreifen, meilenweit entfernt man sich hier von platten Deutschpunk-Parolen, 1,- DM-Riots und Dosenbier-Atmosphäre. Insgesamt sehr abwechslungsreich ausgefallen, mal schnelle, punkigere Nummern, mal ruhigere Parts mit Klavierbegleitung. Über allem trohnt Nagels rotzige Stimme, die im Kontrast zur durchgehenden Melodie steht und so den eigenständigen Muff Potter Sound ausmacht. Beim Kauf dieses Albums gewinnt man auf alle Fälle, wir freuen uns schon auf nächste!

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Nine – Killing Angles (Burning Heart)

nine_killingangels_shreddermagNine – Killing Angles (Burning Heart)
Dieses Album sollte dann nun aber endlich zu ewigem Ruhm ausreichen! Die Schweden haben noch mal die Essenz aus Ihrem letzten (schon sehr zu empfehlenden) Album „Lights Out“ destiliert und mittels fettester Produktion endgültig ihre Nische zwischen Kyuss und Entombed (mit denen sich ja neuerdings sogar der Proberaum und das letzte Lied des Albums geteilt wird) etabliert. Unterm Strich heisst das, die Stimme ist noch assliger und breiter, die Riffs sind noch markanter, es steckt noch ein wenig mehr Tod und Verderben in den Texten und alles ist noch ein wenig schnörkelloser geraten. Nur eines sollte der Sänger nicht tun: Singen. Macht er aber auch nur einmal und der Rest ist ohne Einschränkungen hervorragend!

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Ska Daddyz – Rude Boyz (Übersee)

skadaddys_shreddermagSka Daddyz – Rude Boyz (Übersee)
Endlich eine Platte, die auch im tiefsten Winter Sommergefühle aufkommen lässt. So gelingt auch garantiert dein nächstes Barbeque mit Handschuhen und Wollmütze im Innenhof bei 3°! Probier mal was neues: rein mit der Platte und auf gehts, denn hier gibts knackigen, dynamischen Surf-Ska-Punk! Jawohl und das alles, wie könnte es anders sein: aus dem sonnigen Kalifornien. Ziemlich abwechslungsreich geht hier die Reise durch punkige, flotte Skanummen, groovenden Passagen bis hin zur äußerst gelungenen Ballade „Walk Away“. Eine Coverversion darf auch nicht fehlen (für „Hotel California“ entschieden sich die Jungs) und die ist nicht nur ein gähnender Lückenfüller, sondern einer der Riesenhits auf der Platte. Eine ernstzunehmende Skalternative für depressive Winterabende und mit Sicherheit ein Knaller unterm Weihnachtsbaum. Kaufen, jetzt!

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Konzert Review

Grosse Verdienste um unsere Abendgestaltung hat sich Join The Team Player Records bzw. das angegliederte Avocado Booking erworben, die Munich Hardcore City regelmäßig mit höchst ansehnlichen Veranstaltungen versorgen und daher lobend erwähnt werden sollen:
Ein echter Knaller war das Konzert von Darkest Hour (19.10., Backstage Club), die ein für alle Mal bewiesen haben, wer die Könige sind. Zusätzlich aufgewertet wurde dieses Konzert durch die 2-Mann-Vorband Suppression, die auf den ersten Blick sehr unterhaltsamen, auf den zweiten Blick aber auch sehr hervorragenden Schizo-Hardcore beisteuern konnten. Damit nicht genug, denn am 12.11. spielten (diesmal in der Backstage Halle) die schwedischen Todesrocker Nine, die Münchner Hardcore-Messlatte Paint The Town Red und die grandiose Hope Conspiracy. Wer das verpasst hat, ist selbst Schuld und sollte schleunigst Besserung geloben!

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