Punkrock

Reviews

The Suicide Machines – War Profiteering Is Killing Us All (SideOneDummy)

suicidemachines_shreddermag

The Suicide Machines – War Profiteering Is Killing Us All (SideOneDummy)
Album Nr. 6 und keine großen Überraschungen: Wie so oft schnüren die Suicide Machines 14 Songs zu einem kompakten, 30-minütigen Hardcore/Punk-Album zusammen, in dem nach wie vor Ska-Nummern Platz haben, aber deutlich mehr Raum der Mittelfinger-Attitüde und Anti-Amerika-Politik gelassen wurde. Schön schnell, laut und kraftvoll, doch irgendwas fehlt. Ein paar Hits vielleicht? Könnte sein, „Hands Tied“ wird aber auf jeden Fall die Tanzflächen füllen!

,
Reviews

Schleprock – Learning To Fall (People Like You)

schleprock_shreddermag

Schleprock – Learning To Fall (People Like You)
Gleich mal vorneweg: Das war die ehemalige Band von heutigen Generators-Mitgliedern und allein deshalb schon kaufenswert! Seit den frühen 90’er Jahren veröffentlichten sie 6 Alben und eine Art „Best Of“ könnt ihr nun endlich mit dieser CD (21 Tracks/64 min.) in den Händen halten! Ideal also für alle, die ein bisschen L.A.-Punkrockgeschichte nachholen möchten, noch dazu schweift Sänger Doug Dagger im Booklet in Erinnerungen, erzählt über die gute alte Zeit und kommentiert die einzelnen Songs!

,
Reviews

The Black Halos – Alive Without Control (People Like You)

blackhalos_shreddermag

The Black Halos – Alive Without Control (People Like You)
Wieder einmal eine People Like You-Veröffentlichung, die ich mir blind gekauft habe und siehe da, ich wurde wieder nicht enttäuscht! Die fünf abgesifften Typen aus Kanada bieten, wer hätte es erwartet, eine ausgewogene Mischung aus Rock’n’Roll, Glamrock und 77’er Punkrock, die sich eindeutig durch die Reval-filterlos-Jackie-Cola-getränkte Stimme von Frontmann Billy Hopeless (immer diese vielversprechenden Namen…) aus dem Sumpf dieses Genres anhebt. Glam-Appeal vs. Rock’n’Roll Soundgerüst, sleazige Gitarren vs. Backgroundchöre und Melodie vs. Rotz plus eingestreutes Piano funktioniert einfach gut! An manchen Stellen könnte ein wenig mehr auf’s Gaspedal getreten werden, so bleibt dieses Album „nur“ gut und nicht der Hammer. Ich könnte mir die Herren live recht gut vorstellen, nächstes Jahr im März hab ihr die Gelegenheit dazu!

,
Reviews

The Briefs – Steal Yer Heart (BYO)

thebriefs_shreddermag

The Briefs – Steal Yer Heart (BYO)
Das ist so eine Sache mit den Briefs: Bis jetzt wurde eigentlich nur ihr Debüt „Hit After Hit“ mit seinen 13 Liedern in 24 Minuten einigermaßen der absolut unglaublichen live-Energie (keine Übertreibung, die Briefs live sind der Hammer!) gerecht. Die Alben danach waren schon gut, hatten aber auch Längen, die es auf einem Briefs-Konzert nicht gibt. Mit dem neuen Album ist es eigentlich wieder so. Es ist ein grundsolides 70ies-Punk-Album Richtung Buzzcocks oder Adverts mit langsamen und schnellen Liedern, einigen Hits und wenigen Füllern und keiner, der es kauft, wird es bereuen. Aber, ich muss schon wieder davon anfangen: so rocken, wie die Briefs live tut es irgendwie doch wieder nicht. Das ist vielleicht aber auch zu viel verlangt. Hm.

,
Reviews

Clint – To Live In Guilt (Callahan)

clint_liveinguilt_shreddermagClint – To Live In Guilt (Callahan)
Sehr anständig, was die drei Niedersachsen auf ihrem Debüt zu bieten haben. Musikalisch bewegt man sich irgentwo zwischen Hot Water Music und BoySetsFire, textlich geht es vor allem um „verletzte Liebe“ (wie der mitgeschickte Promotext mehrfach betont). Das Ganze wird mit ordentlicher Power und professionellem Sound geliefert. Also bitte schnell www.clintagon.de besuchen und auschecken!

, ,
Reviews

Rubberslime – Rock’n’Roll Genossen (Dröönland)

rubberslime_shreddermagRubberslime – Rock’n’Roll Genossen (Dröönland) 
Die Überreste von Slime und den Rubbermaids produzieren gemeinsam teils punkige, teils rockige Songs, mit sozialen und politischen Inhalten. Wer ein „A.C.A.B. – Teil 2“ erwartet, ist auf dem Holzweg, denn hier geht man eher gelassener, aber nicht unbedeutend, an die Arbeit. Der Tiger kann noch zubeissen, aber seine revolutionären Tage sind mit Sicherheit gezählt. Gefällt mir trotzdem gut und kommt mit Bonus-DVD, auf der Slime-Klassiker, live zum Besten gegeben werden. Dann ist ja alles im Lot.

,
Reviews

The Generators – The Winter Of Discontent (People Like You)

generators_summerofdiscontent_shreddermagThe Generators – The Winter Of Discontent (People Like You)
Die Generators haben sich – wie sich bereits beim letzten Album angekündigt hatte – endgültig von der Rotzigkeit früher Tage verabschiedet und man hat das Gefühl, dass sich der neue Sound hier nun endlich richtig entfalten kann. Ruhiger geht es zu und das Songwriting ist weiter in den Vordergrund gekrabbelt. Glaubwürdigkeit hat die Generators schon immer ausgemacht und wenn hier über die persönlichen Kämpfe gesungen wird, glaubt man tatsächlich jedes Wort. Schön auch, dass die Band auf dem Weg zur festen Rock’n’Roll-Institution nicht an Druck und Power eingebüsst hat. Man muss sich lediglich ein wenig mehr Zeit nehmen, denn Hits, die einem sofort ins Ohr springen, fehlen: Qualität statt Effekthascherei ist das Motto.

,
Reviews

The Movement – Revolutionary Sympathies (Destiny)

The Movementhe-movement_shreddermagt – Revolutionary Sympathies (Destiny)
„Move your ass!“ – Dieser Ausspruch stammt zwar von unsrem Lieblingsraver Scooter, passt in diesem Fall aber vortrefflich, denn bei diesem Meisterwerk stellt es sich als schwierig heraus, ruhig sitzen zu bleiben. Eine Rakete aus Mod, Punk, Soul und Pop, als Anhaltspunkt eignen sich die Herren von The Jam und The Clash, fliegt zielsicher aus dem linken Lager in Richtung Kapitalismus, um dort alles zu zerschlagen. Mit dem ersten Track „Karl Marx“, wird die Marschrichtung klar vorgegeben, wobei aber nur die Hälfte des Albums politischer Natur sind, der Rest dreht sich um Liebe und darüber muss ja auch mal geredet werden. Das sensationelle Mod-Artwork verleiht dem Ganzen einen würdevollen Rahmen, lässt die Anzugträger auf ein weiteres Mal gut aussehen und macht Lust auf mehr. Wurde übrigens von Archi Alert (Terrorgruppe) produziert.

,
Reviews

Wilde 13 – Hauptsache es kracht (Superhero)

wilde13-2_shreddermagWilde 13 – Hauptsache es kracht (Superhero)
Nach unzähligen kleineren Formaten, kommt jetzt ENDLICH der erste Longplayer auf den Ladentisch! Na gut, eigentlich gibt’s das Teil schon über ein halbes Jahr, wir haben’s aber bis jetzt immer verpennt, darüber zu schreiben. Also, was gibt’s Neues im Hause W13? Nichts und das ist gut so! Die rosenheimer Punkrockfraktion, die sich auf die Stirn geschrieben hat, alles aus dem Weg zu räumen, was ihnen nicht passt, beschert uns nach wie vor flotte Songs, die auf den Punkt kommen und ohne Umwege direkt ins Ohr gehen. Die 13 Nummern (davon 3 auf englisch gesungen), drehen sich einerseits um politische Themen, der „Affensong“ z.B., ist ein klares Anti-Bush Statement, andererseits um persönliche Erfahrungen: Perspektivenlosigkeit („Wohin Woher“), anonymes Großstadtleben („Schlafende Stadt“) oder gescheiterte Beziehungen („Ruf mich nicht an“) werden in durchschnittlich 3 Min. an den Mann gebracht. Vom Etikett „Deutschpunk“ und stumpfen Gegröhle ist man zum Glück meilenweit entfernt, aber am besten, ihr überzeugt Euch selbst: Anspieltipps sind „Uniformist“, „Life tastes good“ und der Titelsong „Hauptsache es kracht“. Ihr typischer Humor spielgelt sich in „Mord im Vatikan“ und im geilen Trash-Cover wieder und macht die Band auf ein weiteres Mal sympathisch. Mehr Infos auf: www.wilde13music.de.

,
Reviews

Chencha Berrinches – Cada Loco Con Su Tema (Übersee)

chencha_shreddermagChencha Berrinches – Cada Loco Con Su Tema (Übersee)
Die „alte Schachtel“ aus L.A., zählt in Kalifornien zu den angesagtesten Latin-Ska-Bans, überhaupt! Letztes Jahr rissen sich die sieben Latinos die Trophäe der „Best Ska Band“ unter den Nagel, während heutzutage die Bühnen der guten alten Bundesrepublik, gestürmt werden. Ihre Interpretation von düsterem Ska, basiert im Besonderen auf harten Gitarren (hin und wieder mogeln sich auch Metal-Riffs in die Schublade) und einem Durchschnittstempo von 200 km/h. Diese Version scheint aus der Voodoo Glow Skulls-Schule zu stammen, kommt aber lange nicht so hektisch und unkontrolliert daher. Die Gitarrenbretter stehen stets im Einklang mit Bläsern, Offbeats und selbstverständlich spanischem Gesang und verleihen dem Sound eine überzeugende eigene Note.

, ,
Reviews

Ausflug

dwarves-2_shreddermag

Am 17. März dieses Jahres, machte sich die Shredder Redaktion auf nach Stuttgart in die Röhre, um die grossartigen Dwarves einmal live zu begutachten. Fazit: 2 1/2 h Hinfahrt, 1/2 h (!) Konzert (incl. beinaher Schlägerei dank HeWhoCanNotBeNamed, geiles Tennis-Outfit vom Bassisten), 15 Bier (aber leider keins für den Fahrer), 2 1/2 h Rückfahrt – Super! Genauso hatten wir’s uns vorgestellt, weiter so!

,
Reviews

Buchtipp

Jan Off – Vorkriegsjugend

 

jan_off_vorkriegsjugend_shreddermagFür alle, die immer noch mit dem Schicksal ihrer späten Geburt kämpfen, gibt es jetzt Hoffnung in Buchform. Auf 160 Seiten berichtet Jan Off über seine Persönliche Mutation in den 80’er Jahren, vom braven Braunschweiger Schulkind, hin zum harten Iro-Punk, namens „Fleisch“. So eine Entwicklung geht natürlich nicht von heute auf morgen, deswegen lässt der Autor den Leser an den wichtigsten Ereignissen teilhaben und beschreibt humorvoll die Situation der „goldenen Tage“ der 80’er, als gefärbte Haare noch schockierten. Die Lederjacke stylen, Karlsquell saufen, auf Konzerte gehen, mit Drogen herumexperimentieren, Häuserwände beschmieren – das sind Themen, die seinen Punkeralltag dominierten und auf Höchste ausfüllten (die meisten werden sicher ein paar Parallelen zu ihrem Leben entdecken… ). Zum Glück wird nicht unnötig nostalgisch auf den Erlebnissen herumgeritten, so dass ein „früher war alles besser“-Gefühl garnicht erst entsteht. Diese 200 Gramm Punkrock bieten leichte, unkomplizierte Unterhaltung, bei der man bedenkenlos zugreifen kann. Gefällt mir besser als „Dorfpunks“ von Rocco Schamoni, welches ja bekannterweise die selbe Thematik behandelt.

 

Jan Off – „Vorkriegsjugend“, Ventil-Verlag, ISBN: 3-930559-88-9

,
Interviews

Interview – Die Elektras

Verdammt! Die Elektras gibt es schon seit 2001 und erst jetzt schreiben wir im Shredder Mag etwas darüber! Wie konnte das passieren? Wir sind untröstlich, denn die beiden Front-Elektras Juliette und Marie, sowie der legendenumwobene „Man with the black mask“ sind der neue Stern am Münchner LoFi-60ies-Trash-Punk-Himmel! Bis sind erst wenige Electras-Songs auf Band gebannt, aber bald erscheint endlich die Debut 7″ und, wie wir uns auf einem uns zugespielten Tonträger überzeugen konnten, wird die grossartig (im Rahmen ausführlicher Recherchen besuchter live-Auftritte der beiden Garagen-Amazonen und ihres vermummten Schlagzeug-Sklaven lassen im übrigen den selben Schluss zu). Darum alle, die Ihr um die Kraft der einfachen Riffs wisst, checkt auf der Stelle die Elektra-Homepage (www.the-elektras.com) und lest, was wir den Dreien im Interview entlocken konnten:

 

elektras_shreddermag

S: Wer seid Ihr und was ist Eure Mission?

E: Wir sind „The Elektras“. Unsere Mission: Spielen, Trinken, Tanzen!!!

S: Was waren bis dato die größten Sternstunden der Elektras?

E: Eine große Sternstunde der Elektras war der allererste Gig 2002 auf einer legendären Sauschdall-Party (www.sauschdall-entertainments.de). Er war zwar spielerisch nicht sehr ausgereift – na ja, unsere Instrumente beherrschen wir ja immer noch nicht so – aber da hat halt alles angefangen und sich die endgültige Formation ergeben. Außerdem waren alle Sauschdall-Konzerte Sternstunden, wie die Rockaway-Beach-Party mit unserer Hawaii-Kokosnuss-Büstenhalter-Performance. Auch die Konzerte mit den Woggles, M.O.T.O, Gore Gore Girls, Bloodshot Bill, Rodriguez und natürlich Pot Belly waren absolut spitze!!! Die wahrscheinlich größte Sternstunde aber war, als wir in einem besetzten Haus in Erfurt mit uringetränktem Schnee beworfen wurden. Das war toll!!!

S: Welche drei Alben sollten verpflichtend in jeder Plattensammlung stehen?

E: Ramones – Ramones, The Sonics – Boom, The Wildebeests – Sticky Death Molecule

S: Wie ist Eure Traumband zusammengesetzt?

E: Dee Dee Ramone – Bass, Russell Quan – Drums, Billy Childish – Guitar, Reverend Beatman, Elvis, Hank von Helvete und Kim Shattuck abwechselnd – Voice

S: Euer Schlagzeuger tritt stets nur vermummt auf. Stimmen die Gerüchte, dass er in Wirklichkeit ein Nachkomme von Katharina der Grossen ist und legitimer Anwärter auf den russischen Zarenthron?

E: Tut uns leid, aber das Gerücht stimmt nicht so ganz. Der Mann mit der schwarzen Maske stieg einst aus der Hölle auf, um das Leben von Marie und Juliette Elektra zu retten, die auf dem Planeten Lython gefangen gehalten wurden. Seitdem spinnen sich viele Legenden um The Man with the black mask. Niemand weiß Genaueres.

S: Was sind Eure Pläne für die Zukunft?

E: Drinking, playing, dancing und endlich unsere erste 7″ rausbringen!!!

Reviews

DVD-Tipp

endofthecentury_shreddermagWas hat der Song „The KKK took my baby away“ mit der Tatsache zu tun, dass Johnny Joey die Freundin ausgespannt hat? Warum sind doch die Ramones und nicht The Clash oder die Sex Pistols die grösste Punkband aller Zeiten? Wer hat eigentlich alles bei den Ramones gespielt und warum? Und was hat sich Dee Dee bei seinem Rap-Solo-Projekt „Dee Dee King“ gedacht? Die letzte Frage beantworten wir Euch hier sofort (Nichts!), für Antworten auf die anderen und viele weitere Fragen rund um die Ramones müsst Ihr Euch die neue Doku „End Of The Century“ selbst anschauen. Gründlich recherchiert wird hier die ganze Geschichte der Ramones nacherzählt. Neben allen Ramones ausser Joey kommen hier zahlreiche weitere prominente Zeitzeugen zu Wort (u.a. Joe Strummer, Joeys kleiner Brunder (damals Roadie), der Herausgeber des „Punk Magazine“, usw…) und füllen die bewegte Geschichte der Band aus Queens mit Leben. Hoch interessant nicht nur für eingefleischte Ramones-Fans (was Ihr doch hoffentlich alle seid!) wird hier ein sehr plastisches Bild der einzelnen Charaktere in der Band und der Zeit, in der sie sich bewegten, gezeichtet, so dass wir Euch diesen Film mit gutem Gewissen wärmstens empfehlen können!

,
Reviews

Terrorgruppe – Schöne Scheisse (Bitz Core)

terrorgruppe_scheisse_shreddermagTerrorgruppe – Schöne Scheisse (Bitz Core) 
Hier kommt der Nachfolger von „Nonstop Aggropop„, der die Singles und B-Seiten der Jahre 1998-2004 enthält, ein Best-Of-Album #2 sozusagen. Die Terrorgruppe hat sich mal wieder mächtig ins Zeug gelegt, denn als Booklet gibt es hier einen grandiosen Schundroman, der sehr authentisch im Bastei-Lübbe-Layout daherkommt. Deswegen gab es auch gleich eine dicke Klage, also beeilen, wer weiß, wie lange es das Teil noch gibt. Musikalisch ein wenig durchwachsen, „Nonstop Aggropop“ gefällt mir besser.

,
Reviews

AndTheWinnerIs – The Punch And Judy… (Rockhit)

thewinneris_judy_shreddermagAndTheWinnerIs – The Punch And Judy… (Rockhit)
Gefühlvoller Pop-Punk verschmilzt mit lupenreinen Melodien und einer gehörigen Portion Emotion zum gelungenen Debütalbum des Fünfers aus Hannover. Die 12 kraftvollen Songs, die geschickt Platz für Ruhe und Melancholie lassen, werden durch locker eingestreute Pianoklänge, einen weiblichen Gesangspart und eine Akustik-Ballade abgerundet. Ein wenig mehr Roughness hätte nicht geschadet, so bleibt es insgesamt ein nettes Album, daß mich überzeugt, aber noch nicht richtig aus den Socken haut.

,
Reviews

Pistol Grip – Tear All Down (BYO)

pistolgrip_tearitalldown_shreddermagPistol Grip – Tear All Down (BYO) 
Das „schwierige“ dritte Album ist im Kasten und ich bin beruhigt, dass auch diese Aufgabe mit Bravour gelöst wurde. Die beiden Vorgänger, besonders das Debut-Album, beeindruckten mich ganz schön, so dass nicht umbedingt klar war, ob dieses Niveau auch weiterhin gehalten werden kann. Glücklicherweise glaubte der Fünfer aus LA an seine musikalischen Grundsätze, so wird weiterhin energiegeladener Streetpunk geknüppelt. Heraus stechen, wie bisher, die leicht hektische Charakterstimme von Stax und die wahnsinnig einprägsamen Gitarrenverläufe des Lead-Gitaristen Hollywood. Seit Bandgründung wird an diesem 3-Akkorde-Machwerk festgehalten, dass scheppert ordentlich und geht ins Ohr. Der Vollständigkeit halber, erwähren wir noch den Back-Up-Vocals-Gastauftritt von Ken Casey (Dropkick Murphys) und das Artwork von Sucker (Oxymoron).

,
Reviews

The Dwarves – The Dwarves Must Die (Sympathy For The Record Industry)

dwarves_mustdieThe Dwarves – The Dwarves Must Die (Sympathy For The Record Industry) 
lange Jahre des Wartens sind endlich vorbei +++ die unangefochtenen Könige der Geschmacklosigkeit melden sich erfolgreich zurück +++ scheissen wie immer locker-lässig auf jegliche Art von Moral und Konvention +++ schütteln mühelos einen Hit nach dem anderen aus dem Ärmel +++ bedienen sich skrupellos an den unterschiedlichsten Musikstilen wie: Highspeed-Gaballer, Ramones-Riffs, Surf Sounds, Punk, Sixties, Hip Hop, Erbrochenes und Kirchenchöre (!) +++ bringen gekonnt Genialität und Wahnsinn unter einen Hut +++ gehen textlich wie gewohnt unter die Gürtellinie +++ haben unter Anderem den Freese Josh (u.a. Vandals), den Oliveri Nick (z.Z. arbeitslos) und den Offspring Dexter ins Studio gelassen (warum nur?) +++ Anspieltipps: „Runaway #2“, „Christ On A Mic“, „Massacre“, „Go!“, „The Dwarves Must Die“ +++ Artwork super: nackter dummer Zwerg mit nackten heissen Bräuten, wird auf dem Cover gekreuzigt +++ wie könnte es anders sein: über 10 Leute waren am Album beteiligt +++ Blag Dahlia und Eric Valentine haben es produziert +++ 15 Tracks/30 min +++ für mich die heißesten Anwärter der Punk-Hall-Of-Fame +++ sofort kaufen und in Frieden sterben +++

,
Reviews

The Briefs – Sex Objects (Lollipop)

briefs_sexobjects_shreddermagThe Briefs – Sex Objects (Lollipop)
Endlich ist es da, das neue Album, und wieder wird in feinster Buzzcocks- und Adverts-Manier gerockt, diesmal allerdings etwas abwechlungsreicher und stellenweise langsamer. Und weil das absolut zum Kaufen ausreichen sollte, hier noch 5 Fakten, warum die Briefs auch live rulen: 1. Jeder in der Band muss mal singen. 2. Nach fünf Liedern tanzt das gesamte Publikum. 3. Obwohl jedes Lied im Schnitt nur 2 Minuten dauert und zwischen den Liedern eigentlich kaum Pausen gemacht werden, spielen sie 1,5 Stunden am Stück und geben drei Zugaben. 4. Die Briefs wären gerne Roboter. 5. Der Bassist kann während dem Lied auf die Monitorbox des Drummers kotzen und trotzdem weiterspielen.

,
Reviews

DVD-Corner

Slime – Wenn der Himmel brennt / Die endgütlige Bandhistory (Weird System) 

 

slime_himmelbrennt_shreddermagSlime liefern, weit über 10 Jahre nach dem letzten gemeinsamen Auftritt, eine informative Dokumentation über die gesamte Geschichte der Band und präsentieren, nicht nur für Fans, ein geballtes Stück deutsche Punkgeschichte. Die 9 Konzertmitschnitte aus über zwei Jahrzehnten Bühnenpräsenz, unter anderem nie vorher veröffentliche Auschnitte vom Hausbesetzer-Open-Air 1981, das große „Viva St.Pauli-Festival“ am Millerntor und das Video zu „Schweineherbst“, bieten über 3 Stunden Entertainment, doch damit nicht genug. Zusätzlich enthält die Doppel-DVD eine Doku-Ebene, auf der sich die Band noch mal gründlich zu vergangenen Theman äußert und die einen oder anderen Gerüchte klarstellt. Weitere Hintergründe und Einzelheiten kann man dem 56-seitigem (!) Booklet, ja fast schon Buch entnehmen, dass wohl keine Fragen mehr offenlässt und über die gesamten Liedtexte hinaus noch massig Fotos und Infos enthält. 14 rare, teils unveröffentliche Audio-Tracks, befinden sich praktischerweise auch noch mit an Bord und runden dieses Monster-Paket zu einem wahnsinnig umfangreichen Vermächtnis der Band ab. Fairerweise muss noch gesagt werden, dass teilweise die Bildqualität der Konzertmitschnitte ein wenig zu wünschen übrig lässt, aber vor 20 Jahren war das mit der Aufnahmetechnik noch nicht so weit fortgeschritten und wir verzeihen an dieser Stelle.

,
Interviews

Sogar Shredder Mag feiert Weihnachten!

M ü n c h e n – Nach einem besinnlichen Auftritt in Dachau, hielten sich die Berliner Punkrocker von ZSK noch eine Weilchen in der Weltstadt mit Herz auf. Diese Gelegenheit nutzten wir, um Joshi (Voc, Git) und Eike (Bass, Voc) bei Zimtstern und Kerzenschein einige Fragen zu stellen.

S: Ihr seid gerade auf Tour, wie läuftes denn momentan. Was gibtes zu erzählen?

J: Also es läuft fabelhaft, seit dem Album-Release sind wir ununterbrochen unterwegs. Wir waren 2 1/2 Wochen mit den Donots auf Tour, 1 Woche mit International Noise Conspiracy und spielen die ganzen Wochenenden immer. Insgesamt haben wir über 60 Shows gespielt dieses Jahr, schon ne ganze Menge.

S: Du erwähntest die Int. Noise Conspiracy, habt ihr Dennis Lyxzén kennengelernt?

J: Ja klar, 4 Shows haben wir schon mit den Jungs gespielt, 2 kommen noch, sind schon nette Typen. Interessante Menschen.
E: Wobei man auch sagen muss, dass das halt nicht mehr Refused sind.

S: Das ist ja die Tour zum aktuellen Album „From Protest to Resistance“, mir persönlich gefällt es besser, als der Vorgänger, weil es mehr Power hat und homogener wirkt. Welche Unterschiede gibt es zu „Riot Radio“?

J: „Riot Radio“ war unser erstes Album, das war alles neu für uns, so mit Produzent, richtiger Produktion und 2-3 Wochen aufnehmen im Studio. Beim neuen Album waren wir schon ein eingespieltes Team, wir hatten wieder den gleichen Produzenten und da war alles nicht mehr so neu und wir konnten uns einfach viel mehr auf die Songs konzentrieren und mussten und nicht mehr mit dem ganzen Drumherum rumärgern, das war viel relaxter.
E: Wir haben uns auch länger auf ins Studio gehen vorbereitet,…
J: …wir haben sehr viel mehr Songs vorher fertig gemacht, die Vorproduktion gemacht und dann wirklich die besten Songs rausgesucht und die auf die Platte genommen, so dass das ein Knüller wird und wir sind wirklich sehr zufrieden. Ausserdem waren wir im Horus-Studio in Hannover, das ist wirklich erste Sahne, da haben auch die Donots, Such A Surge und Guano Apes aufgenommen, da ist alles sehr professionell. Toningenier war Gerhard „Anyway“ Wölfle, der hat dann noch das letzte rausgeholt.

S: Mir persönlich gefällt der Song „Was uns noch übrig bleibt“ am besten. Dort geht es um verloren gegangene Freundschaften, basiert das auf realen Erfahrungen?

J: Der Text ist von mir und lyrisch frei erfunden, aber die Thematik hat man schon. Freunde mit denen man früher auf Punk-Konzerten war oder die sich die neue Good Riddance-Scheibe geteilt hat, sieht man ein paar Jahre später und dann ist da nichts mehr. Nur noch Smalltalk, das ist schon komisch. Ich kannes den Leuten ja nicht übel nehmen, dass die kein Punk mehr hören, ich möchte das ja auch niemendem vorschreiben, aber Leute, die früher die selben Ideen hatten sitzen dann vor einem und man denkt, da sitzt ein komplett anderer Mensch.

S: Auf eurer E.P. covert ihr „Wir müssen raus“ von Ton Steine Scherben, das ist ja schon ein heißes Eisen, da die Leute das Original sehr schätzen…

J: Wir haben auch lange überlegt, ob wir das überhaupt machen. Wir hatten auch viele Ideen, haben dann aber gesagt, wir covern nur ein Lied, bei dem wir auch völlig dahinterstehen und sicher sind, dass das auch gut wird. Es gibt nichts schlimmeres als schlechte Coverversionen.

S: Zum Thema schlechte Coverversionen, wie steht ihr zu reinen Coverbands wie Me First…, die ja am Anfang ganz lustig waren, mir mittlerweile aber auf den Sack gehen.

J: Me First.. sind ja ein Spezialfall, das ist einfach ene Spaßband, so ne Best-Of-Band, aber an sich find ich den ganzen Coverkram nicht so spannend. Ist mal ganz lustig sich anzuhören, bin aber nicht ein Mega-Fan davon.

S: Seht ihr euch, auf Grund eurer politischen Einstellung als Scherben-Nachfolgeband? Wobei man schon vorsichtig sein muss, dass überhaupt zu sagen.

E: Wir sehen uns schon in der Tradition linker deutscher Polit-Band, Scherben-Nachfolger ist aber eindeutig vermessen und darum gehtes ja auch garnicht. Klar haben wir unsere Position und es ist uns auch wichtig, dass wir die nach Aussen tragen.

S: Euer Wort zum Sonntag?

J: Heute? Ja München ist ene Scheiss-Stadt mit nur Arschlöchern mit Pelzmänteln und das kotzt mich unglaublich an.

S: Da fühle ich mich aber angesprochen, wegen meinen schicken Pelzunterhosen!

J: Haha, aber die hält wenigstens warm! Nein, wir lieben die coolen münchner Leute, die gestern bei unserem Auftritt in Dachau waren, wir kommen auf jeden Fall gerne wieder hierher und feiern mit Euch, weil ihr sehr gut im Biertrinken seid.

S: Obwohl ihr manche Lieder auf deutsch singt, zähle ich euch nicht zu den typischen Deutschpunkbands….

J: … damit können wir uns einfach voll nicht identifizieren, dass heisst nicht, das wir was gegen Deutschpunkbands oder Deutschpunks haben, aber es ist halt nicht so unser Ding. Wir sagen von uns immer, wir machen Skatepunk.

S: Wie sieht dann euer Publikum aus?

E: Klar sind da schon auch Deutschpunks im klassischen Sinne mit Hänge-Iro und so am Start, auch viele Kids…
J: Ja, viele Skatepunk-Kids, die Anti-Flag oder Good Riddance hören. Was ich dabei blöd finde, dass sich Ältere immer aufregen: „Bei ZSK-Shows sind immer so viele Kids“, aber ich finde das super, genau das wollen wir. Das junge Leute nachkommen, die sich für Punk interessieren. Es ist schlimm, wenn Ältere so arrogant über die Kids herziehen, die ja alles falsch machen. Mit 13 hab ich mich sicher auch nicht immer richtig auf Konzerten benommen… ich freu mich immer über junge Hüpfer im Publikum.

S: Ich bin ein großer Fan von deutschen Bands wie …But Alive oder Muff Potter. Was könnt ihr unseren Lesern, in diese Richtung gehend, empfehlen?

E: Turbostaat.
J: Und die ganzen …But Alive-Scheiben natürlich auch. Markus Wiebusch ist ein guter Freund von uns.

S: Ein großes Lob für die Bonus CD, die dem Album beiliegt. Hier kann man sich ordentlich über brisante Themen wie Tierrechte oder Abschiebung informieren. Wie kommt das bei den Leuten an?

J: Sehr gut! Wir bekommen unglaublich viele E-Mails und Rückmeldungen von Leuten, die sagen, sie hätten von dem ganzen Inhalt noch nichts gewusst. Darum ginges uns auch, wir wollen niemandem vorschreiben, was er tun soll, haben auch nicht DIE Lösungsansätze aber wir sollen schon sagen, warum wir was scheisse finden. So bieten wir den Leuten die Möglichkeit, sich zu informieren, ein bisschen hinter die Kulissen zu gucken, und zeigen einfach, warum wir solche Texte schreiben.

S: Welche Band hat Euch politisch besonders inspiriert oder wachgerüttelt?

J: Am Anfang waren es die Dead Kennedys und dann ganz klar Propagandhi. Großartige Band, die sind z.B. auch mitschuld, warum ich angefangen habe, Vegetarier zu werden oder mich überhaupt mit dem Thema zu beschäftigen.

S: Was haltet ihr eigentlich von Reunion-Shows? Die „Misfits“ haben letzte Woche ein Trauerspiel abgeliefert, die Spermbirds haben hingegen auf der aktuellen Tour übelst gerockt. Zerstört das eurer Meinung nach den Mythos oder die Legende einer Band?

E: Also Mythos und Legendenbildung ist ja erstmal fragwürdig… ist aber auf jeden Fall schwierig wenn klar ist, die Leute kommen nur zusammen, um das große Geld abzugreifen was die Kids bringen, nur um ihre Vorbilder nochmal zu sehen. Ich sehe das eher kritisch.
J: Grundsätzlich spricht aber generell nichts gegen ene Reunion, es gibt auch gute Reunions, so istes nicht. Wir haben allerdings vor einem Jahr mit den Dead Kennedys in Italien gespielt und das war einfach ein Trauerspiel. Ich habe die echt respektiert, aber das hat alles zerstört.

S: Noch man zu den Misfits: Eure Meinung zu conservativepunk.com?

J: Ach leck mich am Arsch, was für Volltrottel.
D: Ach das sind doch nur ein paar Vollidioten, die sind voll zu ignorieren. Da wird ein Riesenhype drum gemacht.

S: Auf dem Track „We Are The Kids“ sind Mitglieder von den Donots und Waterdown zu hören. Wie stehtes mit dem Kontakt zu anderen deutschen Bands?

J: Man lernt sich halt so kennen und da sind mache, mit denen kommt man ganz gut aus, mit anderen hat mal halt mehr zu tun. Zum Beispiel mit den Donots, die kennen wir schon sehr lange jetzt und das ist eine wirklich gute Freundschaft. In Berlin haben wir auch viel Kontakt zu anderen Bands, z.B. zur Terrorgruppe.

S: Als Nicht-Berliner könnte man den Core Tex oder das Wild At Heart kennen. Was gibtes noch? Bitte ein paar Tipps für unsere Leser.

J: Also in Kreuzberg und Freidrichshain ist die Auswahl ja sehr groß, der größte Laden ist nach vor das SO36 und sonst finde ich es immer cool, in die Köpi zu gehen. Das ist das letzte besetzte Haus in Berlin, die haben eine große Konzerthalle mit Platz für 300 Leute, dort haben wir auch schon gespielt.
E: Ansonsten einfach mal die Rigaerstraße in Friedrichshain hoch und runter saufen, das ist auch ne nette Angelegenheit.

S: Auf einer Fanpage (www.punkrockmaerchen.de) gibtes ein Quiz (Joshi fängt an zu lachen) bei den man, nach richtiger beantwortung aller Fragen, dich Joshi, nackt auf der Bühne sieht. Machst Du das öfters?

J: Ne, das passiert nur ganz selten, gehört eigentlich nicht zu meinem Standardprogramm.

S: An Hand eurer Internetadresse (www.skatepunks.de) kann man sehen, das ihr Skater seid oder mal wart. Was trifft da zu?

J: Also unser Schlagzeuger und ich sind früher sehr viel gefahren, gerade auch weil wir ene Zeit in den USA waren und viel mit der Skate- und Punkszene zu tun hatten. Gerade dort sind die Szene ja eng miteinander verbunden, hier ist das ja leider nicht so. Heutzutage bleib uns leider keine Zeit mehr dafür.

S: Skaten verkommt meiner Meinung nach immer mehr zu einem vermarkteten Style-Ding, wo überwiegend Hip Hop gehört wird und teure Klamotten an der Tagesordnung stehen. Seht ihr das auch so?

J: Die Gruppe der Skater die Punk hören ist definitiv viel kleiner als die, die Hip Hop hören… Mittlerweile ist Skaten ein riesiger Industriezweig und es bleibt dann einfach nicht aus, das sich da teure Marken einschmuggeln. Die Leute müssen einfach selber wissen, was sie machen. Wenn sich jemand seinen Volcom-Pulli für viel Geld kaufen möchte, dann soll er das doch machen, da hab ich keine Probleme damit. Es muss jeder selbst wissen, was er tun.

S: Was hört ihr denn noch ausser Punk? So weit ich weiss, gefällt dir Joshi, Darkest Hour sehr gut. Aber wenn man jetzt mal an ruhigere Töne denkt?

J: Ja! Wahnsinnig gute Live-Band. Justin Sanes Solo-CD ist auch sehr gut. Ansonsten sind leisere Töne einfach nix für uns glaube ich, ich kann das nicht ab.
E: Die Weakerthans, Bright Eyes.

S: Momentan bommt sog. Metalcore á la Killswitch Engage, gefällt auch das, oder seht ihr das als aktuelles Zeitphänomen?

E: Die neue Caliban ist schon ziemlich gut, mich flasht das schon, ich weiss nicht, wie das die anderen sehen.
J: Ach ich hör sowas auch ganz gern, aber ob das nun Trend ist oder nicht, darüber mach ich mir keine Gedanken. Mir ist das egal, ich hör das was mir gut gefällt.

S: In euerm Video „Keine Angst vor Euch“ wird in der Öffentlichkeit ordentlich Plakatiert und gesprüht. Seht ihr Streetart als Form von Protest, wie es z.B. der englische Künstler Bansky (www.banksy.co.uk) betreibt?

J: Ich findes immer super, wenn Künstler ihre Kunst nutzen, um auf die Sachen aufmerksam zu machen. Gerade in Berlin gibtes ja ein Haufen von Stencils und ich freu mich immer über politische Stencils und Wallpaper. Ich find das immer super, wenn Künstler sich politisch engagieren.

S: Wer ist für das ZSK-Design zuständig?

J: Eigentlich machen wir das alles zusammen und das ist uns auch sehr wichtig. Unser Schlagzeuger hat z.B. unser Cover entworfen, Eike hat eine Schablone daraus gebastelt und gesprüht, das haben wir dann wieder eingescannt und so weiter. Wir machen auch alle T-Shirts selber.

S: Gilt das selbe auch für euer Klamotten-Label Moshpit Clothing?

J: Wir haben natürlich Leute, die Moshpit Clothing für uns machen, wir selber haben einfach keine Zeit dazu. Da haben wir aber alle Fäden in der Hand und da geht auch nichts raus, was wir nicht abgesegnet haben. Gerade was graphische Sachen betrifft, da haben wir immer ein Auge drauf. Wir designen auch viele Anzeigen selbst, weil uns das sehr wichtig ist.

S: Das alles hört sich nach einer Menge Arbeit an, bleibt da noch Zeit für Hobbies?

J: Leider nein. Also im Moment gerade überhaupt nicht und das ist schon so langsam an der Grenze alles. Ich bin echt froh, wenn ich ein paar Tage in der Woche in Berlin bin, am Wochenende fahren wir dann schon wieder los und wir versuchen halt nebenbei noch unser Studium auf die Reihe zu kriegen. Ansonsten Hobbies…wir gehen in Berlin halt gerne zu Konzerten und Demos und solchen Sachen, aber neben der Band bleibt halt einfach keine Zeit für irgendwelche Hobbies.

S: Wenn man das alles so sieht, dann halte ich euch für eine sehr kreative Band, bis auf euren Namen. So weit ich weiss, kommt ZSK von ZK, dem damaligen Toten-Hosen Vorläufer. Ich finde es ein bisschen einfallslos, da einfach einen Buchstaben dazwischenzuschieben und dann zu sagen: „Das sind jetzt wir“.

J: Hey, das war einfach 97! Da war ich 14, wir hatten wir gesagt, wir machen ne Band und wir brauchen enen kurzen knackigen Namen. Da sagten wir einfach „ZSK“, weil wir finden ZK gut und keine Ahnung… wir haben einfach einen kurzen knackigen Namen gesucht. Ich meine wie toll ist der Name NOFX? Der ist auch nur toll, weil die Band so groß ist. Das war einfach das Ding und jetzt heißen wir halt so, es darf sich immer jeder selbst aussuchen, was das bedeuten soll.

S: Habt ihr Ziele für das nächste Jahr? Eine Tour in Amerika vielleicht?

J: Oh ja, wir haben ganz große Ziele. Erstmal ist unser Album auch in Holland erschienen, deswegen werden wir auch Holland-Shows spielen und dann erscheint im Februar auch ein internationales Album, wo wir englische Songs von ersten und zweiten Album raufkommen. Das kommt in ganz Europa raus und im März gehen wir 3 Wochen auf Europa-Tour. Die USA-Tour findet noch nicht statt, dass würde uns freuen, aber so weit sind wir noch nicht. Gerade als deutsche Band ist es sehr schwierig da Fuss zu fassen, da man immer einen deutschen Akzent raushört und das hassen die. Wir machen alles Schritt für Schritt und dann sehen wir mal, was passiert.

S: Ok, ein abschliessendes Wort an unsere Leser?

J: Ja, vielen Dank für das tolle Interview und wenn wir wieder in München spielen, seid ihr alle herzlich eingeladen, dann machen wir uns nen schönen Abend!
E: Richtig, ich danke auch.

Reviews

The Casualties – On The Frontline (Side One Dummy)

casualties_shreddermagVor gut einem halben Jahr schmissen die Casualties ihr 5tes Album auf den Markt und da die Konkurrenz in Sachen Nieten- und Iropunk anscheinend schläft, reden wir doch nochmal drüber! Wie gewohnt geht man hier musikalisch mit dem Kopf durch die Wand, d.h.14 Songs werden in 34 Minuten runtergeschrubbt, ohne auch nur einmal anzuhalten und Luft zu holen. Ein gelungenes, dreckiges Album, ohne grosse Überrsaschungen, so wie man es mag. Laut, rauh und kompromislos ging man hier zu Werke, mitschuldig ist hier sicher auch Produzent Bill Stevenson (Black Flag, Good Riddance). Wer es wirklich asslig mag, der soll sich bitte das komplette Album am Stück reinziehen, für daraus resultierende Ohrenschäden oder Wutanfälle übernehmen wir jedoch keine Verantwortung.

Reviews

The Hives – Tyrannosaurus Hives (Universal)

tyrranosaurushives_shreddermagViel wurde über dieses Album geschrieben, hier kommt endlich die einzig gültige Meinung (unsere)! Vier Jahr hat’s gedauert und hier erstmal die Entwarnung: Ja, das Album ist gut, der einzigartige Hives-Style erhalten geblieben! Da fällt einem doch schon mal ein Riesen-Stein vom Herzen. Man merkt, dass viel Zeit im Studio verbracht wurde, das Album wirkt stärker „produziert“, als der mit 1000 km/h hingerotzte Vorgänger. So klingt es nicht mehr ganz so wie aus einem Guss, dafür aber auch abwechslungsreicher. Dennoch, auf die klassischen straighten aus-der-Gitarre-in-die-Beine-Stücke muss man nicht verzichten. Und auch Grössenwahnsinn und Riff-Lastigkeit sind geblieben. Alles bestens also, es leben die Hives!

Reviews

Wilde 13 / Volksverätzung Split CD (Superhero)

wilde13_volksverätzung_shreddermagDie Wilde 13 schimpft wieder mal auf die CSU und das ist gut so, denn einer muss es ja tun! Insgesamt bekommen wir hier 4 Tracks geboten, wobei abwechselnd auf deutsch und auf englisch gesungen wird. Solider Rosenheimer Punkrock mit Einschlägen á la Good Riddance könnte man sagen, sehr schön. Was die zweite Hälfte der CD angeht: kann man sich getrost sparen. (Volxverätzung bieten 80’er Deutsch-Punk, den man schon 100x gehört hat.) Aber so ist es ja öfters mit Split CDs…

Reviews

Los Fastidios – Siempre Contra (Mad Butcher)

losfastidios_shreddermagMit diesem Album sollte der Durchbruch der italienischen Vorzeige Oi-Streetpunks wohl gesichert sein. Die feine Mischung aus treibendem Punkrock, tanzbaren Ska-Tanznummern und breiten Backgroundchören bietet genügend Hitpotential, um ganz vorne mitspielen zu können. Ganz egal ob auf italienisch, französisch oder englisch: die politisch linke Message und der Kampfgeist kommt an und animiert. Genauso das solide Artwork, daß dieses Album schön abrundet und auf weiteres Matrial hoffen lässt.

,
Reviews

Horrorpops – Hell Yeah! (Hellcat)

horrorpops_shreddermagHorrorpops – Hell Yeah! (Hellcat)
Ganz besonders hat uns diese Platte gefreut! Nein, nicht wegen dem Hellcat Discovery Price, sondern wegen ihrer Frische und Lockerheit. Hier musizieren hauptsächlich der Nekromantix-Frontmann und seine Frau, die den Kontrabaß bearbeitet und nebenbei noch erstaunlich gut singt. Psychobilly meets Punkrock meets R’n’R meets Surf konsequent zum eigenen Stil verwurstet und abwechslungsreich gestaltet, ohne dabei die nötigen Klischees außer acht zu lassen! Hell yeah – das gefällt doch!

,
Reviews

Bonecrusher – The Good Life E.P. (Class War)

bonecrusher_shreddermagBonecrusher – The Good Life E.P. (Class War)
Der Bonecrusher-Panzer rollt wieder! Im Tank vier schwer verbleite Tracks, die ihm die Power geben, auf den selben Pfaden wie beim richtungsweisenden Meisterwerk „Working For Nothing“ zu wandeln. Dabei bleiben sie ihren Motto: „Was nicht passt wird platt gemacht“ wieder mal treu, textlich wird wie so oft der gute alte Stinkefinger ausgepackt. Hier wird mit Möchtegern-Punks abgerechnet, sowie der bösen Industrie – Bonecrusher wehen einmal mehr mit der Working-Class Fahne! Musikalisch eingezwängt in der rauhen Streetpunk-Schublade, nix dazugelernt, sehr schön! Insgesamt ein schöner Vorgeschmack auf das hoffentlich bald erscheinende Album, ich weiss nur nicht, ob die gesamte Band mal wieder im Knast sitzt und sich alles ein wenig verkompliziert…

,
Nach oben scrollen