Hardcore
Adventskalender-08-Yuppicide-Shinebox

Yuppicide-Shinebox
Wreck-Age, 1993

Yuppicide sind allen anderen NYHC-Bands um Längen voraus. Das gilt in erster Linie für ihre Authentizität und Eigenständigkeit, die vor Ironie und Sarkasmus triefenden Texte und nicht zu guter Letzt für die bizarre Bühnenperformance und den sensationellen britischen Akzent des Sängers. Top!
Hit: Out of Style
Adventskalender-04-The Hope Conspiracy-Death Knows Your Name

The Hope Conspiracy – Death Knows Your Name Deathwish, 2006

Schon mit dem Intro baut dieses Album einen Druck und eine Energie auf, die sich dann bis zum letzten Lied mit einem extrem kompakten Sound aus einem Guss durchzieht. Ein Meilenstein für düsteren Eastcoast-Hardcore definitiv!
Hit: Dead Town Nothing
Bane (Feierwerk, 30.11.2015)
20 Jahre waren Bane eine Bastion der Bostoner Hardcore Szene, nun lösen sie sich auf. Das letzte Konzert in München war darum ein Pflichttermin, Bane sind live immer eine Bank gewesen und wenige Bands kommen so sympathisch rüber. Darum war es auch halbwegs voll und Bane haben mit einer Abschiedsträne im Auge zum letzten Mal ihre immer extrem mitreissende Version von punklastigem Hardcore von der Kette gelassen. Was soll ich sagen? Die sind (waren) einfach saugut. Wir werden Euch vermissen!

Adventskaleder-02-Converge-You Fail Me

Converge – You Fail Me
Epitaph, 2004

Die neue Hardcore-Epoche, die Converge mit dem Vorgänger-Über-Album „Jane Doe“ angestossen hat, kommt auf „You Fail Me“ zu voller Blüte. Nie waren Frustration und Wut so aufbauend, nie war Komplexität so eingängig.
Hit: Drop Out
Adventskalender Intro

Liebe Freunde,
jedes Jahr dasselbe: hinter jedem einzelnen Türchen verbirgt sich Schrott aus billiger Schokolade oder ekligem Marzipan. Damit ist jetzt Schluss. Wir bieten euch dieses Jahr etwas wirklich nützliches und dick wird man auch nicht davon.
Der Shredder Adventskalender besteht nämlich aus unseren 24 Lieblingsplatten, quasi als Tipp zum direkt nachkaufen, denn jedes dieser Alben ist wirklich sehr sehr gut. Den absoluten Überhit des jeweiligen Albums haben wir als Bonus (gratis!) verlinkt, damit ihr gleich reinhören und mitsingen könnt. „Stille Nacht“, das war einmal.
Dabei bleibt das alt hergebrachte Adventskalender-Prinzip bestehen, d.h. jeden Tag wird ausschließlich ein (!) Türchen geöffnet. So, jetzt nur noch einmal schlafen dann habt ihr’s geschafft!
Viel Spaß wünschen die Shredders
Frank Carter & The Rattlesnakes
Dem Ex-Gallows–Schreihals und Ganzkörpertattoo Frank Carter ist wohl schnell langweilig. Nach zwei sehr guten Alben mit den Gallows ging es direkt weiter mit Pure Love, dem gemeinsamen (und auch sehr guten) Rock-Projekt mit Jim Carroll (The Hope Conspiracy). Parallel dazu steht er jetzt mit Frank Carter & The Rattlesnakes in den Startlöchern, der erste Eindruck macht unmissverständlich klar: die Wut und Angepisstheit aus vergangenen Gallows-Tagen ist zurück! Wie schön. Hier ein Vorgeschmack vom aktuellen Album „Blossom“:
(Ist leider nur ein „Lyrics-Video“, zur Version mit bunten Bildern geht’s da lang.)
Und hier noch mal zur Erinnerung: die Gallows in Höchstform!
kramt im Archiv
Auf Grund der hohen Nachfrage hier noch einmal der Hinweis auf unser Bandquartett. Mögen die Spiele beginnen!
Raised Fist – Friends And Traitors
Gestern erst wurden wir auf das Video zu „Friends And Traitors“ von Raised Fist hingewiesen. Wie konnten wir das nur verpassen? Immerhin hat das schon ein paar Jährchen auf dem Buckel. Aber egal, Slow-Motion-Hardcore-Moves vor dramatischer Beleuchtung kommen immer gut. Viel Spaß damit. Und für die Stimme des Sängers gilt nach wie vor: entweder man liebt sie, oder man hasst sie. Wir vom Shredder freuen uns jedenfalls über das heisere Hundegebell.
Under The Influence
Vor geraumer Zeit haben wir schon einmal von der Umtriebigkeit des VICE-Magazins berichtet. Die neueste Errungenschaft: noisey – eine eigene Website rund um das Thema Musik. Toll. Und mit Musik meinen wir nicht Helene Fischer oder die Flippers. Also ab auf die Couch und Internet an! (Insider-Tipp: die Dokus werden von einem gewissen Tim Armstrong moderiert, bzw. vernuschelt.)
Under The Influence: New York Hardcore
Under The Influence: 2 Tone Ska
Reviews im Ox-Fanzine
Kurz nach dem Krieg, als es das Shredder noch gratis und vor allem als Papierausgabe gab, haben sich die Kollegen vom Ox-Fanzine die Mühe gemacht alles aufmerksam durch zu lesen. Sehr vorbildlich!



M.O.R.A. – Halveksunnan aika (DIY)
M.O.R.A. – Halveksunnan aika (DIY)
Neulich im Briefkasten: Post aus Finnland! Im Paket: wuchtiger Hardcore, vorgetragen von 2 (!) extrem wütenden Sängerinnen. Das überzeugt ab dem ersten Takt und geht 14 Minuten lang geradeaus auf die Zwölf. Danach muss man erstmal eine kleine Pause einlegen, denn der Sound ist relativ brachial – dazu kommt, daß finnisch auch alles andere als eine melodische und weiche Sprache ist, die schnell ins Ohr geht. Aber egal. Das haut rein. Gut so. Und, großes Lob am Ende: Album und Artwork wurden in guter alter DIY-Tradition selber produziert, gemixt und gestaltet. Post aus Finnland? Immer wieder gerne! (Reinhören könnt ihr hier.)
Out of Vogue – s/t EP
Out of Vogue – s/t EP
Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, Abhinanda aus Umea haben für mich mit „The Rumble“ einen Hardcore Meilenstein hin- gelegt – und sich dann sofort aufgelöst. Seitdem Stille (nur eine Handvoll Vergissmeinicht-Shows). Nicht ganz: Der Sänger schreit sich in seiner neuen Band „Out of Vogue“ immer noch die SxE-Kehle wund. Astreiner Old-School Hardcore, mit dem Agnostic Front Fans (da soll es ja 1-2 geben) sicher gut klar kommen. Check am Besten deren erste EP aus, die gibt es hier umsonst als Download. Gratis! Geil!
H2O, Death By Stereo (LOGO, 19.07.2015)
Bis auf die Knochen verregnet und etwas verspätet kam ich im LOGO an. Death By Stereo waren schon mitten im Zerstörungswahn und zerlegten die Bühne. Die Jungs aus Orange County hatte ich überhaupt nicht mehr auf dem Zettel, aber was heute Abend geboten wurde war sensationell (also, nicht verpassen): der Sänger verausgabte sich komplett und kam nicht mehr nach, sich ein Wasser oder Bier nach dem anderen über den Kopf zu schütten, die beiden Gitarristen spielten feinste Metal-Einlagen direkt vor der Bar und kurz vor Schluss wurde noch „Raining Blood“ von Slayer zum Besten gegeben – gesungen vom Berserker-Bassisten. Fantastisch!
Nach einer kurzen Verschnaufpause enterten H2O zu dicken Hip Hop-Beats die Bühne und spielten sich professionell durch 20 Jahre Bandgeschichte. Das LOGO bestand mittlerweile nur noch aus Schweiß und Bierdampf – die Stimmung war durchweg großartig nur gegen Ende hin wurde es leider ein bisschen zäh, da Toby Morse das Publikum vor jedem Song befragte, was denn als nächstes gespielt werden soll. Das ist ja erstmal ein netter Zug, aber die meisten waren damit komplett überfordert, bzw. nannten Songs die an diesem Abend schon einmal gespielt wurden. So zog sich das von einem Lied zum nächsten unnötig in die Länge, aber das ist meckern auf hohem Niveau. H2O-GO!

Disgrace & Twitching Tongues (Rockhaus, 30.06.2015)
Ausflüge zu Konzerten ins Ausland (diesmal Salzburg) sind immer lehrreich und weil sowohl Disgrace, als auch Twitching Tongues mit den letzten Alben gut vorgelegt haben, haben wir uns eines Dienstagabends aufgemacht Richtung Süden. Das Rockhaus ist ein in den Fels gehauener Schlauch für Rockkonzerte (yeah, Wortspiel!). Es war leider recht leer, die Vorband hat schwach angefangen, sich dann aber ganz ok warm gelärmt, aber die Attraktion waren natürlich die 5 Burschen aus Kalifornien, die mit kleinem Stellungswechsel zwei großartige Band bestreiten. Disgrace waren dann auch ausgezeichnet, zwar keine Megashow, aber haben ordentlich reingebolzt und mit ihrem downtempo-Gemoshe ziemlich Gas gegeben (yeah, Wortspiel!). Der Wechsel zu Twitching Tongues geht so: Bassist und Gitarrist tauschen Instrumente, der Sänger hängt sich die zweite Gitarre um und ein anderer Sänger wird aus dem Metal-Käfig geholt. Leute, das ist mal effizent, oder? Twitching Tongues haben schon einen recht einfallsreichen Sound: Metal, Progrock aber immer im Geiste des Hardcore, ob das live mal gut geht? Tut es, die Jungs sind Profis! Bei nächster Gelegenheit unbedingt auschecken, von dieser Gang hören wir sicher noch mehr. Zu Erwähnen ist noch der lokale Tanzstil: Am Rand rumstehen, leicht mit dem Oberkörper mitmoshen und dann ca. alle 2 Lieder unvermittelt für 5 Sekunden mit Shaolin-Jumpstyle-Breakdance-Moves um sich prügelnd auf die andere Seite springen (Handstand-Überschlag mit einer Hand – ich hab’s gesehen…), dann wieder rumstehen. Warum?

H2O-What Happened (feat. Lou Koller & Matt Skiba)
Ein Klassiker zwischendurch:
H2O – What Happened (feat. Lou Koller & Matt Skiba)
Versus The Mirror – Home (Equal Vision)
Versus The Mirror – Home (Equal Vision)
Wie entspannend bei dem ganzen langweiligen Screamo-Kram, wenn ein paar junge Burschen die Schminke einfach mal in Muttis Kulturbeutel ruhen lassen und der Sänger einfach mal nur brüllt und nicht singt – obwohl man musikalisch schon in der Ecke „Hardcore mit Gefühl“ zu Hause ist. Durchgehend hohe Qualität, gut in Szene gesetzt, auch wenn der Superhit noch fehlt. Aber kommt bestimmt bald!
The Blackout Argument – Munich Angst (Engineer)
The Blackout Argument – Munich Angst (Engineer)
Diese Jungs wollen nach ganz oben und mit dieser 5 Track EP wäre der Grundstein dafür definitiv gelegt! Beim sensationellen Artwork angefangen, über die saubere Produktion bis hin zur Musik, überzeugen die Jungs hier in vollem Maße. Wie ein roter Faden zieht sich hier der eiserne Wille, etwas mit der Band zu bewegen und daran zu glauben, durch. Musikalisch bewegt man sich im klassischen Ping-Pong zwischen krachendem Hardcore und süßen Melodien: Druckvolle Moshparts, geschrieene Vocals und treibende Gitarren blasen dich einfach um, während dich der glasklare Gesang im Refrain auffängt und die Sonne und das Herz aufgehen lässt. Dieses Prinzip geht vor allem dank der fabelhaften gesanglichen Leistung auf und stellt für mich das Markenzeichen von BOA dar. Sie schaffen es, brutal Emo, ohne Emo zu sein und wer kann das schon von sich behaupten?
No God Innocent – On Bleeding Knees (DIY)
No God Innocent – On Bleeding Knees (DIY)
Wann gab’s denn den letzten Satz heiße Ohren? Naja, musikalisch gesehen meine ich. Wer es nicht mehr weiß, soll sich diese 12 Münchner Knüppeltracks anhören und mir danach sagen, ob der Watschenbaum umgefallen ist, oder nicht! Hier wird geradeaus in die metallische Hardcore-Kerbe gehauen – zweistimmige Gitarren, Double-Bass-Attacken und heiseres Gebrüll sorgen für derbes Entertainment im heimischen Wohnzimmer! Die Titelnamen „Count Your Days“, „Fire Of Resistance“ oder „On Bleeding Knees“ lassen wenig Interpretationsspielraum und geben die düstere, kritische Marschrichtung der Band vor. So weit ich weiß, haben die 5 Jungs das Album im eigenen Studio aufgenommen, selber produziert und so ganz ohne Plattenfirma, im klassischen DIY-Style, veröffentlicht. Respekt, davon sollten sich diverse Leute dringendst eine Scheibe abschneiden!
Gibt es Hardcore in München? Sieht so aus!
München – Heute nehmen wir uns die Herren von The Blackout Argument genauer unter die Lupe. Stellvertretend für die Band antworten uns ChrisZ (Git.) und Sinan (Voc.) per E-Mail.
S: Den DIY-Gedanken habe ich glücklicherweise früh von meinen Brüdern eingetrichtert bekommen. Als ich 10 war glaube ich, waren sie Vorstände des örtlichen JuZe’s. Sie waren türkische Punks, die ihr Ding durchgezogen haben, Grenzen brachen und dennoch ihr Abi zu Ende brachten. Das hat mich sehr geprägt und mich immer wieder gepusht. „Punk“ hieß für mich auf eigenen Beinen stehen zu können, sich selbst zu informieren, kreativ zu sein. Es besser machen zu können als die Masse. Die Erfahrungen daraus bewahren einen vor der totalen Abhängigkeit. Etwas selbst zu erschaffen ist einfach ein Super Gefühl und geben einem die Chance eigene Vorstellungen einfacher zu realisieren.
Jaws – Demo 2005 (D-Stomp)

Jaws – Demo 2005 (D-Stomp)
Geil, endlich mal wieder ein TAPE und was mich besonders freut: aus München! Unter anderem zimmern sich hier Ex-Paint The Town Red-Mitglieder ihr erstes 4-Track-Demo zusammen, was eindeutig Appetit auf mehr macht. Das Ding kommt mit extremen Ecken und Kanten daher: rauher Hardcore mit old-schooligem Touch und geradlinigen Riffs scheppern einem in guter alter „Maxell SQ“-Qualität entgegen, sehr schön. Kein glattes, kalkuliertes Meisterwerk, sondern Hardcore wie er sein muss: laut, heftig und ehrlich. Ich freu mich aufs Album, mehr Infos auf: www.jawsjawsjaws.com (Anm. d. Red.: diese Website ist wohl schon sehr lange offline…)
Stretch Arm Strong – Free At Last (We Put Out)

Stretch Arm Strong – Free At Last (We Put Out)
Die „Experten“ nennen es Screamo, ich würde sagen, wir haben es hier mit gerade angesagtem Hardcore-Pop zu tun! Das lupenrein produzierte Major-Album präsentiert große Melodien im Wechselspiel zu eingestreuten Schrei-Parts und stellt einen gelungenen, wenn auch glatten Mix aus Hymne und Brechstange (der keinem weh tut) aber hitverdächtig im Gedächtnis bleibt, dar. Bewegt sich zwischen BoySetsFire und Rise Against also Kids: wenn ihr schon „Screamo“ hört, dann bitte das hier!
Thrice – Vheissu (Island)

Thrice – Vheissu (Island)
Ich weiss noch genau, wie ich mich vor eineinhalb Jahren auf der Deconstruction-Tour über Thrice aufgeregt habe, weil sie mir als der hundertste BoySetsFire Rip-Off tierisch auf den Sack gegangen sind – und damit eigentlich für mich gestorben waren. Und jetzt habe ich doch das neue Album in der Hand und muss sagen: Hut ab, die haben sich sowohl was Eigenständigkeit, als auch was ihr Songwriting angeht gewaltig weiterentwickelt. Losgelöst von grassierender Screamo-Langeweile ist der Band ein sehr abwechslungsreiches Album gelungen, das mal an die genialen Breach, mal an die experimentellen Deftones, mal an Ami-Chartsrock und manch-mal eben doch wieder an BoySetsFire erinnert – was diesmal aber in Ordnung geht. Anhören!
Doomriders – Black Thunder (Deathwish Inc.)

Doomriders – Black Thunder (Deathwish Inc.)
Aber hallo, jetzt geht’s aber los! Die Doomriders aus Massachusetts prügeln sich auf diesem Album (mit dicker Converge-Unterstützung) durch die Musikgeschichte, dass man den Mund kaum wieder zukriegt. Benzin-triefenden High-Speed-Rock’n’Roll á la Zeke kriegt man hier eben so zu hören, wie den Hit, den man vom guten alten Glenn Danzig schon seit langen nicht mehr erwartet. Dann wieder eine Prise Schwedenmetal in Richtung Entombed um im nächsten Lied schnell mal einen Old-School-Hardcore-Smasher vorzulegen oder doomige Neurosis-Klänge anzustimmen. Bolzen ist dabei Gesetz und man muss schon den Hut ziehen, wenn man hört und sieht (Artwork taugt auch), wie stilsicher die Doomriders dabei vorgehen. Sauber!
Clint – To Live In Guilt (Callahan)
Clint – To Live In Guilt (Callahan)
Sehr anständig, was die drei Niedersachsen auf ihrem Debüt zu bieten haben. Musikalisch bewegt man sich irgentwo zwischen Hot Water Music und BoySetsFire, textlich geht es vor allem um „verletzte Liebe“ (wie der mitgeschickte Promotext mehrfach betont). Das Ganze wird mit ordentlicher Power und professionellem Sound geliefert. Also bitte schnell www.clintagon.de besuchen und auschecken!
Champion – Promises Kept (Bridge Nine)

Champion – Promises Kept (Bridge Nine)
Klassischer, melodischer Hardcore von Amerikas Ostküste schallt uns hier entgegen. Nicht besonders innovativ, aber leidenschaftlich und nicht nur, was den Alkoholkonsum angeht, ziemlich straight, versorgt uns das Debüt der Band (übrigens mal wieder von Converge’s Kurt Ballou produziert) hier mit 12 Liedern, bei denen man sofort einen kochenden Moshpit vor dem inneren Auge hat. Gut so!
Callisto – True Nature Unfolds (Earache)
Callisto – True Nature Unfolds (Earache)
Bei manchen skandinavischen Bands hat man das Gefühl, dass sie besonders unter der Kombination aus Mitternachts-Sonne im Sommer und schier ewiger Dunkelheit im Winter leiden. Callisto aus Finnland sind solche Kandidaten und bringen mit ihrem Debüt den passenden Soundtrack zum ganzen Leid heraus. Langsame, teils schleppende Arragements wie man sie von Neurosis kennt, werden hier mit doomigen Gesang, sphärischen Parts mit BladeRunner-Atmosphäre, ordentlich Metal-Gitarre und zahlreichen ruhigen Momenten verschmolzen und trotz einzelner Lieder, klingt alles eigentlich wie ein langer Track, der einen langsam in seinen Bann zieht. Komisches Konzept, funktioniert aber erschreckend gut!
Punishable Act – Anit-Vision (Hardboiled)

Punishable Act – Anit-Vision (Hardboiled)
Ein neuer Stern am deutschen Hardcore-Himmel? Weit gefehlt, die Berliner Prügelknaben machen schon seit ganz lange die Bühnen der Republik unsicher, allerdings hatte man zwischendurch eine längere Pause eingeschoben, die mit „Anti-Vision“ nun auf’s Vortrefflichste beendet zu sein scheint! Dem guten alten Knüppel-Hardcore wird hier exzessiv gefrönt, ohne dass man sich hinter den Kollegen von Agnostic Front, Blood For Blood oder Madball zu verstecken bräuchte. Freddy aus letzterer Band steuert dann in einem Track auch ein bisschen Gebrüll bei. Extra Lob hat der Sänger für seine fast Yuppicide-verdächtige Stimme verdient! Also, kauft das und im März sind sie dann auch mit Agnostic Front auf Tour…


