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Heute mit Donatella Versace: Finde die 9 versteckten Unterschiede!


Stylerkarre des Monats: Citröen CX Endlich kommen wir dazu, auch mal ein französisches Auto zu würdigen (gar nicht so einfach): Ja, der Citröen CX ist ein super Auto! Ab 1974 und dann ganze 15 Jahre lief der vom Band und war – zumindest anfangs – ziemlich heiss. Schaut Euch die Felgen an! Wir empfehlen einen frühen CX „Pallas“ mit höchst pornographischer 70ies-Lounge-Lederausstattung, Walzen-Tacho und langem Radstand – am besten in Gold. Der eigentlich Trick an dieser Karre ist aber das berühmte hydropneumatische Fahrwerk, dank dem man Strassen nicht entlang fährt, sondern schwebt. Wir durften uns bei einem Nachfolgemodell mal davon überzeugen, dass man damit selbst bei 40 cm Neuschnee noch wie in einem Raumschiff durch’s Allgäu bügeln kann… Geiles Teil!

Die Shredder-Redaktion kauft stramme Bockwurst, harte Landjäger und mundgerechte Dauerwurst nur im guten alten „Fleischmarkt Fuck“.
Da hat’s doch mal wieder irgendjemand im Vorstand verbockt, oder wie kann es sonst zu der neuen Hörbuchreihe „Reading Stars“ (Eichborn Verlag) kommen? In dieser Serie tragen „hochkarätige Stars aus der Musikwelt“ (jaja…) ihre Lieblingslektüre vor. Nun gut, sollten mir Mike Ness, Duane Peters oder der Danzig eine Gute-Nachtgeschichte vorlesen, meinetwegen. Den Startschuss für diese Aktion liefern aber ganz andere Kaliber, denn keine geringeren Deppen als Sabrina Setlur und H.P. Baxxter (ja, der Vollprolet von Scooter!) machen hier den Anfang. Das macht bestimmt Spass, wenn zwischen den Sätzen diverse Schmankerl á la „Move your ass“ oder „Rödelheim Ole Ole“ ans Tagelicht kommen und man am liebsten den CD-Player zum Fenster rauswirft. Was soll denn das? Ich lass mir doch auch nicht von Stevie Wonder die Zeitung vorlesen, oder von Hulk Hogan die Nägel feilen… Bitte bei der Sache bleiben.
Turbojugend, es reicht! Was damals als gute Idee begann, ist heute nur noch die in Jeans geschneiderte Unkreativität. Eigentlich hätte es so schön sein können: Ein wilder Haufen Turbonegro-Fans mit der Mission, die Welt in Chaos und Party versinken zu lassen. Doch es kam ganz anders: Rotgesichtige Langweilo-Möchtegern-Typen kaufen sich für 100 Euro nicht nur eine Turbojugend-Jacke, sondern auch gleich noch ein super Image, um fortan bei jeder Gelegenheit alle (mittlerweile bis zu Erschöpfung bekannten) Turbonegro-Klischees herunterzubeten. Allerdings nur in der Gruppe, denn für Alleingänge reicht das Selbstbewusstsein meist nicht aus. Und um sich mal selbst was auszudenken, fehlen die Ideen. Zu manchen kann das Leben schon gemein sein.
Editorial
OK, OK, OK, OK. Die letzte Ausgabe ist schon wieder ein halbes Jahr her, aber na und? Was habt Ihr denn eigentlich das letzte halbe Jahr so gemacht? Na? Studiosus? Amt? Jakobsweg abgepilgert? Oder Nix? Also, sagen wir: unentschieden. Wir hätten’s ja gerne früher rausgebracht, aber der Valentin hatte Jans Telefonnummer verlegt und der Jan ruft eh nie an, geschweige denn mal zurück. Egal. Hier die neue Ausgabe!

München – Heute nehmen wir uns die Herren von The Blackout Argument genauer unter die Lupe. Stellvertretend für die Band antworten uns ChrisZ (Git.) und Sinan (Voc.) per E-Mail.
S: Den DIY-Gedanken habe ich glücklicherweise früh von meinen Brüdern eingetrichtert bekommen. Als ich 10 war glaube ich, waren sie Vorstände des örtlichen JuZe’s. Sie waren türkische Punks, die ihr Ding durchgezogen haben, Grenzen brachen und dennoch ihr Abi zu Ende brachten. Das hat mich sehr geprägt und mich immer wieder gepusht. „Punk“ hieß für mich auf eigenen Beinen stehen zu können, sich selbst zu informieren, kreativ zu sein. Es besser machen zu können als die Masse. Die Erfahrungen daraus bewahren einen vor der totalen Abhängigkeit. Etwas selbst zu erschaffen ist einfach ein Super Gefühl und geben einem die Chance eigene Vorstellungen einfacher zu realisieren.
Anti-Flag – For Blood And Empire (Sony/BMG)
Eigentlich war ich nie so der Über-Anti-Flag-Fan (fand die eher „ganz nett“ als „unglaublich“), aber das neue Album überzeugt mich vollkommen. Unverblümte Gesellschaftkritik wurde selten so catchy und mitreissend verpackt. Ob Medien-Propaganda, die menschen-verachtende Agrar-Politik der W.T.O oder der entfesselte Kapitalismus, Anti-Flag haben zu allem etwas zu sagen. Trotz des halb erhobenen Zeigefingers und der sehr hymnisch-kämpferischen Verpackung ist das Album ein echter Party-Garant, denn erstens gehen die Lieder allesamt gut ab, zweitens ist für ordentlich Abwechslung gesorgt und drittens haben sie Recht mit dem was sie sagen. Die werden viele, viele Alben verkaufen. Verdient!

Haie sind ja sehr gefährliche Tiere und da wir das Risiko lieben, haben wir neben einem Interview mit Shark Soup auch noch ein CD-Review von Jaws im Heft. Ausgleich bieten gechillte Rubriken und einige extra-relaxte Artikel.
1. Franz Ferdinand
2. Mando Diao
3. The Killers
4. Bloc Party
5. Kaiser Chiefs
6. Maximo Park
7. Arctic Monkeys
8. The Libertines
9. The Strokes
10. The White Stripes
Heute mit:
Herbert Frankenhauser (CSU), Bundestagsabgeordneter München-Ost


Jaws – Demo 2005 (D-Stomp)
Geil, endlich mal wieder ein TAPE und was mich besonders freut: aus München! Unter anderem zimmern sich hier Ex-Paint The Town Red-Mitglieder ihr erstes 4-Track-Demo zusammen, was eindeutig Appetit auf mehr macht. Das Ding kommt mit extremen Ecken und Kanten daher: rauher Hardcore mit old-schooligem Touch und geradlinigen Riffs scheppern einem in guter alter „Maxell SQ“-Qualität entgegen, sehr schön. Kein glattes, kalkuliertes Meisterwerk, sondern Hardcore wie er sein muss: laut, heftig und ehrlich. Ich freu mich aufs Album, mehr Infos auf: www.jawsjawsjaws.com (Anm. d. Red.: diese Website ist wohl schon sehr lange offline…)

The Suicide Machines – War Profiteering Is Killing Us All (SideOneDummy)
Album Nr. 6 und keine großen Überraschungen: Wie so oft schnüren die Suicide Machines 14 Songs zu einem kompakten, 30-minütigen Hardcore/Punk-Album zusammen, in dem nach wie vor Ska-Nummern Platz haben, aber deutlich mehr Raum der Mittelfinger-Attitüde und Anti-Amerika-Politik gelassen wurde. Schön schnell, laut und kraftvoll, doch irgendwas fehlt. Ein paar Hits vielleicht? Könnte sein, „Hands Tied“ wird aber auf jeden Fall die Tanzflächen füllen!

Schleprock – Learning To Fall (People Like You)
Gleich mal vorneweg: Das war die ehemalige Band von heutigen Generators-Mitgliedern und allein deshalb schon kaufenswert! Seit den frühen 90’er Jahren veröffentlichten sie 6 Alben und eine Art „Best Of“ könnt ihr nun endlich mit dieser CD (21 Tracks/64 min.) in den Händen halten! Ideal also für alle, die ein bisschen L.A.-Punkrockgeschichte nachholen möchten, noch dazu schweift Sänger Doug Dagger im Booklet in Erinnerungen, erzählt über die gute alte Zeit und kommentiert die einzelnen Songs!

Stretch Arm Strong – Free At Last (We Put Out)
Die „Experten“ nennen es Screamo, ich würde sagen, wir haben es hier mit gerade angesagtem Hardcore-Pop zu tun! Das lupenrein produzierte Major-Album präsentiert große Melodien im Wechselspiel zu eingestreuten Schrei-Parts und stellt einen gelungenen, wenn auch glatten Mix aus Hymne und Brechstange (der keinem weh tut) aber hitverdächtig im Gedächtnis bleibt, dar. Bewegt sich zwischen BoySetsFire und Rise Against also Kids: wenn ihr schon „Screamo“ hört, dann bitte das hier!

Thrice – Vheissu (Island)
Ich weiss noch genau, wie ich mich vor eineinhalb Jahren auf der Deconstruction-Tour über Thrice aufgeregt habe, weil sie mir als der hundertste BoySetsFire Rip-Off tierisch auf den Sack gegangen sind – und damit eigentlich für mich gestorben waren. Und jetzt habe ich doch das neue Album in der Hand und muss sagen: Hut ab, die haben sich sowohl was Eigenständigkeit, als auch was ihr Songwriting angeht gewaltig weiterentwickelt. Losgelöst von grassierender Screamo-Langeweile ist der Band ein sehr abwechslungsreiches Album gelungen, das mal an die genialen Breach, mal an die experimentellen Deftones, mal an Ami-Chartsrock und manch-mal eben doch wieder an BoySetsFire erinnert – was diesmal aber in Ordnung geht. Anhören!
The Black Halos – Alive Without Control (People Like You)
Wieder einmal eine People Like You-Veröffentlichung, die ich mir blind gekauft habe und siehe da, ich wurde wieder nicht enttäuscht! Die fünf abgesifften Typen aus Kanada bieten, wer hätte es erwartet, eine ausgewogene Mischung aus Rock’n’Roll, Glamrock und 77’er Punkrock, die sich eindeutig durch die Reval-filterlos-Jackie-Cola-getränkte Stimme von Frontmann Billy Hopeless (immer diese vielversprechenden Namen…) aus dem Sumpf dieses Genres anhebt. Glam-Appeal vs. Rock’n’Roll Soundgerüst, sleazige Gitarren vs. Backgroundchöre und Melodie vs. Rotz plus eingestreutes Piano funktioniert einfach gut! An manchen Stellen könnte ein wenig mehr auf’s Gaspedal getreten werden, so bleibt dieses Album „nur“ gut und nicht der Hammer. Ich könnte mir die Herren live recht gut vorstellen, nächstes Jahr im März hab ihr die Gelegenheit dazu!

The Briefs – Steal Yer Heart (BYO)
Das ist so eine Sache mit den Briefs: Bis jetzt wurde eigentlich nur ihr Debüt „Hit After Hit“ mit seinen 13 Liedern in 24 Minuten einigermaßen der absolut unglaublichen live-Energie (keine Übertreibung, die Briefs live sind der Hammer!) gerecht. Die Alben danach waren schon gut, hatten aber auch Längen, die es auf einem Briefs-Konzert nicht gibt. Mit dem neuen Album ist es eigentlich wieder so. Es ist ein grundsolides 70ies-Punk-Album Richtung Buzzcocks oder Adverts mit langsamen und schnellen Liedern, einigen Hits und wenigen Füllern und keiner, der es kauft, wird es bereuen. Aber, ich muss schon wieder davon anfangen: so rocken, wie die Briefs live tut es irgendwie doch wieder nicht. Das ist vielleicht aber auch zu viel verlangt. Hm.

Um diese Jahreszeit wimmelt es nur so von Lebkuchen- und Bratwurstständen, so dass niemand mehr wirklich Lust auf dieses Zeug hat. Das Nürnberger Fremdenverkehrsamt, bekannt für sein gutes Marketing, wirkte dieser Übersättigung erfolgreich entgegen, indem sie die benachbarte Erlanger Köstlichkeit „Shark Soup“ in heimischen Gefilden groß raus brachte. Anfangs konnte man sich auf nationaler Ebene einen Namen machen (z.B. „Demo des Monats“, Visions), aber mit dem aktuellen Album gelang der Durchbruch von/nach Übersee! Sogar die Gebrüder Stern konnten sich von der fränkischen Delikatesse überzeugen lassen und so kam es zu einem Deal mit B.Y.O.-Records und einer europäischen Lizenz von Kung Fu Records Europe! Doch um was geht es hier eigentlich? Lange Rede, kurzer Sinn: wer Lust auf ein spielfreudiges Trio mit Upright-Bass hat, kommt an diesem Album einfach nicht vorbei! Der Mix aus Neo-Rockabilly, Punk und Rock’n’Roll funktioniert prächtig, hinzu kommt eindeutig die Wahnsinnsgeschwindigkeit, die Kaltblütigkeit und die Routine, mit der die Songs runtergeknüppelt werden. Wer sich überzeugen möchte, hört schnell in folgende Songs rein: „Small Town Mayhem“, „One Eyed Kat“ oder „Brain Washed“. Ein mitreißendes Album, dem bis jetzt viel zu wenig Beachtung geschenkt wurde.

Muff Potter – Von Wegen (Universal)
Muff Potter bei Universal? Szenepolizei, ick hör Dir trapsen! Jaja, immer schön nörgeln, anstatt sich mal das Album anzuhören, für mich jedenfalls sind Nagel und Co. immer noch eine der besten deutschen Bands. Zugegeben, Muff Potter sind im Jahre 2005 nicht mehr die jugendlichen „Schrei wenn Du brennst!“-Rotzlöffel, aber das macht nichts, denn nach wie vor dreht sich alles um den Inhalt und die Botschaft der Texte und die reissen verdammt noch mal mit! Sie bieten Gelegenheit zum nachdenken und zurückziehen, andererseits laden sie zum mitschreien und Bier trinken ein, jedoch gekonnt anspruchsvoll, intelligent, rauh und emotional zugleich. Musikalisch gespickt mit rockigen, punkigen Midtempo-Brettern, Pop-Songs und Songwriter Ausflügen. Ach ja, vielen Dank für „Bring Dich Doch Selbst Nach Haus“, endlich hat das mal jemand geschrieben!

Doomriders – Black Thunder (Deathwish Inc.)
Aber hallo, jetzt geht’s aber los! Die Doomriders aus Massachusetts prügeln sich auf diesem Album (mit dicker Converge-Unterstützung) durch die Musikgeschichte, dass man den Mund kaum wieder zukriegt. Benzin-triefenden High-Speed-Rock’n’Roll á la Zeke kriegt man hier eben so zu hören, wie den Hit, den man vom guten alten Glenn Danzig schon seit langen nicht mehr erwartet. Dann wieder eine Prise Schwedenmetal in Richtung Entombed um im nächsten Lied schnell mal einen Old-School-Hardcore-Smasher vorzulegen oder doomige Neurosis-Klänge anzustimmen. Bolzen ist dabei Gesetz und man muss schon den Hut ziehen, wenn man hört und sieht (Artwork taugt auch), wie stilsicher die Doomriders dabei vorgehen. Sauber!

Schon wieder haben ein paar Schweden die ehrenvolle Aufgabe übernommen, den Rock’n’Roll zu retten: Auf ihrem grandiosen zweiten Album „Posion Chalice“ zeigen uns die Accidents, dass das letze Wort noch lange nicht gesprochen ist! Das ganze Album ist vollgepackt mit furiosen Smashern, die ebenso einfach, wie eingängig beweisen, wieviel Spass auch im Jahr 2005 schneller Rock’n’Roll-lastiger Punk machen kann. Dank der grossen Auskunftsbereitschaft von Front-Hüne Danne Vacuum kamen wir Ihrem Geheimnis ein Stück näher…

Schauen wir uns doch mal die Kisten an, die uns 2005 so im Schnitt als Top-Geländewagen angedreht werden: Man sitzt in einer Karre, die von irgentwas, was xDrive, quattro, 4Matic, 4Motion, 4blablabla heisst, angetrieben wird, hat einen super CDl-TDI-FSI-CIA-ABC-Motor unter der Haube und starrt dabei auf ein Interieur aus feinster Pappel, Mahargoni, Wurzelholz, Linde,… Aber so richtige Rock’n’Roll-Stimmung kommt hier nicht mal dann auf, wenn glasklar „King Of The Road“ von Fu Manchu aus dem Bose-CarAudio-System schallt. Da lobe ich mir den 86er Grand Wagoneer. Der ist riesig, wird von stinknormalem 08/15-Allrad und einem freundlich schnurrenden 5.9 Liter V8-Motor angetrieben und hat ordentlich Holz vor der Hütt’n – nämlich nicht spärlich innen als Zierleiste, sondern reichlich aussen auf die Karosserie geklebt. Und siehe da: In der Karre kann man sogar eine alte TKKG-Kassette hören und fühlt sich wie ein von Kopf bis Fuss tätowierter Rock’n’Roll-Badass. Geht doch!