Riots

Wer war zuerst da: Skateguitar oder Prisma Guitars? Egal, super Idee: aus alten Skateboards feine Gitarren bauen. Das freut das alte Brett, die Umwelt und den Moshpit.
(Via WIRED)
Von wegen Jugendwort des Jahres – in der Realität da draussen sieht es ganz anders aus. Wir haben knallhart recherchiert und wissen wie der Nachwuchs wirklich denkt und spricht:


Midlife-Crisis, Haarausfall, erektile Dysfunktion? Jetzt ja keinen Scheiss bauen und versuchen, die Probleme mit einer Harley-Davidson zu lösen (die macht alt). Wenn’s denn ein Motorrad sein, dann bitte die indische Royal Enfield Bullet. Am besten als klassiche 350er in der „Machismo“ Variante (die gibt extra Tinte auf den Füller). Die Bullet ist eigentlich ein englisches Motorrad, Mitte der 50iger Jahre wurde aber die Produktion in UK ab und in Chennai (Südindien) wieder aufgebaut. Und während sie in Europa in Vergessenheit geriet, haben die Inder das Teil bis heute einfach mehr oder weniger unverändert weitergebaut (Achtung nach 2007 gibt’s elektrische Einspritzung wegen der Abgasnorm – Finger davon!). Ein astreines Old-School Motorrad, gscheid schwer, magische 18 PS (da geht was…), Trommelbremsen, kein Schnickschnack und der eine Zylinder rattert, dass man eigentlich erwartet, dass einem der Kolben jede Sekunde durch den Tank in die Fresse fliegt. Geiles Teil!
Den Diss des Monats müssen sich diesmal zwei bayerische Institutionen teilen: Die CSU und das P1. Grund sind diese Plakate, die Ihr beim morgendlich Gang von zu Hause ins Stüberl oder vom Gym in die Bank vielleicht schonmal gesehen habt:

Und da Euch mit hoher Wahrscheinlichkeit dabei auch ein Gefühl von „Irgendwas stimmt hier nicht“ beschleicht, wären wir nicht das Shredder Mag, wenn wir nicht mit knallharter und fundierter Analyse zeigen könnten, warum hier ein Diss des Monats fällig ist:
1. „Lounge in the City“ – ja, die Anspielung auf die in den 2000er Jahren höchst erfolgreiche Gender-Klischee-Serie „Sex in the City“ bleibt uns nicht verborgen. „Lounge“ heissen mittlerweile übrigens auch die Sitzgelegenheiten vor der Bäckerei im Baumarkt.
2. Vollmundig werden „coole“ Leute/Drinks/Party versprochen – ist das wirklich sichergestellt? Wirklich? Ehrlich? Ganz ganz sicher?
3. After-Work-Parties sind total 2000er und eigentlich nur was für verzweifelte Ü30-Single-Sekretärinnen oder Leute, die sich vom unkontrollierten Anquatschen anderer Sakko-Träger einen Karriere-Boost erwarten.
4. Gäste aus Politik („powered by CSU“) und Wirtschaft – die geheime Zutat für jede legendäre Party!
5. Eintritt frei mit Gästeliste, endlich kommt jeder ins P1, sogar Ben Tewag!
6. Ein QR-Code, 4 verschiedene Schriftarten, ein Barock-Wandteppich-Hintergrund, diverse Farbverläufe und ein gelungener Schriftsatz runden die Sache ab.
Also liebe Leute, wenn Ihr am 30.7. zwischen Bernd Posselt und der Ex vom Effenberg einen Schampus trinken, dabei cool abrocken und über Themen wie „massenhaften Asylmissbrauch“, Herdprämie, Waffendeals mit Saudi-Arabien, Autobahnmaut oder „Monstertrassen“ diskutieren wollt – enjoy!
INVSN – Down In The Shadows
Nachdem Tony Hawk nix mehr im klassischen Skaten erreichen kann, scheint sich der gute Mann für seine Rente einer neuen Technologie zuwenden: Dem Hoverboard. Kennt jeder aus der Michael-J-Fox-80iger-Film-Granate „Zurück in die Zukunft“ Teil 1 bis 26. Hier plagt sich Tony „Gibt’s den auch für PS3?“ Hawk“ mit dem ersten Prototypen von Hendo ab:
Ein kleines Update, ein bisschen Nicht-Drüber-Nachdenken und schon sieht das ganze ganz vernünftig aus:
Mal sehen, wie’s weitergeht…
Nichtahnend gehe ich neulich in den Getränkemarkt und stolpere über die Verkaufs-Promo-Tonne für das neue „Kopfgetriebeöl„:
Da der Promo-Text schlecht zu lesen ist, hier nochmal abgetippt, das ist einfach zu gut:
„Die Welt erste Tonkabohnen-Spirituose, original aus der Öldose. Der Inbegriff einer ölig verruchten Welt unzensierter Bikerfreiheit. Das Gebräu aus „altem Motorenöl“ und hausgebrannten Feuerwasser eignet sich ausschliesslich für knallharte Spritschlucker mit provokantem Auftreten, Kehlköpfen aus Stahl und dem unbändigen Verlangen Grenzen zu überschreiten.“
Herzlichen Glückwunsch an den Texter, Weltrekord, noch nie hat es jemand geschafft, die Wörter „ölig“, „verrucht“, „unzensiert“ und „Bikerfreiheit“ in einem Satz unterzubringen. Mit dem „unbändigen Verlangen Grenzen zu überschreiten“ ist dann vermutlich der Wohnmobil-Tripp (mit der niegelnagelneuen Midlife-Crisis-Harley hinten auf’m Trailer) nach Bibione gemeint. Oder eine Woche Schinkenstrasse. Oder halt doch wieder Route 66 mit Wolfgang Vierek. Darauf hat die Welt gewartet…

Liebe Freunde, wann sind eigentlich die ersten Hipster-Vollbärte aufgetaucht? Ich denke, dass war so 2009, also vor 6 Jahren. Vor SECHS (!!!) Jahren! Es reicht, saulangweilig, aufhören! Der Bart muss ab! Tipps für andere gute Bärte (wenn es denn sein muss…) gibt es hier!
Ein Klassiker zwischendurch:
H2O – What Happened (feat. Lou Koller & Matt Skiba)
Liebe Kinder, lasst euch eins gesagt sein: Finger weg von Klingelton-Abos! Auch wenn ein Punk-Label dahintersteckt.

Auf nach Oberösterreich, den Peacocks kann man getrost hinterher reisen, das lohnt sich immer. Und was gibt es Schöneres als ein kalt-nebliges Wochenende im Dezember am Attersee (ohne Schnee)? Das Rahmenprogramm erspare ich Euch, auf nach Timelkam (halb Dorf, halb Gewerbegebiet) und rein ins GEI, der Konzertdisse der Wahl, ein ganz sympathischer Konzertkeller mit großer Bar und kleiner Bühne, wir lassen uns überraschen. Die Stimmung war gut, aber ein hoher Halbstarkenfaktor (den man bei Rockability Veranstaltungen ja gerne vorfindet) war nicht ganz zu übersehen. Was wir nicht wussten: Timelkam ist ein beliebter Fight-Cage für die Bauernsöhne des Umlandes – aber dazu später mehr. Die erste Vorband war fad, hat dafür aber sehr lange gespielt. Als nächstes kamen die Hellabama Honky Tonks, die nun auch ihre Instrumente beherrschten und zu unserer Freude schon deutlich mehr Gas gegeben haben. Vor der Bühne hatte sich dann auch schon langsam eine Meute junger Männer mit nackten Oberkörpern versammelt, die sich tanzend und rempeln aneinander rantasteten (eine gewisse Homoerotik ließ sich nicht leugnen). Endlich kamen die Peacocks, was soll ich sagen, waren die jemals nicht super? Unser schwyzer Lieblinge haben mal die Rockabiliy-Punkrock-Messlatte mal wieder nach oben verschoben wie eh und je, was bei unserer Crew große Freude, bei der Halbstarkenfraktion eine gewisse Eskalation erzeugte und zwar ganz klassich: A rempelt B, B rempelt zurück, A pöbelt als Beweis seiner Maskulinität ein bisschen mehr zurück, B setzt nocheinen Drauf, es kommt zu ersten Handgreiflichkeiten, C, D, E und F (und in diesem Fall auch G, H, I und J) stellen sich A und B zur Seite, es gibt die erste Watschen und schwupps 10 halbnackte Männer reiben ihre verschwitzten (von der Feldarbeit gestälten, von „Schorsch’s Tattoo’s“ dekotierten und von Bier und Samenstau aufgeputschten) Körper aneinander bis der Türsteher kommt. Dann gibt es eine übertriebene „dann machen wir es draussen aus“-Hatz nach – Ihr ahnt es – draussen und im Club ist wieder Ruhe. Sehr gut, weil: Die Peacocks waren mega gut und bekamen wieder vollste Aufmerksamkeit. Soviel Aufmerksamkeit, dass wir ein erneutes Aufflammen der Revierkämpfe erst wahrnahmen, als hinter uns ein blutverschmierter Fleischberg ohne Körperspannung detonierte. Also, wieder Türsteher, diesmal auch Notarzt, Leute, habt Ihr eigentlich gemerkt, dass da gerade eine Wahnsinnsband auf der Bühne spielt? Wir haben es gemerkt: Die Peacocks waren super! Und die Blutspritzer hinten auf Martin’s Shirt gingen bei 30° Buntwäsche auch wieder sehr gut raus.
Neulich in der Stadt unterwegs gewesen und dieses wunderschöne Exemplar entdeckt: ein Bad Religion-Tourposter von 1993. Unberührt, ohne Kratzer und nicht mal im Ansatz überklebt. Nicht schlecht, immerhin hat das Ding schon über 20 Jahre auf dem Buckel. Das Shredder Mag rät: durchhalten und weiter so! Auf das sich eines Tages ein paar Aliens fragen, was diese zwei saublöden Hunde auf der Tür sollen…

Das Nazis unkreative Würste sind haben sie ja schon beim Klauen der Skinhead-Mode bewiesen (mehr zum Thema: der Shredder Mag-Skinhead Report). Vor ein paar Jahren kam dann die miese 1:1-Kopie des „Schwarze Block“-Looks. Und jetzt? Der Nazi von heute macht auf jung und hip, dann klappt’s auch bei der Singlebörse, oder mit dem Nachbarn. Unfassbar. http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/kulturjournal/Style-Check-Was-ist-eigentlich-Nipster-Mode,nipster102.html

(via NDR2.de)