Hörspiel

Serdar Somuncu liest aus dem Tagebuch eines Massenmörders – Mein Kampf (Wort Art Hörbuch)

 

serdar1_shreddermagWenn man „Mein Kampf“ hört, dann kann es einem schon mal kalt den Rücken runterlaufen, doch warum? Einerseits ist klar, der Autor dieses Buches, Adolf Hitler, war nicht ganz dicht, andererseits weiss fast niemand so richtig, worum es hier eigentlich geht. Diese Bildungslücke schliesst der türkische Staatsbürger mit seiner kommentieren Lesung, die gezwungenermassen oft in Satire ausufert, denn die meisten Textpassagen, die übrigens stilecht im original Nazi-Gebell vorgetragen werden, kann man einfach nicht ernst nehmen. Wirre Aneinanderreihung von Sätzen, schlichte Dummheit, stumpfe Parolendrescherei und kranke Ideologie kommen so auf unterhaltsame Art und Weise ans Tageslicht. Dem Moderator geht es aber um mehr, als nur Teile des Inhaltes wieder zugeben. Kritisch beleuchtet er den problematischen Umgang mit diesem Buch (der Besitz ist erlaubt, das Buch ist aber an sich verboten) oder berichtet über vergangene Lesungen mit Nazis im Publikum, dserdar2_shreddermagie, so wie manes kennt, eh nur die Hälfte verstehen. Am Ende erreicht er sein Ziel: dank der geschickt inszenierten Vorstellung fängt der ungerechtfertigte Mythos, der „Mein Kampf“ seit Jahren unnebelt, an sich zu verflüchtigen und man kann beruhigt sagen: gut, dass wir darüber gesprochen haben.

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