…mag auch alles, was nicht bayerisch ist!

Garnicht so lange her, da waren Burschenvereine, Trachten, Tradition und bierdimpfliger Lokalpatriotismus noch rückständig und uncool. Dann kam der Trachtenhype und mittlerweile wabert ein unreflektierter Mia San Mia-Lokalpatriotismus durch die Stadt, irgendwo zwischen Karneval und stumpfem Wir-sind-besser-als-Ihr-weil-wir-hier-wohnen-und-nicht-dort. Große Leistung in München geboren zu sein und nicht in – sagen wir mal – Duisburg oder Damaskus… Bayern_shreddermagWenn man z.B. durch Untergiesing geht, wo an jedem Laternenpfahl junge, sympathische Familien bezahlbare (max. 2500 € kalt) 3-4 Zimmerwohnungen suchen, wird auf jedem Zettel betont, dass man entweder aus München oder noch besser direkt aus dem Viertel kommt. Da scheint es eine stille Übereinkunft zwischen diesen Sympathen und potentiellen Vermietern zu geben, dass auswärtig = schlechter ist. Interessant bis unangenehm… Das richtige Produkt für alle „echten“ Münchner gibt es nun auch bei The Casual MONKS:  Shirts mit bayerischen Hipstermotiven mit denen man sich im Glockenbackviertel von den Zuagroaßten abgrenzen kann. Ich zitierte von der Webseite: „Eine Rückkehr der Ehre„, „Die MONKS stehen für traditionelle Werte“ und noch besser „Als geborene Münchner orientieren sie sich stark an der bayerischen Kultur und bringen sie in Einklang mit eigenen Werten.“ und weiter „Der Gewinn: hochwertige Textilien mit ausdrucksstarken Motiven. Kleidung für alle, die unsere Werte teilen und sich damit von denen abgrenzen, die es nicht tun.“ – Oida, wo hat sich der Texter denn da inspieren lassen? Ich würde mal sagen, alle bitte schön locker und weltoffen bleiben und wir sehn uns mit oder ohne Tracht (weil: egal!) auf der nächsten Wiesn!

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